Tätowierungen, in die Haut gestochene Zeichen und Texte, existieren seit mehreren Jahrtausenden und in den verschiedensten Kulturen – von der Alpenmumie Ötzi bis zu indigenen Südseekulturen. Anhand der Beschreibung dieser sichtbar auf, genauer eigentlich unter der Haut getragenen Bilder in literarischen Werken lassen sich Unterschiede in Verwendung und Beurteilung von Tattoos ausmachen: Sie können Ausdruck individueller Gefühle und Meinungen sein, für eine bestimmte Gruppen- und Stammeszugehörigkeit stehen, sind Marker und Markierung, zeichnend und bezeichnend. Und so kann eine (kurze) Literaturgeschichte der Tätowierung diachrone Unterschiede und Entwicklungen von Ästhetik und Schönheitsbildern aufzeigen. Denn Tattoos tauchen in literarischen Texten in verschiedenen Bedeutungen auf: Sie stehen für das ‚Fremde‘ und ‚Exotische‘, für das ‚Eigene‘ und ‚Persönliche‘.
|