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  1. Spuren des Großen Krieges : der heimkehrende Soldat in Großstadtromanen der 1920er Jahre

    Zu Beginn noch Treffpunkt ausziehender Soldaten, die besonders in den ersten Monaten umjubelt die Städte verließen, wurde der Heimtransport Verwundeter besonders in den Grenzregionen mit zunehmender Dauer alltäglicher. Spätestens mit Kriegsende aber... mehr

     

    Zu Beginn noch Treffpunkt ausziehender Soldaten, die besonders in den ersten Monaten umjubelt die Städte verließen, wurde der Heimtransport Verwundeter besonders in den Grenzregionen mit zunehmender Dauer alltäglicher. Spätestens mit Kriegsende aber wird die Figur des Kriegsheimkehrers auch in den von der Westfront entfernten Städten wie Hamburg oder Berlin immer präsenter — als körperlich invalider Krüppel, wie auch als äußerlich unverletzter, aber tief traumatisierter Veteran.

     

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    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literaturen germanischer Sprachen; Deutsche Literatur (830)
    Schlagworte: Heimkehrer <Motiv>
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  2. Figuren und narrative Instanzen in umweltbezogener Literatur : eine Einführung

    Die Literatur, die kulturelle Modelle und zeitgeschichtliche Bestandsaufnahmen besser versprachlichen kann, als wissenschaftliche Statistiken und Datenreihen dies vermögen, reagiert in fiktionalen Texten längst auch auf den globalen Umwelt und... mehr

     

    Die Literatur, die kulturelle Modelle und zeitgeschichtliche Bestandsaufnahmen besser versprachlichen kann, als wissenschaftliche Statistiken und Datenreihen dies vermögen, reagiert in fiktionalen Texten längst auch auf den globalen Umwelt und Klimawandel. Dessen vielfältige Bedrohungen und Herausforderungen verwendet sie sowohl als Ausgangspunkt und Hintergrundfolie wie auch als zentralen Gegenstand der narrativen Figurendarstellung. Dies zeigt sich verstärkt in einer Zeit, in der Naturwissenschaftler Anfang des 21. Jahrhunderts erstmals die tiefgreifenden Auswirkungen menschlichen Handelns auf geophysikalische Prozesse der Erde und Erdatmosphäre auch stratigraphisch nachzuweisen suchen und das Zeitalter des Anthropozäns ausrufen. Die neue planetarische Perspektive auf die globale Umweltkrise, eine großskalige Zeitdimension und der Fokus auf eine enge Wechselbeziehung zwischen Natur und Kultur, wie in der Anthropozän-Debatte diskutiert, werden auch von den Literatur- und Kulturwissenschaften aufgegriffen. Insbesondere der Forschungsansatz des Ecocriticism widmet sich den Zusammenhängen von Literatur und Umwelt, indem er beispielsweise Mensch-Natur-Verhältnisse in literarischen Texten untersucht. Gerade bei dieser Perspektive wäre es, so denkt man, naheliegend, die Analyse der Figuren in den Mittelpunkt zu rücken. Wenn wir uns aber die Forschung ansehen, geht es auch bei der Frage nach Mensch-Natur-Verhältnissen meist um größere, übergreifende Themen wie Anthropozentrismus, prometheische Technik und menschliche Schuld an der globalen Umweltkrise.

    So ist es bemerkenswert, dass in der Forschung des Ecocriticism die Figurenbetrachtung und narratologische Analyse bislang tatsächlich eine eher untergeordnete Rolle spielt; vielmehr dominiert vor allem der Blick auf Themen und Diskurse: Apokalyptische Szenarien und Dystopien, Risikonarrative, die Rettung des Planeten bzw. die Rettung der Menschheit, aber auch neue Utopien und ein Revival der "small-is-beautiful"-Philosophie (E. F. Schumacher) sind die großen wiederkehrenden Themen. Obgleich sie durch Figuren transportiert werden, richtet sich das Augenmerk nur selten auf die spezifische Darstellung und Funktion der eigentlichen Handlungsträger. Eher werden die Themen mit Bezug auf neu entstandene Genres wie Klimawandelroman, Ökothriller oder Eco-Graphic-Novels verhandelt, wobei Fragen der Figurendarstellung erneut sekundär bleiben. Allgemein ist Umweltliteratur, folgen wir Lawrence Buell, durch mindestens vier Merkmale gekennzeichnet: Erstens wird in ihr deutlich, dass die Darstellung der nicht-menschlichen Umwelt nicht nur zur Rahmung der Handlung dient, sondern Menschheitsgeschichte in Naturgeschichte inbegriffen ist; zweitens wird das menschliche Interesse nicht als das einzig legitime Interesse verstanden; drittens betrachtet sie die menschliche Verantwortung für die Umwelt als Teil der umweltethischen Orientierung eines literarischen Textes; und schließlich, viertens, geht es um die Betrachtung von Natur und Umwelt "als etwas im Wandel Begriffenes" – "as a process" –, das zumindest implizit im Text deutlich wird. Mit Axel Goodbody ist hinzuzufügen, dass Umweltliteratur "unsere Beziehung zur Natur kritisch beleuchtet".

