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  1. Das ‘Nibelungenlied’ im Zwischenbereich von Mündlichkeit und Schriftlichkeit

    Der Aufsatz richtet sich gegen das seit Andreas Heusler vorherrschende Verständnis des ‘Nibelungenliedes’ als Buchepos und stellt den Begriff des Gedächtnistextes dagegen. Auch Heuslers Herleitung aus buchepischer Tradition wird bestritten. Die... more

     

    Der Aufsatz richtet sich gegen das seit Andreas Heusler vorherrschende Verständnis des ‘Nibelungenliedes’ als Buchepos und stellt den Begriff des Gedächtnistextes dagegen. Auch Heuslers Herleitung aus buchepischer Tradition wird bestritten. Die sprachliche und metrisch-strophische Form, forcierte Bildlichkeit, ausgeprägte Raumdarstellung sowie anschaulich ausgestellte Affekte von Figuren lassen sich als mnemonische Technik erklären. Unwillkürlich entstandene Varianten, Unstimmigkeiten, Risse und andere Fehlstellen lassen auf eine Herstellung im und aus dem Gedächtnis schließen. Das Konzept der fingierten Mündlichkeit ist als Ad-hoc-Hypothese zurückzuweisen. Der Argumentationsgang wird in folgenden Schritten entwickelt: 1. Gedächtnistext statt Buchepos 2. Unwillkürliche, durch Gedächtnislücken bedingte Varianz - die 23. Aventiure in C als Beispiel 3. Mischformen von Mündlichkeit und Schriftlichkeit und das frühe Potenzial der Schrift 4. Das sprachliche mnemonische Gitter 5. Visualität, Raum und Figurenaffekte. Die 14. mitsamt weiteren Aventiuren 6. Zur Verfertigung des ‘Nibelungenliedes’ 7. Fingierte Mündlichkeit? The paper argues against an understanding of the ‘Nibelungenlied’ as ‘Buchepos’, including Heusler’s explanation of its origin in the context of a tradition of ‘Buchepen’, and instead proposes the concept of memory text. It proposes that the linguistic and metrical-stanzaic form, the emphasis on visual and spatial representation as well as the lively representation of the affects of characters can be explained as mnemonic devices. Unintended variants, incongruencies, fissures and other instances of unevenness in the text indicate the production of the text in the mind and from memory. The concept of ‘fictive (simulated) orality’ is to be rejected as an ad-hoc hypothesis.

     

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    Source: Union catalogues
    Language: German
    Media type: Article (journal)
    Format: Online
    Other identifier:
    Parent title:
    Enthalten in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur; Stuttgart : Hirzel, 1876-; 148, Heft 1 (2019), 28-84; Online-Ressource
    Other subjects: Gedächtnistext vs; Buchepos; Mündlichkeit; Schriftlichkeit; mnemonische Techniken; Bildlichkeit; fingierte Mündlichkeit; memory text vs; ‘Buchepos’; orality; literacy; mnemonic devices; visuality/imagery; fictive (simulated) orality; ZFDA 2019; 28
    Scope: Online-Ressource
  2. Cum iubilationibus et dulci symphonia
    Die Darstellung der Himmelfahrt Mariens in Bruder Philipps ʻMarienleben’

    Der Aufsatz untersucht die Darstellung der Himmelfahrt Mariens in Bruder Philipps ‘Marienleben’, einem geistlichen Epos um 1300. Indem die Episode zum einen im Vergleich mit ihrer Vorlage, der ‘Vita rhythmica’, und zum anderen vor dem kartusianischen... more

     

    Der Aufsatz untersucht die Darstellung der Himmelfahrt Mariens in Bruder Philipps ‘Marienleben’, einem geistlichen Epos um 1300. Indem die Episode zum einen im Vergleich mit ihrer Vorlage, der ‘Vita rhythmica’, und zum anderen vor dem kartusianischen Hintergrund des Autors gelesen wird, werden Bearbeitungstechniken herausgearbeitet. Es soll gezeigt werden, auf welche Weise Bruder Philipp seine Quelle verdichtet und sie zugleich erweitert, indem er für die Liturgie des Assumptio-Festes relevante Passagen an seinen liturgischen Hintergrund anpasst. This paper examines the narrative of the Assumption of the Virgin Mary as depicted by Bruder Philipp in his religious epic ‘Marienleben’ around 1300. By comparing the episode to its source, the ‘Vita rhythmica’, and reading it against Philipp’s Carthusian background, this paper aims to bring to light various techniques of adaptation. The article will show how Philipp both condenses his source by restructuring it while at the same time expands it by drawing on his liturgical background to adapt relevant passages connected to the feast of the Assumption.

     

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    Source: Union catalogues
    Language: German
    Media type: Article (journal)
    Format: Online
    Other identifier:
    Parent title:
    Enthalten in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur; Stuttgart : Hirzel, 1876-; 148, Heft 1 (2019), 85-101; Online-Ressource
    Other subjects: spätmittelalterliche Marienverehrung; Bearbeitungstechniken; Liturgie und Literatur; Mariä Himmelfahrt; Kartäuser; Bruder Philipp; late medieval Marian devotion; techniques of adaptation; liturgy and literature; Assumption of Mary; Carthusians; Bruder Philipp; ZFDA 2019; 85
    Scope: Online-Ressource