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  1. Das Ende der Fiktion : Literatur und urbane Gewalt in Guatemala ; The End of Fiction : Literature and Urban Violence in Guatemala
    Autor*in: Haas, Nadine
    Erschienen: 2012
    Verlag:  Universität Hamburg ; Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften. Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften

    Die Dissertation richtet sich auf literarische Strategien als kulturelle Verfahren im Umgang mit urbaner Gewalt. Analysiert werden Gewaltdarstellungen in der guatemaltekischen Literatur anhand von fünf ausgewählten Texten aus dem zurückliegenden... mehr

     

    Die Dissertation richtet sich auf literarische Strategien als kulturelle Verfahren im Umgang mit urbaner Gewalt. Analysiert werden Gewaltdarstellungen in der guatemaltekischen Literatur anhand von fünf ausgewählten Texten aus dem zurückliegenden ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends: "Megadroide Morfo-99 contra el Samuray Maldito" (Julio Calvo Drago 1998/2008), "Diccionario Esotérico" (Maurice Echeverría 2006), "Retrato de borracho con país" (Eduardo Juárez 2008), "Los jueces" (Arnaldo Gálvez Suárez 2009) und "Días amarillos" (Javier Payeras 2009). Das Interesse der Untersuchung geht jedoch über das Ziel, dem literaturwissenschaftlichen Diskurs neue Texte zu erschließen, hinaus, da die Fragestellung, wie schon aus dem Untertitel Literatur und urbane Gewalt hervorgeht, einer spezifischen, sozialwissenschaftlich gefassten Form der Gewalt in der Literatur gilt und somit transdisziplinär und kulturwissenschaftlich ausgerichtet ist.

     

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  2. „.ich kenne mich hier nicht mehr aus“ : Heimatverluste der Wendegeneration in Romanen ostdeutscher Autoren
    Erschienen: 2013
    Verlag:  Universität Hamburg ; Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften. Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften

    Was lässt sich heute unter dem Begriff „Heimat“ verstehen“? Was bedeutet Heimat für eine in der DDR aufgewachsene Generation? Und was geht für jene Generation verloren, als die DDR zusammenbricht? Diesen Fragen wird anhand unterschiedlicher Romane... mehr

     

    Was lässt sich heute unter dem Begriff „Heimat“ verstehen“? Was bedeutet Heimat für eine in der DDR aufgewachsene Generation? Und was geht für jene Generation verloren, als die DDR zusammenbricht? Diesen Fragen wird anhand unterschiedlicher Romane von Wendegenerationsautoren nachgegangen. Dabei zeigt sich, dass die Romanfiguren auf ganz unterschiedliche Art und Weise einen Heimatverlust empfinden und ein Verlustgefühl doch mehr oder weniger alle trifft. Die Romane "Simple Storys. Ein Roman aus der ostdeutschen Provinz" sowie "Neue Leben. Die Jugend Enrico Türmers in Briefen und Prosa. Herausgegeben, kommentiert und mit einem Vorwort versehen von Ingo Schulze" von Ingo Schulze, "Wie es leuchtet" von Thomas Brussig, "Moskauer Eis" von Annett Gröschner, "Abwesend" von Gregor Sander und "Als wir träumten" von Clemens Meyer werden in Hinblick auf Heimatverlustdarstellungen untersucht. Dabei bietet diese Arbeit - neben den Romananalysen - auch einen umfangreichen Einblick theoretische und sozialhistorische Verständnisse von Heimat.

     

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  3. Geschichten der Zer/Verstörung : zur Fiktionalisierung der traumatischen Gewalterfahrung der Post-Duvalier-Ära im zeitgenössischen haitianischen Roman am Beispiel von Lyonel Trouillot und Yanick Lahens ; Narrating Violence and Trauma : the Fictionalization of the Post-Duvalier-Era in Contemporary Haitian Novels by Lyonel Trouillot and Yanick Lahens
    Autor*in: Borst, Julia
    Erschienen: 2014
    Verlag:  Universität Hamburg ; Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften. Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften

