»Wahre Poesie kann nicht ohne die Begegnung mit dem Geist existieren.« Diese Begegnung färbt die Poesie laut Adam Zagajewski mit Fragen, mit Begeisterung und mit Zweifeln, und das ist seiner Meinung nach das Wesen der Poesie. In seinem Festvortrag...
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»Wahre Poesie kann nicht ohne die Begegnung mit dem Geist existieren.« Diese Begegnung färbt die Poesie laut Adam Zagajewski mit Fragen, mit Begeisterung und mit Zweifeln, und das ist seiner Meinung nach das Wesen der Poesie. In seinem Festvortrag anlässlich der Verleihung des Leopold Lucas-Preises 2016 beschreibt er sein Verständnis von Dichtung sowie seine Forderungen an sie. Poesie dürfe sich nicht vom Alltäglichen abwenden, da sie sich vom Wirklichen, vom Konkreten nähre. Adam Zagajewski versteht Poesie nicht als Antwort, sondern als Pause von den Geschehnissen in der Welt, die nicht zu begreifen sind. Zagajewskis Werke sind von philosophischen und theologischen Aspekten geprägt und schlagen Brücken der Begegnung und des Verstehens zwischen Ost- und Westeuropa und dem nordamerikanischen Kontinent. »True poetry cannot exist without encountering the mind.« According to Adam Zagajewski, these encounters lend poetry colour with questions, enthusiasms, and doubts, and are its essence. In this his ceremonial address at the awarding of the 2016 Lucas Prize, he describes what he understands poetry to be and what he requires of it. Poetry should not turn from the everyday, for the real and concrete are what nourishes it. Adam Zagajewski does not regard poetry as an answer, but rather as a pause between events in the world that cannot be grasped. Zagajewski's works are shaped by philosophical and theological aspects and build bridges of encountering and understanding between East and West Europe and the North American continent.