Mental Health erzählen in Literatur und Medizin. Aushandlungen von psychischer Gesundheit und Krankheit aus intersektionaler Perspektive
Psychische Erkrankungen, wie Depressionen, sind seit jeher Teil literarischer Auseinandersetzungen und bilden Motiv- und Narrativrepertoires. Innerhalb dieser wird auch das Verhältnis von psychischer Gesundheit und Krankheit ausgehandelt. Literarische Repräsentationen von Mental Health stehen in einem Dialog mit medizinischen Texten und können eine genuine Perspektive auf Verhandlungen psychischer Krankheit und Gesundheit eröffnen. Zugleich sind auch medizinische Narrationen von Mental Health von spezifischen Erzählmustern und kultur-historischen Diskursen geprägt.
Dieses Verhältnis von Mental Health und Mental Illness in Literatur und Medizin möchte die Medical Humanities-Tagung aus intersektionaler Perspektive in den Blick nehmen. Insbesondere liegt der Fokus auf der Verbindung von Mental Health zu Geschlecht, Klasse und Alter(n). Die intersektionale Perspektive der Tagung beleuchtet damit dezidiert die Vulnerabilitäten, Diskriminierungen und (Fremd-)Zuschreibungen, die mit literarischen und/oder medizinischen Repräsentationen psychischer Erkrankungen einhergehen. Neben historischen Perspektiven auf literarische Repräsentationen von Mental Health berücksichtigt die Tagung gegenwärtige Verhandlungen von psychischer Gesundheit und Krankheit.
Diskutant:innen und Zuhörer:innen sind herzlich willkommen. Um Anmeldung wird gebeten bis zum 22. Februar 2024 an marcella.fassio@fu-berlin.de.
Tagungsort: FU Berlin, Friedrich Schlegel Graduiertenschule, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin, Raum JK 33/121
PROGRAMM
Donnerstag, 29.02.2024
10:00 Begrüßung & Einführung
Panel I
10:15-11:00 Yvonne Wübben (Bochum/Berlin) Das Arzt-Patienten-Gespräch in der Literatur um 1900: Psychoanalyse, Literatur und Klinikalltag
11:00-11:45 Alina Boy (Köln) Flucht in die Anstalt. Psychiatrie und Mental Health in Simone Scharberts „Rosa in Grau“ und Antonia Baums „Siegfried“
11:45-12:15 Kaffeepause
12:15-13:00 Karen Nolte (Heidelberg) Hysterie im Kontext der neuen Frauenbewegung
13:00-14:00 Mittagspause
Panel II
14:00-14:45 Marcella Fassio (Berlin) Schwangerschaft, Mutterschaft und Erschöpfung in Helene Böhlaus „Halbtier!“ und Gabriele Reuters „Das Tränenhaus“
14:45-15:30 Sophie Witt (Hamburg) (Im)mobile Körper: Krankheit und Klasse bei Daniela Dröscher und Annie Ernaux
15:30-16:00 Kaffeepause
Panel III
16:00-16:45 Arno Görgen (Bern) Stigma und Empowerment. Imaginationen Psychischer Störungen im Digitalen Spiel
16:45-17:30 Ella Margaretha Karnatz (Oldenburg) Psychisch erkrankte Kinder- und Jugendliche als Hauptfiguren literarischer Texte. Historische Entwicklungen und aktuelle Tendenzen im Feld der Kinder- und Jugendliteratur
Freitag, 01.03.2024
Panel IV
09:30-10:15 Marc Keller (St. Gallen) Trauer, Depression oder Liebestod? Literarische und filmische Darstellungen von Verlust und Suizidalität im Alter
10:15-11:00 Katharina Fürholzer (Rostock) Der (Frei-)Tod des Autors. Seelische Auswirkungen des Sprachverlusts
11:00-11:30 Kaffeepause
11:30-12:00 Abschlussdiskussion
Contact Information
Dr. Marcella Fassio
Friedrich Schlegel Graduiertenschule, Freie Universität Berlin
Habelschwerdter Alle 45, 14195 Berlin
Contact Email
marcella.fassio@fu-berlin.de
URL
https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/friedrichschlegel/aktivitaeten/W…