Konferenzen, Tagungen

Rilkes Musikalität

Beginn
28.06.2017
Ende
30.06.2017
Rilkes Auseinandersetzung mit der Musik ist durch eine auffallende Ambivalenz charakterisiert: Einerseits findet Rilke in der Musik eine metaphysische Instanz, die er literarisch gestaltet und für wichtige poetologische Vorstellungen fruchtbar macht, andererseits zeigt er eine tiefe Skepsis gegenüber der Musik und bekennt seine „dichteste Unfähigkeit“ (an Magda von Hattingberg, 4.2.1914) im praktischen Umgang mit ihr. Die Tagung untersucht die Konstitution von Rilkes Musikalität, an der neben der biographisch motivierten Haltung wichtige literarische, philosophische und musikästhetische Traditionen mitwirken. Der Musikalitäts-Begriff, der dabei zum Einsatz kommt, setzt sich nicht gegen das Unmusikalische ab, sondern schließt es als eine Facette des Musik-Diskurses ein, indem er sich für die Tradition des modernen Schreibens über Musik in Literatur, Poetik, Musikästhetik und Philosophie seit 1800 öffnet. Auf diese Weise möchte die Tagung einen Beitrag zur musikalischen Poetik der Moderne insgesamt leisten.

Programm

Mittwoch, 28. Juni 2017

17.30 Uhr Begrüßung: Prof. Dr. Volker Depkat, Dekan der Fakultät für Sprach-, Literatur und Kulturwissenschaften, Universität Regensburg
Einführung: PD Dr. Thomas Martinec, Institut für Germanistik

18.00 Uhr Eröffnungsvortrag: Prof. Dr. Rüdiger Görner (London)
Im Klang der Verwandlung. Rilkes Fragen nach dem Wesen der Musik

19.30 Uhr Gemeinsames Abendessen der ReferentInnen

Donnerstag, 29. Juni 2017

9.00 Uhr Prof. Dr. Jacob-Ivan Eidt (Dallas)
„Cave Musicam“ oder die Problematisierung der Musik im 19. Jahrhundert am Beispiel von Rilke, Goethe und Nietzsche

10.00 Uhr Prof. Dr. Sigrid Nieberle (Dortmund)
Rilkes Bekenntnisse eines Unmusikalischen. Vom Sound autofiktionaler Rede

11.00 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr PD Dr. Thomas Martinec (Regensburg)
„Wirklich, ich behalte keine Melodie“. Unmusikalität in Rilkes Poetik

12.30 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr Dr. Antonia Egel (Salzburg)
Rilke hört Musik und schreibt. Zur Genese der Neuen Gedichte

15.00 Uhr Prof. Dr. Lothar van Laak (Paderborn)
Rauschen, Klang und Stille. Zur Musikalität von Literatur am Beispiel von Malte Laurids Brigge

16.00 Uhr Kaffeepause

16.30 Uhr Dr. habil. Eva Meineke (Mannheim)
Musikalität und Gesang in der surrealistischen Rilke-Rezeption (Louis Aragon)

18.00 Uhr Gemeinsames Abendessen der ReferentInnen

Freitag, 30. Juni 2017

9.00 Uhr Prof. Dr. Winfried Eckel (Mainz)
Die Landschaft als Klangraum. Zum Soundscape des Wallis in Rilkes später Lyrik

10.00 Uhr Prof. Dr. William Waters (Boston)
„Wenig Musik nur“: Music and Monument in Sonette an Orpheus

11.00 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr Dr. Charlie Louth (Oxford)
Zweisprachigkeit des Gedichts: Zur Musikalität von Rilkes „Gong“-Gedichten

12.30 Uhr Abschlussdiskussion
Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Literatur und Musik/Sound Studies
Rainer Maria Rilke

Links

Ansprechpartner

Prof. Dr. Ursula Regener

Einrichtungen

Universität Regensburg (UR)
Institut für Germanistik
Fritz-Thyssen-Stiftung
Datum der Veröffentlichung: 12.12.2018
Letzte Änderung: 12.12.2018