    Die Studie setzt sich mit der Fiktionalisierung der Gewalterfahrung der haitianischen Gesellschaft nach dem Sturz der Duvalier-Diktatur im Jahr 1986 auseinander. Nach fast drei Jahrzehnten diktatorialer Repression waren die Hoffnungen in Haiti auf... mehr

     

    Die Studie setzt sich mit der Fiktionalisierung der Gewalterfahrung der haitianischen Gesellschaft nach dem Sturz der Duvalier-Diktatur im Jahr 1986 auseinander. Nach fast drei Jahrzehnten diktatorialer Repression waren die Hoffnungen in Haiti auf ein Ende der Gewalt nach 1986 zunächst groß. Doch auch in der Post-Duvalier-Ära hielten die politisch-gesellschaftlichen Auseinandersetzungen an und es kam zu einer zunehmenden Veralltäglichung der Gewalt. Trotz einer beachtlichen Zahl an Romanen zur Thematik wurde der haitianischen Literatur als Ort der kulturellen Verhandlung dieser Erfahrung bislang kaum Aufmerksamkeit zuteil. Die Studie schließt diese Lücke und erörtert vor der Folie einer kritischen Bestandsaufnahme der Diskurse über Gewalt in Haiti, wie diese verstörende Gewalterfahrung im zeitgenössischen haitianischen Roman in französischer Sprache aufgegriffen und narrativ inszeniert wird. Der Fokus liegt hierbei auf den beiden Romanen "Rue des pas-perdus" (1996) von Lyonel Trouillot und "La couleur de l’aube" (2008) von Yanick Lahens. Es wird die erinnerungsstiftende Funktion von Literatur herausgearbeitet, die die ausufernde Gewalt im symbolischen Raum der Fiktion über ein Narrativ des Traumas erfahrbar macht und sie so im kollektiven Gedächtnis bereithält. Zudem zeigt die Untersuchung auf, wie über die Literatur zum einen gesellschaftliche Aufarbeitungsprozesse angeregt und zum anderen aus der Perspektive einer marginalisierten Kultur einseitige Stigmatisierungen subversiv aufgebrochen werden können. ; Cette étude porte sur la fictionnalisation de l’expérience de la violence dans la société haïtienne après la chute de la dictature des Duvalier en 1986. Malgré un nombre important de romans qui traitent du sujet de la prolifération de la violence dans la vie quotidienne des Haïtiens durant l’ère post-Duvalier, la littérature en tant qu’espace culturel abordant ce sujet n’a pas encore été suffisamment étudiée. Tout en dressant un bilan critique des discours sur la violence en Haïti qui existent dans l’opinion publique, cette thèse de doctorat comble cette lacune et répond à la question de savoir comment des romans haïtiens contemporains traitent de cette expérience traumatique de la violence et la mettent en scène dans leurs discours narratifs. L’étude, qui met l’accent sur les deux romans "Rue des pas-perdus" (1996) de Lyonel Trouillot et "La couleur de l’aube" (2008) de Yanick Lahens, souligne que les textes permettent un travail de mémoire sur ce trop-plein de violence à travers un discours narratif qui souligne la dimension traumatique de cette expérience et inspire une réflexion critique collective. This study focuses on how the violence experienced by Haitian society after the overthrow of the Duvalier dictatorship in 1986 has been fictionalized in Haitian literature. Although numerous novels exist that grapple with the issue of the proliferation of violence in everyday life of Haitians in the post-Duvalier-era, literature discussing this traumatic experience has not yet been adequately studied. To close this gap, this thesis examines how contemporary Haitian novels narrate violence and which particular esthetics the texts use to discursively and symbolically display this disturbing experience. By analyzing the novels "Rue des pas-perdus" (1996) by Lyonel Trouillot et "La couleur de l’aube" (2008) by Yanick Lahens, this study shows that fiction allows for articulating excessive violence and dealing with this traumatic experience on a symbolic and cultural level. The novels are read as encouraging Haitian society to engage in a collective process of working through this trauma from the perspective of a globally marginalized culture.

