Workshop "Trost der Medien. Medien des Trosts" | Weimar (5.12.2024)
"Trost der Medien. Medien des Trosts". Interdisziplinärer Workshop, Bauhaus-Universität Weimar (5.12.2024)
Trost ist, was wir brauchen! In krisenhaften Zeiten rückt die Trostfähigkeit und -bedürftigkeit der Menschen in den Fokus, die Denker wie Hans Blumenberg und Georg Simmel zur anthropologischen Grundkategorie erhoben haben. Trost, seine Produktion und Vermittlung wurden nicht zuletzt im Kontext der CoViD-19-Pandemie und der Klimakatastrophe aus philosophischer und literaturwissenschaftlicher Perspektive untersucht, etwa von Hanna Engelmeier (Trost. Vier Übungen, 2021) und Jean-Pierre Wils (Warum wir Trost brauchen, 2023).
Der Workshop fügt dem eine medienanthropologische Perspektive hinzu. Unter welchen medialen Voraussetzungen ist Trost als vielgestaltige anthropologische Grundkategorie möglich? Vor diesem Hintergrund beleuchtet der Workshop das Verhältnis von Trost und Medien, Medien des Trostes und dem Trost der Medien, seine Bedingungen, Wechselwirkungen und medienanthropologischen Effekte.
Kurzvorträge von Dr. Marcella Fassio (HU Berlin), Prof. Dr. Helmut Heit (Kolleg Friedrich Nietzsche), Prof. Dr. Aleida Assmann, Angehörigen des Graduiertenkollegs Medienanthropologie und eine Keynote von Prof. Dr. Lorenz Engell (Bauhaus-Universität Weimar) widmen sich dabei u.a. Fragen nach digitalen Trauerpraktiken, dem Verhältnis von Trost, Angst und Hoffnung, den tröstlichen Effekten der kritischen Fantasie und der Ferne sowie den produktiven Dimensionen der Untröstlichkeit.
Am Vorabend findet die feierliche Umbenennung des Audimax der Bauhaus-Universität Weimar in Maurice-Halbwachs-Auditorium mit einem weiteren Vortrag von Aleida Assmann statt.
Organisation: Diego León-Villagrá und Mirko Beckers
Programm
10:15–11:30
Begrüßung, Einleitung von Diego León-Villagrá
Aleida Assmann: „Trost und Trostlosigkeit“
11:45–13:15
Helmut Heit: „Der Trost der kritischen Phantasie“
Mirko Beckers: „‚Wer den Sinn entbehrt, muss dem Trost entsagen?‘ Zum Verhältnis von Trost, Angst und Hoffnung in Selbstgefährdungszeiten bei Günther Anders“
14:15–15:45
Christiane Voss: „Untröstlichkeit als Produktionsprinzip“
Stephan Zandt: „All my Relations oder der Trost der kleinen Dinge“
16:15–17:45
Jens Kraushaar: „Digitale Trauer mit lebenden (Un)toten – Unsterblichkeitsnarrative und die Erweiterung der Präsenz durch Avatar-Technologien“
Marcella Fassio: „Trauer und Praktiken des Trosts auf Instagram und YouTube“
18:00
Lorenz Engell: „Der Trost der Ferne“