[Rezension zu:] Georg Weerth & Miko: Humoristische Skizzen aus dem deutschen Handelsleben. Bielefeld: Aisthesis, 2021
Rezension zu Georg Weerth & Miko: Humoristische Skizzen aus dem deutschen Handelsleben. Bielefeld: Aisthesis, 2021.
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"Sorgend für uns, schadeten wir niemand - uns am wenigsten" : zur Figur des Kaufmanns zwischen Händler, Unternehmer und Betrüger in Georg Weerths "Humoristischen Skizzen aus dem deutschen Handelsleben"
Christine Künzel zeigt in ihrem Beitrag zu Georg Weerths "Humoristischen Skizzen aus dem deutschen Handelsleben", inwiefern es sich entgegen der Ankündigung im Titel nicht um Humor, sondern um eine satirische Kritik am bürgerlichen Mythos vom...
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Christine Künzel zeigt in ihrem Beitrag zu Georg Weerths "Humoristischen Skizzen aus dem deutschen Handelsleben", inwiefern es sich entgegen der Ankündigung im Titel nicht um Humor, sondern um eine satirische Kritik am bürgerlichen Mythos vom ehrbaren Kaufmann handelt, der sich skrupellos verschiedenster betrügerischer Machenschaften inklusive Kriegswaffenhandel und ruinöser Spekulationsgeschäfte widmet. Weerths Demontage des Mythos kreist um die Fetischisierung des Geldes wie auch um den Handel als "Form des Krieges mit anderen Mitteln." Seine Kapitalismus-Kritik kulminiere in einem Spiel mit der kaufmännisch höchst bedeutungsvollen Null, die "an sich den Wert von Nichts" bezeichnet und "ihre Bedeutung erst durch die vorhergehende Zahl oder Zahlenfolge erhält" - eine gedankliche Spekulation, die auch als verborgene Revolutionsdrohung gelesen werden könne.
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