Was soll und wie betreibt man vergleichende Diktaturforschung? Ein forschungsprogrammatischer Essay in evolutorischer Perspektive
Abstract: Der Verfasser arbeitet grundlegende Probleme einer vergleichenden Autokratieforschung aus der Perspektive der Erkenntnistheorie und der Soziologie der Wissenschaft heraus. Die vergleichende Autokratieforschung krankt nach seiner Ansicht an...
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Abstract: Der Verfasser arbeitet grundlegende Probleme einer vergleichenden Autokratieforschung aus der Perspektive der Erkenntnistheorie und der Soziologie der Wissenschaft heraus. Die vergleichende Autokratieforschung krankt nach seiner Ansicht an unklaren Vorstellungen über ihr Thema, einer ungenügenden Zusammenarbeit zwischen Politikwissenschaftlern und Historikern, einer zu engen Verbindung der Forschung mit politischen Interessen, einem 'democracy bias' bei der Bestimmung der Forschungsagenda, an Typologien ohne historische Tiefe, zu unpräzisen Vorstellungen über die Ähnlichkeit und Unähnlichkeit von Phänomenen und fehlenden 'Algorithmen' bei der Erkennung von Mustern autoritärer Strukturen. Der Problemdiagnose folgt ein innovatives Rezept für eine systematisch angelegte, kumulative und interdisziplinäre vergleichende Forschung über autoritäre Regime. Es basiert auf dem unter Federführung des Autors in Dresden entwickelten Evolutorischen Institutionalismus, einer neuen Variante des His
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Selbstbehauptung: zum Verlust sozialer Wertschätzung in der modernen Gesellschaft
Abstract: Der Beitrag untersucht das Problem der Selbstbehauptung in modernen Gesellschaften. Anhand der Romane von Tom Sharpe werden (britische) gesellschaftliche Verhältnisse dargestellt, unter denen soziale Wertschätzung kaum erwerbbar ist. Aus...
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Abstract: Der Beitrag untersucht das Problem der Selbstbehauptung in modernen Gesellschaften. Anhand der Romane von Tom Sharpe werden (britische) gesellschaftliche Verhältnisse dargestellt, unter denen soziale Wertschätzung kaum erwerbbar ist. Aus einer soziologischen Interpretation der Romane wird deutlich, dass es nicht irgendwelche "Fehler" - Persönlichkeitsfehler - sind, die das Gelingen der individuellen Produktion von Wertschätzung vereiteln. Die strukturelle Anlage der Wertschätzungsproduktion lässt die Erzeugung von sozialer Wertschätzung vielmehr prinzipiell - also gerade dann, wenn alles 'funktioniert' - nur in Ausnahmefällen zu: ein modernes Wertschätzungsdilemma. Dieses Dilemma ist eine Konsequenz jenes gesellschaftlichen Arrangements, das Wohlstand als einen Mechanismus der Wertschätzungsproduktion nahe legt und zugleich als Konsequenz des Strebens nach Wohlstand "Brutalitäten" im zwischenmenschlichen Umgang durch Anspruchsinflationen auf der Interaktionsebene, durch Differenzha
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