Die Frau als Naturgenie. Sades Juliette und Madame de Staëls Corinne
Abstract ; In der "Encyclopédie" (1751-1772) konnte ein Autor des 18. Jahrhunderts Auskunft darüber finden, was ein Genie ist und was ein politisches Genie von einem Genie in Kunst und Literatur unterscheidet. Der Marquis de Sade hat sich diese...
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Abstract ; In der "Encyclopédie" (1751-1772) konnte ein Autor des 18. Jahrhunderts Auskunft darüber finden, was ein Genie ist und was ein politisches Genie von einem Genie in Kunst und Literatur unterscheidet. Der Marquis de Sade hat sich diese Geniekonzeption angeeignet; er hat sie der Gestaltung der weiblichen und männlichen Libertins seiner Romane zugrunde gelegt. Das weibliche Genie,wie Madame de Staël es konzipiert hat, befördert nicht das Unglück der Menschen, sondern es leidet ähnlich wie Sades Justine unter der bösen Welt; es sucht die Schuld an seinem Leiden in dem schicksalhaften Lauf der Welt, weil es mit den verabscheuenswerten materialistischen Systemen auch die Einsicht in grundlegende Widersprüche zwischen dem partikularen und dem allgemeinen Interesse auf Geheiß seiner Schöpferin vergessen musste; es verleiht der Tugend, Freiheit und Würde angemessenen Ausdruck. Der Roman "Corinne" überprüft die Selbstherrlichkeit des künstlerischen Genies, das an seiner Einsamkeit, seinem Leiden und seiner Weltverachtung zugrunde geht.
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Wilde Blicke: Zur unhöfischen Wahrnehmung von Körpern und Schriften
Abstract ; This contribution shows the tension between the domesticated and the undomesticated in courtly literature. The "wild", non-domesticated glance of the woman who looses herself in the earthly world (vana curiositas) corresponds to the "wild"...
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Abstract ; This contribution shows the tension between the domesticated and the undomesticated in courtly literature. The "wild", non-domesticated glance of the woman who looses herself in the earthly world (vana curiositas) corresponds to the "wild" glance on the written, in which the isolated reader can loose herself, thus that her life gets estranged.
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Wilhelm Reich, das Schreiben, meine Neurose und ich
Abstract ; Der Prosaiker, Dramatiker und Hörspielautor Jan Decker reflektiert in diesem Essay über Bedingungen und Widerstände des literarischen Schreibens. Dabei geht es weniger um poetologische Verfahren als vielmehr um ein Hinterfragen der...
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Abstract ; Der Prosaiker, Dramatiker und Hörspielautor Jan Decker reflektiert in diesem Essay über Bedingungen und Widerstände des literarischen Schreibens. Dabei geht es weniger um poetologische Verfahren als vielmehr um ein Hinterfragen der Bedingungen und Dispositionen, die einen Menschen dazu verleiten, einen literarischen Text dort entstehen zu lassen, wo sich ein Selbstempfinden und die Welt berühren. Ein Bogen wird gespannt, der über die Erotik und Körperlichkeit des Schreibakts hinweg letztlich dazu führt, die »Ursprungsneurose« als das zu pflegende Enigma des Autors zu erkennen.
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Kommunikationszusammenhänge
Abstract ; Ausgehend von David Christopher Assmanns Diskussionsbeitrag stellt die Replik grundlegende epistemologische Anfragen an die Rolle der Systemtheorie in der Literaturwissenschaft. Das Plädoyer für ›Entempirisierung‹ führt hin zu einer...
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Abstract ; Ausgehend von David Christopher Assmanns Diskussionsbeitrag stellt die Replik grundlegende epistemologische Anfragen an die Rolle der Systemtheorie in der Literaturwissenschaft. Das Plädoyer für ›Entempirisierung‹ führt hin zu einer Präzisierung des Konzepts ›Literatur als System‹, das vom ›Literatursystem‹ zu unterscheiden ist.
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Intermediale Bezugnahme und mediale Materialität
Abstract ; In ihrer Replik auf den Beitrag von Beatrice Nickel weitet Johanne Mohs die Perspektive auf ›Gedichtobjekte‹ im städtischen Raum nach 1945 aus. Eingangs differenziert sie den Begriff der Intermedialität, um daraufhin die von Beatrice...
