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  1. Pierre Bourdieus Konzept der Distinktion
    Autor*in: Jurt, Joseph
    Erschienen: 02.05.2019

    Pierre Bourdieu kannte seinen Kant. Er hatte ja auch Philosophie studiert und ein glänzendes Abschluss-Examen in diesem Fach abgelegt - als Bester seines Jahrganges in Frankreich. Er verfügte nach Jacques Bouveresse über eine breitere philosophische... mehr

     

    Pierre Bourdieu kannte seinen Kant. Er hatte ja auch Philosophie studiert und ein glänzendes Abschluss-Examen in diesem Fach abgelegt - als Bester seines Jahrganges in Frankreich. Er verfügte nach Jacques Bouveresse über eine breitere philosophische Kultur als viele Berufsphilosophen. Er kam immer wieder auf philosophische Fragestellungen zurück, die er aber glaubte mit den Instrumenten der Soziologie, zu der er in Algerien auf autodidaktischem Weg fand, besser beantworten zu können als mit denen einer kontext- und geschichtsvergessenen Philosophie. [...] Der Untertitel seines zentralen Werkes 'La distinction' (1979), 'Critique sociale du jugement' – was ich eher als "soziale Kritik der Urteilskraft" und nicht als "Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft" übersetzen würde -, versteht sich als Antwort auf Kants Kritik der Urteilskraft. Nach Kant beweist derjenige, der zu ästhetischen Urteilen über das Schöne fähig ist, Geschmack. Geschmacksurteile sind aber für ihn subjektiv. "Das Geschmacksurteil ist also kein Erkenntnisurteil, mithin nicht logisch, sondern ästhetisch, worunter man dasjenige versteht, dessen Bestimmungsgrund nicht anders als subjektiv sein kann." Die per se subjektiven Geschmacksurteile beanspruchen aber Allgemeingültigkeit, insofern sie "das Wohlgefallen an einem Gegenstand jedermann ansinnen". Nach Bourdieu sind indes auch Geschmacksurteile weder bloß subjektiv noch universell, sondern sozial bedingt. Gegensatzpaare wie Schönheit und Reiz, Wohlgefallen und Genuss oder Kultur und Zivilisation sublimierten indes diese soziale Bedingtheit, verdrängten die doppelte soziale Beziehung zum Hof (als Ort der der Kultur entgegengesetzten civilisation) und zum Volk (als dem Bereich der Natur und der Sinnlichkeit).

     

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  2. Die symbolische Macht der Intellektuellen (in Frankreich)
    Autor*in: Jurt, Joseph
    Erschienen: 03.05.2019

    Während seines Aufenthaltes in Algerien hatte Pierre Bourdieu die eminente Bedeutung des Symbolischen erkannt. In der traditionellen Gesellschaft der Kabylei entdeckte er die relative Unabhängigkeit des Symbolischen (etwa der Ehre) gegenüber dem... mehr

     

    Während seines Aufenthaltes in Algerien hatte Pierre Bourdieu die eminente Bedeutung des Symbolischen erkannt. In der traditionellen Gesellschaft der Kabylei entdeckte er die relative Unabhängigkeit des Symbolischen (etwa der Ehre) gegenüber dem Ökonomischen. Mit Marx und Weber stimmte er darin überein, dass Sinnbeziehungen auf Machtbeziehungen beruhen. Während Marx in seiner antiidealistischen Haltung das Symbolische als eine bloße Widerspiegelung der ökonomisch- politischen Beziehungen betrachtete, unterstrich Bourdieu die Eigenlogik des Symbolischen, das nicht auf das Ökonomische im engeren Sinn reduziert werden kann. Der Begriff des symbolischen Kapitals wurde dann zu einer zentralen Kategorie des Theoriegebäudes von Bourdieu.

