Das Februarheft (Nr. 753) eröffnet mit einem Text des Schriftstellers und Unternehmers Ernst-Wilhelm Händler, in dem er jenseits aktuell geläufiger Vereinfachungen nach den Formen und Grenzen des Wissens fragt, das die Wirtschaftswissenschaft...
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Das Februarheft (Nr. 753) eröffnet mit einem Text des Schriftstellers und Unternehmers Ernst-Wilhelm Händler, in dem er jenseits aktuell geläufiger Vereinfachungen nach den Formen und Grenzen des Wissens fragt, das die Wirtschaftswissenschaft produziert. Wie kann es sein, fragt Gunter Schäble in nur scheinbar naiver Manier, dass in Nazideutschland auch da, wo es keine Gefahr gebracht hätte, noch das Mindestmaß an Menschlichkeit so oft gefehlt hat? Auch die Historiker, die über das Dritte Reich schreiben, kommen, wie er feststellt, über diesen Punkt nicht hinweg. Berthold Franke versucht zu verstehen, warum nicht nur bei ihm selbst die »Wut auf Kohl« noch immer nicht verraucht ist. Mit großer Skepsis nähert sich der Facharzt für Psychiatrie Markus R. Pawelzik dem Phänomen »Burnout«: Er sieht darin weniger eine reale Krankheit als eine Phantom-Epidemie. Der Musikwissenschaftler Andreas Dorschel beantwortet die allgemeine Frage nach dem eskapistischen Moment der Musik mit einer genauen Interpretation von Gustav Mahlers Rückert-Lied »Ich bin der Welt abhanden gekommen«. Alles andere als ein Ruhmesblatt der Geschichte der Vereinigten Staaten ist für den Historiker Richard White die Pionierzeit des Eisenbahnbaus – Gary Gerstle bespricht Whites Studie zum Thema. Bislang noch nicht ins Deutsche übersetzt ist Suzanne Marchands Studie über die deutsche Orientwissenschaft des 19. Jahrhunderts: Für Valentin Groebner handelt es sich um eine echte Entdeckung. Till Dembeck begibt sich auf die Spur totalitärer Tendenzen in der politischen Romantik und Rainer Hagen denkt nach über Hals und Kragen. Außerdem drucken wir fünf Gedichte von Rudolf Helmstetter.