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Abstract ; In ihrer Replik auf den Beitrag von Beatrice Nickel weitet Johanne Mohs die Perspektive auf ›Gedichtobjekte‹ im städtischen Raum nach 1945 aus. Eingangs differenziert sie den Begriff der Intermedialität, um daraufhin die von Beatrice Nickel angeführten Beispiele analytisch zu spezifizieren und interpretatorisch zu vertiefen. Letztlich folgt ihre Lesart den Avantgardekonzepten des frühen 20. Jahrhunderts, um das von den Künstlern problematisierte Wechselverhältnis von ›Kunst‹ und ›Leben‹ zu beleuchten.
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Theorie der (literarischen) Satire ; Ein funktionales Modell zur Beschreibung von Textstruktur und kommunikativer Wirkung
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Abstract ; Das entworfene Modell der literarischen Satire geht davon aus, dass satirische Kommunikation innerhalb der institutionalisierten Handlungen literarischer Kommunikation durch eine besondere Funktionalisierung von textuellem System und außertextuellen Bezügen gekennzeichnet ist, die für die Textstruktur Relevanz hat. Der Beitrag verfolgt dabei auch ein theorie- und fachgeschichtliches Ziel und dokumentiert, wie in den späten 1960er und im Laufe der 1970er Jahre in der deutschsprachigen Literaturwissenschaft für den Gegenstandsbereich ›Theorie und Geschichte der Satire‹ der Anschluss an die internationale Diskussion hergestellt wurde.
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Gelebter Mythos als Garant der Unsterblichkeit ; Formen individueller und kollektiver Fontane-Verehrung in Günter Grass’ Roman ‚Ein weites Feld‘
Abstract ; Der Umgang einer Gesellschaft mit ihren klassischen Autoren sagt viel über deren Stellenwert im kulturellen Gedächtnis aus. Kollektiv verehrt und dabei missverstanden – zu diesem ernüchternden Resultat kommt Günter Grass kurz nach der...
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Abstract ; Der Umgang einer Gesellschaft mit ihren klassischen Autoren sagt viel über deren Stellenwert im kulturellen Gedächtnis aus. Kollektiv verehrt und dabei missverstanden – zu diesem ernüchternden Resultat kommt Günter Grass kurz nach der Wende angesichts gesamtdeutsch praktizierter Formen einer Denkmalsetzung, die den Menschen hinter dem Autor negierten. Vor dem Hintergrund der Zuschreibung einer mythologisierenden Funktion von Literatur schafft Grass in seinem 1995 erschienenen Roman Ein weites Feld einen anderen Typus einer mythischen Verehrung: Unter Weiterentwicklung des von Thomas Mann entworfenen Postulats eines mythischen In-Spuren-Gehens gelingt es ihm, in der Gestalt des Fonty Leben und Werk Theodor Fontanes gleichermaßen zu spiegeln und den öffentlichen Gedächtniskulturen gegenüberzustellen.
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Verfremdet, wiederbelebt ; Anmerkungen zu Ästhetik und Darstellungsverfahren in der Dauerausstellung des Literaturmuseums der Moderne
Abstract ; Der Artikel »Verfremdet, wiederbelebt« analysiert die verfremdenden Darstellungsweisen der Dauerausstellung des Literaturmuseums der Moderne (LiMo), das, gemeinsam mit dem Schiller Nationalmuseum, ein fester Bestandteil des Deutschen...
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Abstract ; Der Artikel »Verfremdet, wiederbelebt« analysiert die verfremdenden Darstellungsweisen der Dauerausstellung des Literaturmuseums der Moderne (LiMo), das, gemeinsam mit dem Schiller Nationalmuseum, ein fester Bestandteil des Deutschen Literaturarchivs in Marbach am Neckar ist. Der Text untersucht, inwiefern und mit welchen Mitteln die präsentierten Materialien ein »neues Sehen«, ein individuelles Erkennen und Erfahren der Literatur des 20. Jahrhunderts ermöglichen (sollen).