     

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  4. Bewegung und Begegnung : Orientierendes Lesen zwischen Literatur, Philosophie und Lebenswelt ; Motion and Encounter : Orientation by Reading between Literature, Philosophy, and Habitat
    Autor*in: Tincheva, Nele
    Erschienen: 2017
    Verlag:  Universität Hamburg ; Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften. Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften

    Den Startpunkt bildet die Hypothese, dass das Lesen von Texten sich mittels Orientierungstechniken vollzieht, die sich zur Orientierung im Raum entwickelt haben. Umgekehrt ist auch Orientierung im Gelände schon Lesen, indem einzelne Aspekte der... mehr

     

    Den Startpunkt bildet die Hypothese, dass das Lesen von Texten sich mittels Orientierungstechniken vollzieht, die sich zur Orientierung im Raum entwickelt haben. Umgekehrt ist auch Orientierung im Gelände schon Lesen, indem einzelne Aspekte der Umgebung als bedeutend für einen bestimmten Zweck wahrgenommen und interpretiert werden. Diese Techniken sollten die Geisteswissenschaften ausbauen: Einerseits geht es angesichts der Digitalisierung lebensweltlicher Prozesse um Orientierung des Einzelnen im Denken, die der Fremdsteuerung der Lebenswelt standhält. Andererseits muss sich das Denken mit Blick auf den gesellschaftlichen Wandel nach außen, zu Anderen hin öffnen. Hierfür wird am Lesen von Literatur ein Verfahren der Gegen-Orientierung entwickelt, das gegenüber der Alltagsorientierung ein anderes, nicht zweckgerichtetes Bedeuten freisetzt. Die damit verbundenen Gefahren des Selbstverlustes bergen zugleich die Chance, die Grenzen des eigenen Bewusstseins mitzulesen und einen Perspektivwechsel auch auf das eigene Selbst zu etablieren: angefangen bei den eigenen Orientierungsverfahren, deren Oszillationen nun beobachtet werden können. Das Sprechen und Schreiben über Lesen, Denken und Orientierung spielt sich zu weiten Teilen auf dem Wortfeld des Sehens ab. Diese sprachliche Verknüpfung bildet den roten Faden der Arbeit, der immer wieder zur Literatur führt: Mehrmals wird die Lektüre des Gedichts L’infinito von Giacomo Leopardi aufgenommen, das Orientierung und Gegen-Orientierung, das Streben nach und die Unerreichbarkeit des Unendlichen, die Frage nach dem Subjekt bearbeitet. An diesem Text zeigt sich auch die Arbeit lyrischer Sprache mit Figuren, die ein anderes Bedeuten entfalten als das ein-eindeutig begriffliche: und zwar gerade weil diese Figuren perspektivisch, unter Berücksichtigung von Blickpunkt und Bewegungsrichtung zu verstehen sind. Von hier aus entwickelt sich ein Verständnis von Sinn, das auch der Orientierung im Gelände gemäß ist: als Bedeuten und als Richtung. Um dies zu belegen, geht die Arbeit einen langen Weg von der Entdeckung der Zentralperspektive in der Malerei über Nikolaus von Kues, Descartes, Leibniz und Kant bis in die Frühromantik (Humboldt, Novalis) und schließlich ins 20. Jahrhundert und darüber hinaus (Benjamin, Plessner, Levinas, Celan). Zwei Analogien stellen sich dabei als zentral heraus: zwischen ästhetischer und empirischer Gegenstandswahrnehmung sowie zwischen äußerer und innerer Wahrnehmung. Mit Bezug auf die Hirnforschung kann von dort aus Orientierung definiert werden als Wechsel zwischen Positions- und Situationsmodus, zwischen einer zeitlosen Draufsicht (Sehen) und dem innerzeitlichen Erleben (Gehen). Dies gilt ebenso für lesende Orientierung. Parallel dazu legen die Lektüren der philosophischen Texte in immer neuen Varianten das unter begrifflicher Logik liegende ästhetische Bedeuten frei: als Sinn-Grund in Gestalt von Figuren - transsumptio, translatio, transcreatio, Transzendenz, transpiratio -, die sich, wie sich der Vorsilbe trans- ablesen lässt, allesamt in Zwischenräumen bewegen, die sich zwischen verschiedenen Bedeutungsdimensionen auftun. Mit der idealistischen Subjektphilosophie entfaltet sich die Problematik des Subjekts als nicht mit sich identische Quelle und Schauplatz des Denkens (und Lesens) in voller Deutlichkeit. Mit ihrer Hilfe aber vermag die Dissertation den Raum und die Zeit der