Wiedersehen mit Heidi / Re-reading Heidi – Polyperspektivische Lektüren der Heidi-Romane von Johanna Spyri
Lehr-, Lern- und Publikationsprojekt 2021/22
Programm der digitalen Ringvorlesung im Sommersemester 2021
Screencasts dienstags ab 12 Uhr, digitale Diskussion in Zoom jeweils von 13–14 Uhr s.t.
Die Veranstaltung wird über die Plattform Moodle der TU Dortmund durchgeführt. Interessierte sind herzlich willkommen! Bitte melden Sie sich per email dafür an: diversitaet.fk15@tu-dortmund.de
Mit ihrem Roman „Heidis Lehr- und Wanderjahre“ (1880) und der Fortsetzung „Heidi kann brauchen, was es gelernt hat“(1881) konnte Johanna Spyri (1827–1901) einen großen Erfolg landen. Seither wurden die Heidi-Romane in ca. 50 Sprachen übersetzt. Sie gehören – wie sonst nur die Werke von Astrid Lindgren – zum westlichen Kanon der populären Kinder- und Jugendliteratur. Zahlreiche Transformationen in Medienformate wie Spielfilm, TV-Serie/Anime, Comic und Audiobook folgten. Die Vorlesung „Wiedersehen mit Heidi“ nähert sich dem Roman unter interdisziplinären Gesichtspunkten aus der Diversitätsforschung. Die Beiträge internationaler Wissenschaftler*innen unterziehen den Roman und seine Fortsetzung einer aktualisierten und polyperspektivischen Lektüre, um so seiner hohen Konnektivität und großen Popularität auf die Spur zu kommen. Im Zentrum der Beiträge stehen wichtige Diversitätsdimensionen wie Alter, Behinderung, Nation, Geschlecht, Ethnie und soziales Milieu. Auch weitere Differenzen geraten in den Blick, z.B. bildungsbiographische Unterschiede zwischen der von Armut gezeichneten ländlichen Bevölkerung und dem urbanen, gut situierten Bürgertum. Überdies ist die Mehrsprachigkeit in diesem Text ein auffälliges Distinktionsmerkmal. Aufmerksamkeit kommt insbesondere den medialen Transformationen des Heidi-Stoffs im globalen Vertriebskontext zu, vom Volkslied über den Spielfilm zur Manga-Serie.
13.04.2021 | Linda Leskau & Sigrid Nieberle (Dortmund) |
20.04.2021 | Nele McElvany & Chantal Lepper (Dortmund) Wiedersehen mit Heidi/Re-Reading Heidi – Diversität in der schulischen Bildung gestern und heute Claudia Gärtner (Dortmund) Religion und religiöse Bildung in den Heidi-Romanen |
27.04.2021 | Barbara Mertins & Team (Dortmund) Mökke essen – das tut nicht nur dem Großvater gut. Dialekte und sprachliche Varietäten im Spiegel der Mehrsprachigkeit |
04.05.2021 | Victoria Gutsche (Erlangen/Berlin) Das kranke Töchterlein. Behinderung und körperliche Differenz in den Heidi-Romanen Johanna Spyris Marina Rauchenbacher (Wien) Verborgen : Im Zentrum : Dazwischen. Kranke Körper in Heidi-Comics |
11.05.2021 | Agnes Bidmon (Erlangen) Von der schönen Seele zum Tomboy? Mediale und historische Transformationen der Heidi-Figur Christine Künzel (Dortmund/Hamburg) ‚Das Heidi‘ als Figur des Dritten |
18.05.2021 | Anna Gisbertz (Dortmund/Mannheim) Sitzen – Gehen. Bewegungsformen und weibliches Freiheitsbegehren in Heidis Lehr- und Wanderjahre (1880/81) |
25.05.2021 | Pfingstwoche |
01.06.2021 | Irina Gradinari (Hagen) Heidi und der ‚Ursprung‘ des Weiblichen: Mythos, Genre und Stereotypie Eva Blome (Hamburg) Zwischen Alp und Alphabetisierung – Spyris Heidi als transclasse-Figur |
08.06.2021 | Alexandra Tischel (Stuttgart) Heidis Tiere – Johanna Spyris Romane aus Sicht der Animal Studies und des Ecocriticism |
15.06.2021 | Karin Baumgartner (Utah) Alpendiskurse in der Schweizer Literatur Melanie Unseld (Wien) S’Dirndl und s’Dudeln – das Alpenländische im Wienerlied. Eine Annäherung |
22.06.2021 | Matthias Hastall, Cosima Nellen, Alexander Röhm & Michélle Möhring (Dortmund) Re-Reading Heidi: Eine Betrachtung von Diversitätsmerkmalen aus Sicht der Anti-Stigma-Kommunikationsforschung Gudrun Marci-Boehncke & Hanna Höfer-Lück (Dortmund) Heidis Medienwelt |
29.06.2021 | Sigrid Nieberle (Dortmund) Gipfelklänge. Soundscapes in den Heidi-Romanen Johanna Spyris Cornelia Bartsch (Dortmund) Heidis Soundtracks – zur Musik von Heidi-Filmen |
06.07.2021 | Tanja Nusser (Cincinnati) Heidi lebt: “To be sure, she was no longer the little girl of yesterday…” Die Heidi Romane des Johanna Spyri-Übersetzers Charles Tritten Franziska Bergmann (Trier/Oxford) René Polleschs Heidi Hoh arbeitet hier nicht mehr und die Kritik spätkapitalistischer Geschlechterverhältnisse |
13.07.2021 | Heidi Schlipphacke (Chicago) Traumatisierte Männerseelen und das Prinzip Heidi in Johanna Spyris Heidi-Romanen |
20.07.2021 | Abschlussdiskussion |
Veranstalterinnen: Professur für neuere und neueste deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Gender und Diversität, Prof. Dr. Sigrid Nieberle & Dr. Linda Leskau, TU Dortmund, Institut für Diversitätsstudien, Emil-Figge-Str. 50, 44227 Dortmund. http://www.diversitaet.fb15.tu-dortmund.de