Narration und Gender im englischen Roman vom 18. Jahrhundert bis zur Postmoderne
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Erzähltechnik und dem Geschlecht des Autors? Wie manifestieren sich geschlechtsspezifische Unterschiede in der Romanstruktur? Ohne die Existenz einer "weiblichen" Schreibweise vorauszusetzen, zeichnet dieser...
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Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Erzähltechnik und dem Geschlecht des Autors? Wie manifestieren sich geschlechtsspezifische Unterschiede in der Romanstruktur? Ohne die Existenz einer "weiblichen" Schreibweise vorauszusetzen, zeichnet dieser Band Entwicklungslinien des Verhältnisses von 'narration' und 'gender' im englischen Roman nach. Als Grundlage dienen Textbeispiele von Samuel Richardson bis Jeanette Winterson, wobei ein Schwerpunkt auf Formen der erzählerischen Travestie liegt. Die Verbindung von Narratologie und Gender Studies eröffnet neue Blickwinkel auf die Geschichte und Entwicklung des englischen Romans.
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Wandel in der Erfahrung
die Konstruktion von Welt in den Romanen von Virginia Woolf und Jeanette Winterson
Der Begriff der Erfahrung durchläuft in der Philosphie des 20. Jahrhunderts einen Wandel, der ihn beinahe obselet erscheinen läßt. Im Zentrum der Veränderung steht die enge Beziehung zwischen Erfahrung und Sprache. Sprache bietet einen...
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Der Begriff der Erfahrung durchläuft in der Philosphie des 20. Jahrhunderts einen Wandel, der ihn beinahe obselet erscheinen läßt. Im Zentrum der Veränderung steht die enge Beziehung zwischen Erfahrung und Sprache. Sprache bietet einen Verstehensrahmen, in dem die Welt erfahren wird; sie erweist sich als determinierende Struktur. Doch Erfahrung entsteht gerade dort, wo der Blick auf Neues gerichtet wird. Da dessen Intelligibilität allerdings von sprachlicher Kodierung abhängt, muß Sprache auf einen Zwischenraum untersucht werden, der Abweichungen vom vorgegebenen Rahmen erlaubt, um Neues erfahrbar und sagbar werden zu lassen. Auch in der Literatur von Modernismus und Postmodernismus zeigt sich dieses Problem sprachlich determinierter Erfahrung. Es stellt sich in besonderem Maße für politisch engagierte Schriftstellerinnen wie Virginia Woolf und Jeanette Winterson, da jegliche Handlungsfreiheit ihrer Figuren unter diesen Prämissen aufgehoben scheint.
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