Lektüre als Stelle zu beschreiben, die sich in einer ordo inversus-Bewegung (Novalis) als Gewebe (Text) zwischen den Rändern der Orientierungspole ausspannt. Dies fordert eine Lesetechnik der Gegen-Orientierung: den langen Blick, der eine wilde Semiose (A. Assmann) freisetzt und die zweckgerichtete, lebensweltliche Orientierung für die Dauer des ästhetischen Erlebens zurückstellt. Der Stelle der Lektüre korrespondiert die Szene, die Öffnung der solipsistischen Lese-Stelle nach außen hin in den gemeinsamen Raum. Doch noch immer bewegen wir uns in Zwischenräumen: Ästhetisches Erleben birgt stets das Potential, Schwellenerfahrung zu sein, aus der der Erlebende - exemplarisch: der Leser - verändert zurückkehrt. Der Schlussteil der Arbeit stellt sich die Aufgabe, diese Ergebnisse für ein ethisches Lesen des Anderen zu nutzen. Walter Benjamins Konzepte des dialektischen Bildes und der Übersetzung zeigen das Potential und die Gefahren im Denken des Anderen auf. Bei Benjamin ist dieses Andere zeitlich: Konstellationen können gelesen, Bedeuten gerettet werden - unter gewaltsamer Engführung der Zeiten, im blitzhaften Aufscheinen und Verschwinden. Mit Plessner und Levinas wird sichtbar, dass Anderes auch vom Anderen als Person her zu denken ist (Levinas: Exteriorität, Plessner: Exzentrizität). An der Lektüre von Paul Celans Meridian-Rede und des Gedichts Engführung unternimmt die Dissertation abschließend eine Engführung ihrer Ergebnisse und Fragen. Die vorliegende Arbeit macht eine Dynamik sichtbar, deren Orientierungswert gar nicht hoch genug angesetzt werden kann: Unsere Gesellschaften basieren längst nicht mehr auf Orientierung im Raum, sondern auf Sprachkompetenz. Indem wir zwischen Philosophie als begrifflich-positionalem und Literatur als ästhetisch-situativem Schreiben hin- und herwechseln und sie gegen- und ineinander lesen, betreiben und reflektieren wir Orientierung mit und in Sprache, was auf kürzestem Wege in Orientierung in unserer sprachlich geprägten Lebenswelt übertragen werden kann. Uns dabei anhand der Sprache - wieder - bewusst zu machen, dass diese unsere Orientierung aus Orientierung im Raum hervorgegangen ist, erhöht unser Verständnis unserer selbst als handelnde Personen - und eröffnet uns jene Zwischenräume möglicher Orientierungen. Hier klingt bereits eine narrativ-bildliche und damit literarische Logik des Bedeutens an, welche die begriffliche Logik stützt und stört und damit immer neue Orientierungsprozesse in Gang setzt, die zu durchlaufen und zu kommunizieren sind. ; The paper sets out from the hypothesis that in reading texts, we use techniques of orientation in the field. Reversely, orientation in the field, too, is reading: We take what we see as meaningful for a certain purpose, thereby not only perceiving but interpreting our surroundings. This paper pleads that the humanities cultivate these techniques in two respects: First, facing the rapid development of digital processing which allows for more and more outside control of our habitat, we need to orient our thinking to stand our ground as persons. Second, we must open our thinking and acting to this outside: towards the other and others. Especially the reading of literature provides us with a method of ‚counter-orientation‘ which brings forth a non-intentional meaning outside everyday orientiation. This method does not come without the risk of losing one’s self, but it bears the chance to meet and to perceive the limits of one’s consciousness. The capability of changing one’s perspective on one’s self emerges: as a quality of this self. To begin with, we learn to observe our own orientation processes. Our speaking and writing about reading, thinking, and orientation usually takes place on the semantic field of seeing – with the outer and the inner eye. This linguistic thread leads us to literature: The paper performs several readings of Giacomo Leopardi‘s L’infinito, a poem that deals with orientation and counter-orientation, with the unattainable infinite, with the subject as - however unstable - self. In addition, Leopardi’s text demonstrates how poetic language