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  1. Frames of critique
    literaturwissenschaftliche Handlungsfähigkeit "nach" Judith Butler
    Autor*in: Prager, Julia
    Erschienen: 2012

    ger: Die Arbeit setzt sich mit der Problematik von Handlungsfähigkeit und konkreten Praxen im kulturwissenschaftlichen Wissensdiskurs auseinander, die sich notwendigerweise ergibt, wenn in einem dekonstruktivistisch informierten Rahmen operiert wird,... mehr

     

    ger: Die Arbeit setzt sich mit der Problematik von Handlungsfähigkeit und konkreten Praxen im kulturwissenschaftlichen Wissensdiskurs auseinander, die sich notwendigerweise ergibt, wenn in einem dekonstruktivistisch informierten Rahmen operiert wird, und die sich in einem ersten Schritt als Problematik der >Gleichzeitigkeit< beschreiben lässt. Gemeint ist das Dilemma eines diskursiv verfasst gedachten Subjekts, sowohl von einer bestimmten Normenstruktur vorstrukturiert (bzw. durch diese bedingt) zu sein, gleichzeitig aber auch als eben jene diskursbelebende Instanz zu agieren, von der wiederum die Überlebensfähigkeit der Norm selbst abhängt. Die maßgebliche Frage in Hinblick auf eine so implizierte paradoxe Handlungs- und Kritikfähigkeit im Kontext kulturwissenschaftlicher Arbeit lautet dann: Wie lassen sich Strategien für die drei Handlungsstränge >lesen/interpretieren<, >schreiben/transformieren< und >auftreten/performieren< denken, die verantwortungsvoll agieren, d.h. die Kategorie eines autonom gedachten Subjektbegriffs nicht in einem utopischen Gestus verwerfen, im selben Moment aber nach Möglichkeiten suchen, die Unmöglichkeit einer solchen Vorstellung auszustellen. >Ausstellen< bedeutet hier, Möglichkeiten aufzuzeigen, derartige Reflexionsfähigkeit als demokratischeres Gut bereit zu stellen, also durch die eigene Praxis eine Sensibilisierung in Bezug auf pluralisierte Intelligibilitätsstrukturen über die akademischen Mauern hinaus auch in der allgemeinen Öffentlichkeit zu erreichen.
    Maßgeblich für dieses Vorhaben ist das Zusammenlesen der Diskurstheorie Ernesto Laclaus und Chantal Mouffes mit Judith Butlers Theoriegebäude.
    Durch diese Verknüpfung lassen sich einerseits (in Rekurs auf Laclau und Mouffe) abstrakte Analysemodelle entwerfen, die gegebenen Problematiken zu fassen und zu bearbeiten, andererseits bietet das mit Judith Butler eingebrachte >literarische< Moment die Möglichkeit, auf konkrete Weise mit der dekonstruktivistischen Kategorie des >Unmöglichen< zu operieren und bisher denkbare Ordnungen zu überschreiten. Es geht im Besonderen darum, die Literaturwissenschaften als privilegierte Orte gesellschaftstheoretischer Auseinandersetzungen einzusetzen, gerade weil dort permanent in einem Raum der Gleichzeitigkeit operiert wird, d.h.
    Mögliches und Unmögliches, Realität und Fiktion ständig aufeinanderprallen. Worum es geht ist also eine Beförderung des Literarischen, der Vieldeutigkeit, der Kreativität sowie des Gefühls als ernst zu nehmende politische Kategorien; sowohl im wissenschaftlichen wie auch im gesellschaftspolitischen Diskurs.
    eng: This work deals with the highly problematic issue of agency and concrete practices within the Humanities that rises if deconstructive assumptions are made. In a first step this problem can be described as one of >simultaneity< which refers to the quandary of the subject in discourse, being at once structured by a set of normative structures and simultaneously bringing these norms to life. What is at stake (relating to this therefore implicit given paradoxical possibility of agency and critique) is to work out strategies that link the three realms of academic work, >reading/interpreting<, >writing/transforming< and >speaking in public/performing<, directly to this double-bind situation.
    In other words: There is still a need to reflect and work with (and within) the notion of an autonomous subject not to do away categories like responsibility and positionality, but at the same time there is a strong need for possibilities and strategies dealing with the impossibility of the notion of coherency itself. In particular the task will be to sensibilize - through our acting within the academy and in our encounters at its borders - the public for pluralized forms of intelligible forms of lives or beings and above all for reflection itself.
    This project is grounded on the interrelation between Ernesto Laclau's and Chantal Mouffe's >discourse-theory< and Judith Butler's theoretical accounts. This conjunction enables - on the one hand and related to Laclau and Mouffe - the creation of abstract models that facilitate society analysis; on the other - referring to Butler - a literary moment is introduced that provides the possibility to deal with the deconstructivist category of >impossibility< to broaden the current notion of intelligibility.
    The bottom line is to establish the literature departments as privileged places where critical political practices emerge, just because they are dealing with simultaneity by definition, i.e. with the relationality of reality and fiction itself.

     

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    Quelle: Verbundkataloge
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Dissertation
    Format: Druck
    RVK Klassifikation: CI 6389 ; EC 1580 ; EC 2460
    Schlagworte: Butler, Judith; Literaturwissenschaft;
    Umfang: 232 Bl.
    Bemerkung(en):

    Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers

    Innsbruck, Univ., Diss., 2012