State of the Union
langfristige Trends in der US-amerikanischen Innen- und Außenpolitik und ihre Konsequenzen für Europa
Zusammenfassung: Mit der Präsidentschaft Joseph Bidens sind in Deutschland und anderen EU-Staaten hohe Erwartungen an einen "Neustart" der transatlantischen Beziehungen verbunden. Die Handlungsspielräume auch dieses Präsidenten werden allerdings...
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Zusammenfassung: Mit der Präsidentschaft Joseph Bidens sind in Deutschland und anderen EU-Staaten hohe Erwartungen an einen "Neustart" der transatlantischen Beziehungen verbunden. Die Handlungsspielräume auch dieses Präsidenten werden allerdings wesentlich mitbestimmt von langfristigen Trends in der US-amerikanischen Innen- und Außenpolitik. Sieben Trends wirken auf die Innen- und Außenpolitik der USA besonders stark ein: die politische Polarisierung; die Verschärfung der sozioökonomischen Ungleichheit; die Transformation der amerikanischen Medienlandschaft; die steigenden Kosten des Klimawandels; der Niedergang des verarbeitenden Gewerbes; die sich zuspitzende Rivalität mit China und die Zunahme der sicherheitspolitischen Anforderungen an die US-Bündnissysteme. Diese Entwicklungen verstärken sich ganz überwiegend gegenseitig. Es gibt kaum Einflüsse, die bewirken würden, dass ein Trend den anderen signifikant abschwächt. Das "System USA" bewegt sich daher stabil in eine Richtung - der Handlungsspielraum des amerikanischen Präsidenten wird sich verengen. Die Revitalisierung der transatlantischen Partnerschaft unter dem Vorzeichen einer konfrontativen Chinapolitik birgt das Risiko, die EU und die europäischen Nato-Partner der USA zu spalten, statt sie zu einen. Impulse für Veränderungen und gesellschaftliches Umdenken in den USA könnten vor allem aus dem wachsenden Problemdruck entstehen. Das gilt beispielsweise mit Blick auf die Kosten des Klimawandels und auf die Gefahren für die amerikanische Demokratie, die mit Desinformation einhergehen. Die deutsche und die europäische Amerikapolitik sollten vor diesem Hintergrund realistische Ambitionen formulieren. Chancen für mehr transatlantische Zusammenarbeit eröffnen sich unter anderem bei der Entwicklung gemeinsamer Normen, Regularien und technischer Standards für den ökonomischen Austausch, nicht zuletzt im Bereich der Digitalwirtschaft, sowie bei gemeinsamen Investitionen
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State of the union
langfristige Trends in der US-amrikanischen Innen- und Außenpolitik und ihre Konsequenzen für Europa
Ambivalente Ausstrahlung: die deutsche Öffentlichkeit und George W. Bush
Abstract: "Der Mainstream der deutschen Öffentlichkeit kritisierte George W. Bush vor allem für seinen als hemdsärmelig empfundenen Politikstil und seine polarisierende Rhetorik. Die Ambivalenz in Bushs Politikstil besteht vor allem darin, radikale...
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Abstract: "Der Mainstream der deutschen Öffentlichkeit kritisierte George W. Bush vor allem für seinen als hemdsärmelig empfundenen Politikstil und seine polarisierende Rhetorik. Die Ambivalenz in Bushs Politikstil besteht vor allem darin, radikale politische Inhalte durch eine betont naive Ausdrucksweise zu vermitteln. Eine detaillierte Analyse der Wahrnehmung Bushs in den deutschen Tageszeitungen Süddeutsche Zeitung und Frankfurter Allgemeine Zeitung zeigt nun, dass dieser ambivalente Politikstil stärker Eingang in die deutsche Medienberichterstattung fand als im Rückblick angenommen." (Autorenreferat)
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