works with tropes which bear and unfold a meaning exterior to logic - as soon as we become aware that the visibility and comprehensibility of tropes depend on our point of view and our direction. From here, we get a grip on sense as meaning and direction which perfectly corresponds to orientation in the field. To establish proof of all this, the thesis takes the long way, starting from the discovery of concave monofocal perspective in painting and then passing Cusanus, Descartes, Leibniz, and Kant to finally reach early romanticism (Humboldt, Novalis) and the 20th and 21st century (Benjamin, Plessner, Levinas, Celan). On the way, two central analogies emerge: between aesthetic and empirical perception as well as between outer and inner perception. With regard to neuroscience we can then define orientation as continuous back-and-forth movement between position as a timeless and abstract overview seeing and situation as a time-and-space experience, as walking. Reading, we perform the same oscillating movement of orientation. Our readings of philosophical texts, in turn, reveal the latent aesthetic meaning underneath conceptual signification in numerous variations: in tropes as the bottom of meaning - transsumptio, translatio, transcreatio, transcendence, transpiratio. As the prefix trans- points out, theses tropes cross gaps; they act in intervals between the dimensions of meaning and signification. The early romantics’ subject philosophy brings the problematic nature of the subject to light: As both ground and scene of thinking (and reading), the subject is never self-identical. These results, however, enable us to describe the space and time of reading as a spot which, by ordo inversus-sequence of movement (Novalis), spreads out as a tissue (textum) between the poles of orientation, both demanding and supporting a reading technique of counter-orientation: the ‘long gaze’ which unleashes a ‚wild semiosis‘ (A. Assmann), suspending the intentional orientation in our habitat as long as the aesthetic experience lasts. The spot of reading finds its counterpart in the scene which opens the solitary spot to the common room of the habitat. Still, the gaps do not close: Aesthetical experience can always become a so-called ‚threshold experience‘ which does not leave us unmoved, but rather changes us. The final section of this paper tries to make these results usable for an ethical reading of the Other. Walter Benjamin‘s dialectical images and his draft of translation point out both potential and risks of the endeavour to think the other. With Benjamin, the other is time: constellations can be read, meaning can be saved – by forcing different epochs to converge in the here and now, in the moment of flashlight in which the fleeting image appears and disappears. With Plessner and Levinas we proceed to thinking the other as person. The risk of violation remains, but the radical Other is both elsewhere and unassailable (Levinas: exteriority) and inside of us, inside our de-centered selves (Plessner: excentricity). In conclusion, the thesis converges its results and questions by reading Paul Celans’s poem Engführung (“Convergence” or “Constriction”), counterbalanced by his Meridian speech. No longer are our societies based on orientation in the field, but on linguistic competence. By moving to and fro between philosophy as conceptual and positional writing and literature as aesthetic-situational writing, by reading them both against each other and by intertwining them, we perform and describe orientation with and in language. From there, it takes us but a few steps to orientation in our language-minted habitat. We understand ourselves as orienting selves much better as soon as we take into account that mental orientation has emerged from orientation in the field. Furthermore, it opens up those interspaces of possible other orientations. In this context, a narrative and visual logic of meaning introduces itself, both supporting and disturbing logic signification and thereby provoking processes of orientation to go through and to communicate, ever and ever anew.