     

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  3. Die Theorie des literarischen Feldes von Pierre Bourdieu
    Autor*in: Jurt, Joseph
    Erschienen: 20.08.2019

    Als Pierrre Boudieu in den 1960er-Jahren seinen Ansatz entfaltete, waren in der Literaturwissenschaft zwei Richtungen dominant: einerseits die immanente Literaturbetrachtung, die glaubte, in den Werken selber den Schlüssel ihrer Deutung zu finden,... mehr

     

    Als Pierrre Boudieu in den 1960er-Jahren seinen Ansatz entfaltete, waren in der Literaturwissenschaft zwei Richtungen dominant: einerseits die immanente Literaturbetrachtung, die glaubte, in den Werken selber den Schlüssel ihrer Deutung zu finden, und eine etwas reduktionistische Literatursoziologie, die in den literarischen Werken den unmittelbaren Ausdruck einer sozialen Klasse sah. Das Verdienst von Bourdieus Feldtheorie erscheint dem Autor darin, dass Bourdieu aus dieser Aporie herausführte, den Autonomisierungsprozess der Literatur ernst nahm und trotzdem die Bedeutung des Kontextes nicht aus den Augen verlor.

     

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    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Sozialwissenschaften (300); Literatur und Rhetorik (800)
    Sammlung: LiTheS. Zeitschrift für Literatur- und Theatersoziologie
    Schlagworte: Bourdieu, Pierre; Literatursoziologie; Soziales Feld; Raum <Motiv>
    Lizenz:

    creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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    info:eu-repo/semantics/openAccess

  4. Die Habitus-Theorie von Pierre Bourdieu
    Autor*in: Jurt, Joseph
    Erschienen: 05.09.2019

    Bourdieu sah sich vor die Aufgabe gestellt, die Vorstellung einer totalen Freiheit des Individuums, die ihm als eine Projektion der privilegierten Situation der Intellektuellen erschien, zu überwinden, ohne ins Gegenteil zu verfallen, in die... mehr

     

    Bourdieu sah sich vor die Aufgabe gestellt, die Vorstellung einer totalen Freiheit des Individuums, die ihm als eine Projektion der privilegierten Situation der Intellektuellen erschien, zu überwinden, ohne ins Gegenteil zu verfallen, in die Vorstellung einer völligen Determination des Menschen, die freilich nicht mehr biologisch bestimmt wurde wie zu Zeiten des Positivismus im 19. Jahrhundert, sondern eher kulturell als Determination durch Diskurssysteme, ökonomisch durch wirtschaftliche Verhältnisse, sozial durch Klassenstrukturen. Es ging ihm darum, die Erfahrungen der Akteure in ein Erklärungsmodell ihres Handelns zu integrieren. [...] Bourdieu gelangte zu der Erkenntnis, dass Handeln nicht bloß Vollzug einer Regel ist. Auf der Basis seiner Dispositionen kann ein Akteur „Spielzüge“ durchziehen, die nicht vorhergesagt werden können. Es galt, das Paradox zu beschreiben, dass ein Verhalten auf Ziele gerichtet sein kann, ohne bewusst durch sie geleitet zu sein. Der Rekurs auf das Bewusstsein des Akteurs kann hier nicht weiterhelfen, das Prinzip der Regel ebenso wenig. In seinen frühen Arbeiten griff Bourdieu auf Max Weber zurück, der auch die Beziehung zwischen den objektiven Chancen und den subjektiven Erwartungen thematisierte. Er bezog sich zunächst auf den Weberschen Begriff des Ethos, um die Verinnerlichung objektiver Beziehungen zu bezeichnen. [...] Dann aber wird der Begriff des Habitus für ihn zu einer zentralen Kategorie. [...] Bezog Bourdieu den Begriff des Habitus zuerst auf Körpertechniken, so weitete er dieses Konzept später auch auf intellektuelle Wahrnehmungsweisen (in ihrer kollektiven Form) aus.

     

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    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Sozialwissenschaften (300); Literatur und Rhetorik (800)
    Sammlung: LiTheS. Zeitschrift für Literatur- und Theatersoziologie
    Schlagworte: Bourdieu, Pierre; Literatursoziologie; Habitus; Soziales Feld
    Lizenz:

    creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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    info:eu-repo/semantics/openAccess