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Poetry gets into the city ; Beobachtungen zu intermedialen Dichtungen in der Stadt
Abstract ; In Anlehnung an Eugenio Mussinis »Poetry gets into Life« aus dem Jahre 1975 erkundet Beatrice Nickel Präsentationsformen der Poesie im städtischen Raum und reflektiert dabei den Aspekt einer intermedialen bzw. intermaterialen Verknüpfung...
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Abstract ; In Anlehnung an Eugenio Mussinis »Poetry gets into Life« aus dem Jahre 1975 erkundet Beatrice Nickel Präsentationsformen der Poesie im städtischen Raum und reflektiert dabei den Aspekt einer intermedialen bzw. intermaterialen Verknüpfung aus Lyrik, Architektur, Skulptur und Plastik. Dabei liegt der Fokus auf einer Variation der Konkreten Poesie nach 1945, die unter der Bezeichnung ›poesia visiva‹ antrat, um die Rolle der Literatur gänzlich neu zu thematisieren. Wie ihre Analyse zeigt, findet anhand dieser neugestalteten Formgebung der Lyrik eine signifikante Reflexion über die Lyrik selbst statt, in der die Materialität der Gegenstände eine sinnkonstitutive Funktion übernehmen.
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Operativität und Akteure des Literatursystems ; Eine Replik auf Dominik Schreibers Artikel »Literarische Kommunikation« und Jörg Schönerts Kommentar
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Abstract ; Die Replik nimmt Jörg Schönerts Kommentar zu Dominik Schreibers Artikel »Literarische Kommunikation« zum Anlass, die Frage literarischer Operativität mit dem Status von Akteuren im Literatursystem zu koppeln. Im Zentrum steht dabei der Vorschlag, zwischen Akteuren als Funktionen und Personen literarischer Kommunikation zu unterscheiden.
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Narrative Journalism in the Age of the Internet ; New Ways to Create Authenticity in Online Literary Reportages
Abstract ; Online literary reportages represent an imperative counterweight to conventional journalism that is essential both for our emotional and intellectual survival. Using Paula Delgado-Kling’s online literary reportage »Child Soldiers: Homero«...
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Abstract ; Online literary reportages represent an imperative counterweight to conventional journalism that is essential both for our emotional and intellectual survival. Using Paula Delgado-Kling’s online literary reportage »Child Soldiers: Homero« and Mark Bowden’s multimedia text »The Desert One Debacle« as examples, Nora Berning explores issues of multimediality and authenticity in online narrative journalism. Berning’s case studies open up discussions, both theoretical and practical, about the future of digital media literacy.
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Der zweite Tod des Autors? ; Metamorphosen der Postmoderne in Christoph Ransmars "Die letzte Welt"
Abstract ; In seinem Beitrag zu Christoph Ransmayrs ‚Die letzte Welt setzt sich Erik Schilling mit den Möglichkeiten des historischen Romans für das postmoderne Schreiben auseinander. Anhand von Michel Foucaults Konzept der Heterotopie geht der Autor...
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Abstract ; In seinem Beitrag zu Christoph Ransmayrs ‚Die letzte Welt setzt sich Erik Schilling mit den Möglichkeiten des historischen Romans für das postmoderne Schreiben auseinander. Anhand von Michel Foucaults Konzept der Heterotopie geht der Autor dem Übergang des Zentrums in die Peripherie nach und stellt durch Untersuchung von Raum und Zeit die selbstreflexiven Strukturen des Romans heraus.
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Messen gegen die Angst und Berechnung des Zufalls ; Grundgedanken der Poetik Daniel Kehlmanns
Abstract ; Das Motiv des Zufalls soll als zentrales Verfahren der Prosa Daniel Kehlmanns herausgestellt und in seiner Funktion zur Erprobung der Grenzen realistischen Erzählens und der Annäherung an ein Konzept des ›magischen Realismus‹ beschrieben...
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Abstract ; Das Motiv des Zufalls soll als zentrales Verfahren der Prosa Daniel Kehlmanns herausgestellt und in seiner Funktion zur Erprobung der Grenzen realistischen Erzählens und der Annäherung an ein Konzept des ›magischen Realismus‹ beschrieben werden.
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