Konferenzen, Tagungen

Überlesene Pflanzen. Anthropozänkritische Überlegungen zur agentialen Wirkungsmacht pflanzlicher Lebewesen

Beginn
25.01.2025
Ende
26.01.2025
Deadline Anmeldung
24.01.2025

Plant-blindness essentially is our cultural inability to conceive plants beyond the prefixed cultural schemata. It is that which simultaneously reduces them to resources or aesthetic objects.“ (Aloi 2019, ‘Why look at plants?’, XX) Giovanni Aloi beschreibt in diesem einleitenden Zitat die bisherige Tendenz der literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschung, die intrinsische vegetative Kraft von Pflanzen zu übersehen.

Diese Tagung möchte ‚klassische‘ Texte ‚wi(e)derlesen‘, also entgegen bisheriger (Nicht-)Aufmerksamkeiten in Relektüren den Fokus auf vorkommende Pflanzen und ihre handlungsproduktive Rolle richten und mithilfe pflanzenzentrierter close readings gegen die bereits beschriebene plant-blindness angehen. 

Die Tagung wird auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Renate-von-Metzler-Saal (Casino 1.801) stattfinden. Für Verpflegung ist gesorgt. Das chronologisch durch die Literaturgeschichte streifende Tagungsprogramm inklusive Lesungen, Kurzvorstellungen und Diskussionen sieht wie folgt aus:

25. Januar 2025:

11.00-11.15 Uhr: Eröffnung der Tagung
Leonard Glenz, Simon Prahl, Anna Thommes (Frankfurt am Main) 

11.15-12.00 Uhr: Keynote Literary and Cultural Plant Studies – Eine Einführung
Dr. Christina Becher (Frankfurt am Main) 

12.15-12.45 Uhr: Erzählende Pflanzen? Die Funktionalisierung der Naturelemente im Minnesang
Hannah Becher (Frankfurt am Main) 

12.45-13.15 Uhr: Arbor und Abor. Wirkungsmacht von pflanzlichen Lebewesen im mittelhochdeutschen Artusroman
Vivian Joanna Zoë Donath (Kassel)

13.15-13.45 Uhr: Symbolische und handlungsmotivierende Funktionen von Rosen: Der Rosengarten im Zentrum des Dietrichepos Laurin
Anastasia Averkova (Dresden)

15.00-15.30 Uhr: Objets sensibles. Jean-Jacques Rousseau et les plantes dans la Septième promenade
Simon Prahl (Frankfurt am Main) 

15.30-16.00 Uhr: Rosenblättchen, Prinzessin Myrte u.a. sprechende Pflanzen und Pflanzennamen in den Italienischen Märchen Clemens Brentanos
Dr. Michael Reichelt (Halle-Wittenberg) 

16.15-16.45 Uhr: Mit Pflanzen im Museum. Zur Konzeption der Ausstellung „Pflanzengespür“ im Museum Sinclair Haus
Kathrin Meyer (Bad Homburg) 

16.45-17.00 Uhr: Menschen-Pflanzen-Netzwerke. Vegetabile agency in der Klimakatastrophe (Poster-Vorstellung)
Silvie Lang & Vanessa-Nadine Sternath (Kassel)

17.15-18.15 Uhr: Podiumsdiskussion Prof. Dr. Frederike Middelhoff (Frankfurt am Main) & Prof. Dr. Frederike Felcht (Frankfurt am Main) 

18.15-18.30 Uhr: Lesung: Von Menschen und Pflanzen
Anna Thommes (Frankfurt am Main)

26. Januar 2025:

11.00-11.30 Uhr: Lesung aus Arbor Vitae
Dr. Ruth Elsholz (Aschaffenburg) 

11.45-12.15 Uhr: Vegetale narrative Strategien: Pflanzliche agency zwischen Erinnerung und Transformation in Die Judenbuche (1842)
Daniela Dora (Cambridge) 

12.15-12.45 Uhr: Sprache der Blumen – wenn Blumen sprechen. Eine Betrachtung der anthropomorphisierten Blumen und Pflanzen in Lewis Carrolls Alice-Romanen
Sascha Unger (Frankfurt am Main) 

14.30-15.00 Uhr: ‚Gender Trouble‘ – ‚Plant Trouble‘: Widerstände des Pflanzlichen in Octave Mirbeaus Le jardin des supplices (1899)
Sören Görlich (Halle-Wittenberg) 

15.00-15.30 Uhr: „Im Jardin des Plantes, Paris“ Pflanzen als Landschaft in Rilkes Neuen Gedichten
Malte Strunk (Heidelberg) 

15.45-16.15 Uhr: Trauernde Tulpen. Der Zug der Pflanzen in Louis MacNeice’ „Another Cold May“
Leonard Glenz (Frankfurt am Main) 

16.15-16.45 Uhr: Pflanzen und Gedichte im Ringen um das Leben – Eine prekäre Gemeinschaft in Louise Glücks The Wild Iris
Nils Jendrik Tegethoff (Frankfurt am Main) 

17.00-17.30 Uhr: Im Schatten der Blätter, im Schatten der Vernichtung. Pflanzen und Verstecke in autobiographischen Zeugnissen zum Genozid an den Tutsi Ruandas (1994)
Dr. habil. Anne D. Peiter (La Réunion) 

17.30-18.00 Uhr: Der Gedenkbaum. Die Splittereiche als historischer Agent in Marcel Beyers Kaltenburg
Jennifer Preuß (Bochum) 

18.00-18.30 Uhr: Zwischen tropischem Urbanismus und untergründigen Relationalitäten. Zur Poetik von Urwald und Mangrove in kolumbianischen testimonios des Conflicto armado
Dr. Gesine Brede (Frankfurt am Main)

18.30-18.45 Uhr: Abschluss der Tagung

Organisation: Leonard Glenz, Simon Prahl und Anna Thommes

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Literatur und Kulturwissenschaften/Cultural Studies
Plant Studies

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Einrichtungen

Goethe-Universität Frankfurt am Main
Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Institut für Romanische Sprachen und Literaturen
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik

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Calls for Papers

Überlesene Pflanzen? Anthropozänkritische Überlegungen zur agentialen Wirkungsmacht pflanzlicher Lebewesen
Beitrag von: Leonard Glenz
Datum der Veröffentlichung: 17.01.2025
Letzte Änderung: 17.01.2025