     

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  5. gelebte Wissenschaft - registriertes Leben. Wissenschaftsgeschichte und/als Kulturgeschichte der edierten Hauschronik eines Berliner Germanisten ; The "Hauschronik" of Richard M. Meyer and the Tradition of Scholarship in 19th Century Berlin. Cultural History, Biography and the History of Philology
    Erschienen: 2015
    Verlag:  Universität Hamburg ; Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften. Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften

    Am Beispiel philologisch reflektierter Editionsarbeit wird gezeigt, wie eine gehaltvolle kulturgeschichtlich orientierte Wissenschaftsgeschichte zu konzipieren ist. Im Zentrum steht eine durch Kommentar, Register und vier teils publizierte, teils... mehr

     

    Am Beispiel philologisch reflektierter Editionsarbeit wird gezeigt, wie eine gehaltvolle kulturgeschichtlich orientierte Wissenschaftsgeschichte zu konzipieren ist. Im Zentrum steht eine durch Kommentar, Register und vier teils publizierte, teils ungedruckte Aufsätze erschlossene ,Hauschronik‘ des Berliner Germanisten Richard M. Meyer (1860-1914). Die systematischen Aufsätze behandeln verschiedene Aspekte von Institution, Fach, Person, Werk und historischem Kontext und sollen dazu anzuregen, theoretische Konzepte der Literaturwissenschaft, einander beeinflussende Wissenschaften und disziplinär-semantische Felder auf eine Art herausfordernd zu denken. Sie sind mit der Edition in einen allgemeinen Texthorizont eingebettet, für den die Hauschronik eine Art Hypertext-Status in Anspruch nehmen kann. Die zusammengestellten Proben demonstrieren in der Verschränkung der verschiedenen literaturwissenschaftlichen Formate das ,interaktive‘ Konzept und die Reichweite dieses Editionsprojekts; die aus der editorischen Arbeit hervorgegangenen biographischen, germanistischen, kultur- und wissenschaftshistorischen Schriften werden in einer Art unaufhörlicher Spiralbewegung gleichsam wiederum Grundlage zur Erschließung des Chronik-Textes durch den Kommentar und die umfangreichen Sachregister, die detailliert einzelne Themenkomplexe aufschlüsseln. Die systematische Bündelung dieser aus dem Lebenskontext gewonnenen Daten zu den zwischen 1889 und 1914 dokumentierten akademischen Veranstaltungen, Reisen und Aufenthaltsorten, Kunstwerken, Theater- und Spielplänen sowie nicht zuletzt zu den über 2000 Personen versteht sich als eine über den konkreten Nutzen für die Quelle hinausgehende Service-Leistung für noch nicht absehbare Fragestellungen und Recherchen. Der Arbeit geht es insbesondere um die Annäherung an eine schwer zu greifende Ebene, in der Wissenschaft als Lebensform und Leben als vergesellschaftete Wissenschaft aufgesucht werden können. Dabei ist bemerkenswert, wie viel niedrigschwellige Daten aus der alltäglichen Lebenswelt einer gelehrten Persönlichkeit über die Praxis und Theorie vom Forschen, Lesen, Lehren, Publizieren preisgeben. In den Blick geraten nebenbei Formen von Geselligkeit und Mäzenatentum, des Sammelns und entsprechender Ordnungsversuche ebenso wie etwa eine wachsende Resignation aufgrund von Antisemitismus und politischer Entwicklungen, einer stagnierenden Karriere, gesundheitlicher oder familiärer Probleme. Ein auf diese Weise ermöglichter mehrdimensionaler Zugang offenbart erst Resonanzraum und Wert einer solchen autobiographischen Quelle – sowohl für die Welt der Wissenschaft(en) als auch für weiterführende Arbeiten zur Gattungsforschung, zur Literatur-, Stadt-, Sozial-, Kultur- und Bildungsgeschichte der Berliner jüdischen Intelligenz im Deutschen Kaiserreich. Hier lässt sich zeigen, wie Wissenschaftsgeschichte zugleich auch immer Kulturgeschichte ist und macht, und dasselbe auch umgekehrt. ; The annotated and indexed edition of the 'Hauschronik' of Richard M. Meyer (1860-1914), German philologist from Berlin, represents a philologically reflected endeavor of editorial work. It contains useful informations for the urban, social, cultural or educational history of Berlin's Jewish intellectual elite around the turn of the 19th century. The four essays grant exemplary insight into the wealth that the 'estate chronicle' of Meyer will provide the academic disciplines with.

     

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