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  1. Angemessenheit und Unangemessenheit
  2. Angemessenheit und Unangemessenheit ; Studien zu einem hermeneutischen Topos
    Erschienen: 2020

    Dass eine Interpretation dem Text, auf den sie sich bezieht, *angemessen* sein soll, ist eine nirgends bezweifelte, aber auch so gut wie nie überhaupt thematisierte Vorstellung. Sie wird explizit vor allem in literaturwissenschaftlichen... mehr

     

    Dass eine Interpretation dem Text, auf den sie sich bezieht, *angemessen* sein soll, ist eine nirgends bezweifelte, aber auch so gut wie nie überhaupt thematisierte Vorstellung. Sie wird explizit vor allem in literaturwissenschaftlichen Methodenkontroversen formuliert, etwa wenn diskutiert wird, ob eine werkimmanente oder eine kulturgeschichtliche Methode der Literatur angemessener sei. Beide Positionen behaupten dann typisch die Angemessenheit der eigenen beziehungsweise die Unangemessenheit der abgelehnten Methodologie. Implizit wird die Angemessenheitsbehauptung aber in jeder Textinterpretation mitgeführt, und sie liegt auch allen methodologischen Texten über die Interpretation zugrunde. Die Angemessenheit ist gleichsam der unhinterfragte Rahmen, das unausgesprochene Ziel jeder methodologischen Reflexion in den textinterpretierenden Disziplinen. Unabhängig davon, wie man eine solche Angemessenheit inhaltlich füllt, verweist sie auf die jeder hermeneutischen Operation vorgängige Objektkonstitution, also auf die Frage, was überhaupt ein literarischer Text ist. Nur wer eine Vorstellung vom „Wesen“ der Literatur hat, kann sinnvoll behaupten, diese oder jene Methode, diese oder jene Interpretation sei einem literarischen Text angemessen oder nicht. Dabei wird schnell klar, dass über die hermeneutische Objektkonstitution prinzipiell nicht abschließend entschieden werden kann: In der Geschichte der philologischen Disziplinen gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher, oft sogar entgegengesetzter Auffassungen darüber, was Literatur eigentlich sei und was es zu erklären gelte, wenn man einen literarischen Text analysiert. Die Arbeit fasst die hermeneutische Angemessenheit aus diesem Grund nicht als *Begriff*, sondern als einen argumentativen *Topos*. Topos meint in diesem Kontext eine implizite Prämisse, die ein Argument stützt, ohne ihrerseits explizit behauptet werden zu müssen. Es wird also nicht nach Kriterien gefragt, die erfüllt sein müssen, damit man eine Interpretation als angemessen oder unangemessen bezeichnen ...

     

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    Quelle: BASE Fachausschnitt AVL
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Dissertation
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Schlagworte: Hermeneutik; Topik; Wissenschaftsgeschichte; Rhetorik; Philologie; Interpretation; Ästhetik; Literaturtheorie
    Lizenz:

    creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/