CfP/CfA Veranstaltungen

Grenzen überschreiten. Zeiten, Räume, Akteure, 1400–1630 (Freiburg, CH)

Beginn
12.06.2023
Ende
13.06.2023
Deadline Abstract
09.09.2022

Das neu gegründete «Freiburger Institut für die Erforschung der Renaissance und der Frühen Neuzeit» (IRF) an der Universität Freiburg (Schweiz) vereint Forschende aus verschiedenen Bereichen der Geschichts- und Literaturwissenschaften sowie der Philosophie, der Kunst- und Musikgeschichte, um im interdisziplinären Austausch Gesellschaft, Politik, Kunst, Kultur, Religion und Wissenschaft der Renaissance zu erforschen. Zu diesem Zweck werden an der Universität Freiburg zukünftig regelmässig Kolloquien und Tagungen von Mitgliedern des IRF organisiert. Mit seinem Eröffnungskolloquium am 12. und 13. Juni 2023 möchte das IRF eine Schlüsselkategorie der Selbst- und Fremdkonstitution der Renaissance fokussieren, indem es Dynamiken von Grenzsetzungen sowie Grenzüberschreitungen in den Mittelpunkt rückt.

Grenzüberschreitungen können für die Epoche des 15. bis 17. Jahrhunderts als eine zentrale Praxis der Selbstkonstitution und als eine Operation epochaler kultureller Identitätsstiftung gelten: So werden in temporaler Hinsicht durch transhistorische Rückgriffe und Rückbindungen Epochengrenzen durchlässig, beispielsweise um Wissensbestände und ästhetische Muster zu aktualisieren und zu transformieren. In linguistischer Hinsicht dienen Auflösungen und Dynamisierungen von Sprachgrenzen der Profilierung von Gruppenbildungen; dies kann sprachliche Grenzen zwischen verschiedenen Volkssprachen ebenso wie zwischen den Volkssprachen und den gelehrten Sprachen betreffen. In geographischer Hinsicht formieren sich Wissens- und Bildungshorizonte im Spannungsfeld von Alterität und Identität durch transregionale und interkontinentale Grenzüberschreitungen, beispielsweise durch individuelle Reisen, aber auch durch Zirkulationen von Kultur- und Bildungsgütern.

Solche Akte von Grenzauflösungen und -überschreitungen sind allerdings nicht ausschliesslich als Transgressionen empirischer, vorgängig existenter Grenzen zu verstehen. Ihre kulturelle und historisch spezifische Signifikanz gewinnen sie vor allem in ihrer
(Selbst-)Reflexion als eine Form individueller sowie kollektiver Identitäts- und Sinnstiftung.

Das Eröffnungskolloquium des IRF möchte es mithin zum Anlass nehmen, in interdisziplinärer Perspektive nach der Rolle zu fragen, die Grenzüberschreitungen als soziale Praxis wie auch als kulturelle (Selbst-)Reflexion für das spezifische epistemologische und kulturelle Profil der Renaissance spielen. Erbeten sind Fallstudien, welche den Renaissance-Begriff hinsichtlich Grenz(überschreitung)en diskutieren beziehungsweise problematisieren. Besonders erwünscht sind Beiträge zu folgenden Aspekten: zeitliche Grenzen (hinsichtlich der Vergangenheit wie auch der Zukunft); räumliche Grenzen (innereuropäische sowie transkontinentale); soziale, sprachliche und gattungsspezifische Grenzen (und Zirkulationen, die zwischen ihnen stattfinden).

Vorschläge für Beiträge in deutscher, französischer, englischer oder italienischer Sprache bitten wir, bis 9. September 2022, an folgende E-Mail-Adresse zu senden: renaissance@unifr.ch. Bitte schicken Sie uns zusätzlich zum Abstract (ca. 1 Seite) einen kurzen Lebenslauf (ca. ½ Seite), der Ihre wichtigsten Publikationen oder einen Link zu Ihrer Publikationsliste enthält.

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Literaturgeschichtsschreibung (Geschichte; Theorie), Literatur und Kulturwissenschaften/Cultural Studies, Literatur und Theologie/Religionswissenschaften, Literatur und Naturwissenschaften, Literatur der Frühen Neuzeit (14. und 15. Jh.), Literatur des 16. Jahrhunderts, Literatur des 17. Jahrhunderts

Ansprechpartner

Einrichtungen

Universität Freiburg (Schweiz) / Université de Fribourg
Freiburger Institut für die Erforschung der Renaissance und der Frühen Neuzeit (IRF)

Adressen

Freiburg
Schweiz
Datum der Veröffentlichung: 27.05.2022
Letzte Änderung: 27.05.2022