Amor hereos / heroische Liebe
Der Begriff „Amor hereos“ bzw. „Amor heroicus“ bezeichnet in der Geschichte der abendländischen Medizin eine Krankheit, die zunächst durch eine affektive Zuneigung zu einer anderen Person verursacht wird, sich jedoch aufgrund einer zu starken...
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Der Begriff „Amor hereos“ bzw. „Amor heroicus“ bezeichnet in der Geschichte der abendländischen Medizin eine Krankheit, die zunächst durch eine affektive Zuneigung zu einer anderen Person verursacht wird, sich jedoch aufgrund einer zu starken Fixierung auf dieses Liebesobjekt schädlich auf Körper und Geist des bzw. der Liebenden auswirkt. Der Name leitet sich ursprünglich vom griechischen Wort für Liebe (Eros) ab, verselbständigt sich aber im Zuge der lateinischen Erschließung zentraler arabischsprachiger medizinischer Fachliteratur seit dem 11. Jahrhundert und nimmt dabei eine spezifische Bedeutung an. Dabei kommt es zu einer noch nicht vollständig geklärten Vermengung der semantischen Traditionen der Begriffe „eros“ und „heros“ bzw. „herus“. Die Termini „hereos“ – in den Quellen durchgängig nicht dekliniert – und „heroicus“ bezeichnen die Zugehörigkeit zur soziokulturellen Oberschicht bzw. zum Adel, deren Angehörige in diesem Kontext im Vergleich zu anderen Menschen häufiger von der Liebeskrankheit betroffen zu sein scheinen. Später werden zwar die semantischen Anschlussoptionen um klassische Exempla von Held*innen sowie die Idee der heroischen Selbstaufgabe um der Liebe zum Göttlichen willen erweitert, jedoch ist aus medizinischer Sicht der Zustand unabhängig von der Art des Liebesobjekts aufgrund seines schadenbringenden Charakters durchgehend als pathologisch gekennzeichnet und als solcher therapiebedürftig.
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Imagining Ageing: Representations of Age and Ageing in Anglophone Literatures
What do literary texts tell us about growing old? The essays in this volume introduce and explore representations of ageing and old age in canonical works of English and postcolonial literature. The contributors examine texts by William Shakespeare,...
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What do literary texts tell us about growing old? The essays in this volume introduce and explore representations of ageing and old age in canonical works of English and postcolonial literature. The contributors examine texts by William Shakespeare, Daniel Defoe, Julian Barnes, Thomas Kinsella, Seamus Heaney, J.M. Coetzee, Alice Munro, Witi Ihimaera and Patricia Grace and, together with a medical study, they suggest solutions to the challenges arising from the current demographic change brought about by ageing Western populations.
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