"Silvia" und die Sehnsucht der Frauen: Ursachen und Gründe für den Konsum von Liebesromanheften - ein Beitrag zum Verständnis der Popularität von Frauenheftromanen
Abstract: Ausgehend von der Darstellung der spezifischen Merkmale, der Herstellung und des Vertriebs von Liebesroman-Literatur werden die Ursachen für die Popularität sowie die soziale und psychische Funktion des Konsums von Frauenheftromanen im...
mehr
Abstract: Ausgehend von der Darstellung der spezifischen Merkmale, der Herstellung und des Vertriebs von Liebesroman-Literatur werden die Ursachen für die Popularität sowie die soziale und psychische Funktion des Konsums von Frauenheftromanen im weiblichen Lebenszusammenhang herausgearbeitet. Es wird gezeigt, daß der Erfolg der Hefte primär in der Abbildfunktion weiblichen Verlangens liegt und nicht in der Befriedigung weiblicher Bedürfnisse. Die Hefte sind ein Symptom der sozialen und psychischen Befindlichkeit von Frauen im patriarchalisch-kapitalistischen Gesellschaftssystem. Der Heftkonsum ist letztlich zu begreifen als Akt der Anpassung, des Arrangements mit den gesellschaftlichen Gegebenheiten und Ausdrucksform individuellen Widerstands durch die Imagination eines selbstgewählten, sorgenfreien Existenzentwurfs. Die Arbeit basiert auf Sekundärquellen. (ICB)
|
'Schundliteratur' und Jugendschutz im Ersten Weltkrieg: eine Fallstudie zur Kommunikationskontrolle in Deutschland
Abstract: "Im Ersten Weltkrieg verkündeten die Militärbefehlshaber im Deutschen Reich aufgrund ihrer Ausnahmevollmachten Jugendschutzerlasse; sie schlossen das Verbot von 'Schundliteratur' ein. Der Beitrag untersucht die Auseinandersetzung um die...
mehr
Abstract: "Im Ersten Weltkrieg verkündeten die Militärbefehlshaber im Deutschen Reich aufgrund ihrer Ausnahmevollmachten Jugendschutzerlasse; sie schlossen das Verbot von 'Schundliteratur' ein. Der Beitrag untersucht die Auseinandersetzung um die Ausgestaltung der Erlasse; daran waren neben Militär und Innenverwaltung Verleger und Aktivgruppen von Schundkämpfern v.a. aus der Lehrerschaft beteiligt. Dabei erweist sich angesichts der komplexen und widersprüchlichen Bemühungen um Kommunikationskontrolle in der Massendemokratie ein Verständnis von Zensur, das nur auf Repressivmaßnahmen im Interesse politischer Machtzentren ausgeht, als ungenügend. Den Dimensionen literaturpädagogischer Erziehungsdikatur wird man damit ebensowenig gerecht wie der überraschenden Legitimierung von 'Volksliteratur' durch die preußische Polizei wegen ihrer psychischen Entlastungsfunktion und den zukunftsweisenden Absprachen zwischen Innenbehörden und Verlegern mit dem Ziel ideologischer Regulierung von Populärliterat
|
Von Scholochow zum Schmöker: Heftromanlektüre in den neuen Bundesländern
Abstract: "Heftromane und Taschenhefte aus traditionellen Verlagen der alten Bundesländer gehören heute auch in der ehemaligen DDR zum alltäglichen Printmedienangebot. Für Leser in den neuen Bundesländern ist der Heftromanmarkt in seiner Komplexität...
mehr
Abstract: "Heftromane und Taschenhefte aus traditionellen Verlagen der alten Bundesländer gehören heute auch in der ehemaligen DDR zum alltäglichen Printmedienangebot. Für Leser in den neuen Bundesländern ist der Heftromanmarkt in seiner Komplexität und mit seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten relativ neu, andererseits bestand in der DDR trotz Einfuhrverbot und ideologisch-ästhetischer Stigmatisierung als 'imperialistische Massenliteratur' vor allem in Form von Tauschringen ein literarisches Subsystem für Heftromane. An solche literarischen Erfahrungen, an Lesesozialisationen, die länger als die DDR-Geschichte sind und an kulturelle Familientraditionen wird heute zum Teil angeknüpft. Durch diese Faktoren sowie die jahrzehntelange Nichtverfügbarkeit von Reihen, Titeln und Autoren, unterscheiden sich derzeit die Absatzzahlen und Rangplätze von Heftromanen in den neuen Bundesländern erheblich von denen in den alten Bundesländern. Dennoch wirken bei den Lesern soziale und literatursoziologische Beso
|