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  1. Revisiting the Middle Ages
    Mittelalter-Bilder in Umberto Ecos Baudolino
    Autor*in: Rötzer, Daniel
    Erschienen: 2010

    ger: In der vorliegenden Arbeit wurde der Versuch unternommen, in Umberto Ecos Baudolino (2000) die Abbildung einer Vielzahl mittelalterlicher Gegebenheiten auf deren historische, politische, gesellschaftliche und theologische Authentizität zu... mehr

     

    ger: In der vorliegenden Arbeit wurde der Versuch unternommen, in Umberto Ecos Baudolino (2000) die Abbildung einer Vielzahl mittelalterlicher Gegebenheiten auf deren historische, politische, gesellschaftliche und theologische Authentizität zu untersuchen, die Trennlinien zur literarischen Fiktionalität aufzuzeigen und intertextuelle Bezüge offen zu legen. Dies erfolgte unter Berücksichtigung der bis 2008 erschienen facheinschlägigen Publikationen, aus deren kritischer Sichtung sich eine Vielzahl offener Fragen ergeben hat. Ausgehend von den bis dato gewonnen Erkenntnissen der Forschung zu Baudolino sowie unter Berücksichtigung der Urteile einer Auswahl von italienisch- bzw. deutschsprachigen Online-Rezensenten in Bezug auf den mittelalterlichen Gehalt von Baudolino, wurde das Hauptaugenmerk auf die Darstellung des Mittelalters im Roman im Allgemeinen, sowie im Besonderen auf die Auffindung von entweder explizit erwähnten oder von - für einen ungeschulten Leser meist nicht sofort erkennbaren - inter- und intratextuellen Anspielungen Ecos auf mittelalterliche sowie (post)moderne Texte gelegt und deren Rolle im Gesamtgefüge des Romans besprochen.
    Anhand von exemplarisch gewählten Themenkomplexen wie beispielsweise "Bildung", "Liebe" oder "Gralsstoff" wurde aufgezeigt, inwieweit die im Roman dargestellten Begebenheiten (für einen uninformierten) Leser als authentisch oder unauthentisch gelten dürfen. Der Akzentuierung von - jeweils zum Themenkomplex passenden - Textreferenzen aus dem Roman folgte eine detaillierte Besprechung dessen, auf welchen historischen, literarischen oder soziokulturellen Grundlagen das im Roman Dargestellte fußt, ehe in ausführlicher Weise pro Themenkomplex mindestens eines der zahlreich anzutreffenden, in Baudolino eingearbeiteten literarischen Werke aus Antike, Mittelalter oder Renaissance zum Gegenstand des Interesses gemacht wurde. Auf diese Weise war es möglich, aufzuzeigen, dass in Baudolino beispielsweise Texte von Rabelais, Rudel, Rutebeuf, Chrétien de Troyes, Wolfram von Eschenbach oder Dante in mosaikartiger Form eingestreut sind oder von Eco diesbezügliche Anspielungen darauf vorgenommen werden. Des Weiteren bietet der Roman auch Gelegenheit dazu, aktuelle Anspielungen zu entdecken, wie u.a. der Exkurs, der sich der Wiederaufnahme nationaler Mythen und Symbole aus der Zeit von Friedrich Barbarossa durch die italienische Lega Nord widmet, zeigt. Der Verbindung von Mittelalterlichem mit Gegenwärtigem wurde ebenso Rechnung getragen, wenn unter Berufung auf Erkenntnisse der modernen Gerichtsmedizin der (vermeintliche) Ertrinkungstod von Friedrich Barbarossa detailliert untersucht wurde und dieser naturwissenschaftliche Ansatz zu Generierungen von Lesarten führt, welche die Frage nach dem tatsächlichen Verlauf von Barbarossas Tod auf Ebene des Romans zwar nicht klärt, die allerdings Ecos narratologische Strategie offenbart, sodass dem kritischen Leser durch die Präsenz bzw.
    Absenz sprachlicher Zeichen (wie im vorliegenden Fall durch die Symptomatik des Erstickungs- bzw. Ertrinkungstodes) - beabsichtigt oder unbeabsichtigt - unterschiedliche Interpretationsvarianten ermöglicht werden.
    eng: In this study we have tried to verify the authenticity of the reflection of various medieval circumstances (in a historical, political, social and theological view) in Umberto Eco's novel Baudolino (2000). Furthermore we have pointed out the border lines between historical truth and literary fiction as well as the intertextual relations between these fields that the novel offers.
    Based on a review of the critical literature from 2000 to 2008 and on a selection of opinions of online-critics ("normal" readers), we wanted to demonstrate how the Middle Ages are representated in the book in general and especially in what way Eco uses implicit and explicit inter- and intratextuel allusions to Medieval or even modern texts.
    On the basis of various subject areas such as "education", "love" or "the role of the Holy Grail" in the Middle Ages, we aimed at illustrating to what extent the occurences representated in the novel can be rated as authentic from the point of view of a not-informed reader. Corresponding to the single subject areas, we have chosen text references to assess the degree of Medieval authenticity that these references are containing. By having a close look at the various literary texts that appear in Baudolino, it was possible to demonstrate that Eco alludes to or even adds in his novel texts of Rabelais, Rudel, Rutebeuf, Chrétien de Troyes, Wolfram von Eschenbach or Dante.
    In addition to that, Baudolino does not only contain "Medieval stuff", but also enables the attentive reader to discover allusions to modern times. As an example we can quote the myths and symbols used by the historical Lega Lombarda, a military alliance of the Northern Italian cities against Barbarossa, which now are reused and exploited by the Lega Nord, a political party claiming the independence of Northern Italy from Rome. The connection between Medieval and present times became also obvious when we tried to disentangle the mysterious death of Frederick Barbarossa with methods of modern forensic medicine. Neither this scientific approach indeed could definitely clarify at all if the emperor died by drowning or of asphyxiation, but it shows that the novel offers a wide range of variant readings which allow the (critical) reader - relying on the presence or even significant absence of linguistic signs - to interpret the text in several ways and to speculate on how the emporer really came to death.

     

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    Hinweise zum Inhalt
    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Dissertation
    Format: Druck
    Schlagworte: Eco, Umberto; Mittelalter <Motiv>; Authentizität; ; Eco, Umberto; Mittelalter <Motiv>; Rezeption; Leser;
    Umfang: 379 Bl.
    Bemerkung(en):

    Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers

    Salzburg, Univ., Diss., 2010