     

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    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Schlagworte: Literarischer Held; Umwelt <Motiv>; Ecocriticism
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  3. "Que d'eau! Que d'eau!" : narrative Strategien literarischer Überflutungen bei Puschkin und Zola

    Nicht erst in der Literatur der Gegenwart lassen sich Beispiele finden, in denen Naturphänomene und nicht-menschliche Agenzien zu Protagonisten oder sogar zu Erzählinstanzen eines literarischen Textes werden. Gerade das Wasser (in Form von Flüssen... mehr

     

    Nicht erst in der Literatur der Gegenwart lassen sich Beispiele finden, in denen Naturphänomene und nicht-menschliche Agenzien zu Protagonisten oder sogar zu Erzählinstanzen eines literarischen Textes werden. Gerade das Wasser (in Form von Flüssen oder des Meeres) scheint prädestiniert dafür, innerhalb der Diegese wie auch der Erzählsituation zur handlungsbestimmenden Instanz zu werden und damit den Menschen in die Passivität zu drängen – und teilweise sogar existentiell zu gefährden. Besonders deutlich wird dies am Beispiel von Überschwemmungen, die programmatisch die Macht der Natur bei gleichzeitiger Machtlosigkeit von Mensch und Zivilisation spiegeln. Zwei literarische Beispiele aus dem 19. Jahrhundert sollen exemplarisch aufzeigen, mit welchen narrativen Mitteln das Wasser auf inhaltlich-motivischer und formal-erzählerischer Ebene den Text "überflutet": Alexander Puschkins Poem "Der eherne Reiter" (1833) und Émile Zolas Erzählung "L'Inondation" (1875).

     

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    Quelle: CompaRe
    Sprache: Deutsch
    Medientyp: Wissenschaftlicher Artikel
    Format: Online
    DDC Klassifikation: Literatur und Rhetorik (800)
    Schlagworte: Puškin, Aleksandr Sergeevič; Zola, Émile; Überflutung <Motiv>
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  4. Lebenslange Prägung : Zur 'Lagertätowierung' im literarischen Shoah-Diskurs
    Erschienen: 20.09.2018

    Wie keine andere kulturelle Handlung spiegelt das Tätowieren eine intentionale Ästhetisierung des menschlichen Körpers, zwischen individueller (und damit hoch-persönlicher) Schönheitsvorstellung auf der einen und öffentlicher (Selbst-)Inszenierung... mehr

     

    Wie keine andere kulturelle Handlung spiegelt das Tätowieren eine intentionale Ästhetisierung des menschlichen Körpers, zwischen individueller (und damit hoch-persönlicher) Schönheitsvorstellung auf der einen und öffentlicher (Selbst-)Inszenierung auf der anderen Seite schwankend. Die Haut wird dabei – quasi lebenslang beschrieben – zum Medium der Erinnerung. Zwar wurde bereits in der Antike 'tätowiert', der heutige Begriff sowie die 'Wiederentdeckung' dieser Praxis geht allerdings auf die Forschungs- und Entdeckungsreisen des 18. Jahrhunderts zurück, in denen Europäer mit fremden Kulturen in Kontakt kamen, die solche Verfahren mit einem ästhetischen oder rituellen Hintergrund praktizierten. So übernahm James Cook in seinen Aufzeichnungen den samoanischen Begriff "tatau", etymologisch die Grundlage für "to tattoo" und das deutsche "tätowieren". Inzwischen gilt die Modifikation des eigenen Körpers durch eine Tätowierung längst nicht mehr als 'verrucht' und stellt ebenso auch keine Ausnahmeerscheinung mehr dar, was sich vor allem an der explosionsartig gestiegenen Zahl von Tattoo-Studios in der Bundesrepublik ablesen lässt – und so trägt in Deutschland heute (konservativ geschätzt) etwa zehn Prozent der Gesamtbevölkerung und 23 Prozent der 16- bis 29-Jährigen mindestens ein Tattoo auf der Haut. Aber längst nicht jede Tätowierung ist auch der Ausdruck des eigenen Schönheitsempfindens oder eine vom Träger intentional auf dem Körper eingeschriebene Botschaft. Denn bereits in der griechischen Antike wurde das Verfahren auch dazu benutzt, Sklaven zu markieren, Besitzverhältnisse und damit ihre Unfreiheit auf der Haut einzuritzen; diese entpersonalisierende Markierung setzt sich mit der Häftlingstätowierung in Gefängnissen und schließlich den nationalsozialistischen Konzentrationslagern fort, die vor allem in literarischen Texten des Shoah-Diskures aufgegriffen und verhandelt wird.

     

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