Aristokratismus in Zeitschriften von 1890 bis 1945
In dieser Datenbank sind die bibliographischen Metadaten von insgesamt 303 Artikeln gesammelt, die dem Aristokratismusdiskurs der Jahre zwischen 1890 und 1945 zugerechnet werden können. Das Korpus bilden 13 Zeitschriften, die im Rahmen des...
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In dieser Datenbank sind die bibliographischen Metadaten von insgesamt 303 Artikeln gesammelt, die dem Aristokratismusdiskurs der Jahre zwischen 1890 und 1945 zugerechnet werden können. Das Korpus bilden 13 Zeitschriften, die im Rahmen des DFG-Projektes „Aristokratismus. Historische und literarische Semantik von ‚Adel’ zwischen Kulturkritik der Jahrhundertwende und Nationalsozialismus (1890-1945)“ an der Universität Marburg zwischen 2013 und 2016 untersucht und ausgewertet wurden. Es handelt sich um Zeitschriften mit unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Orientierung aus dem deutschsprachigen Raum. Auswahlkriterien für die Aufnahme der Artikel sind ein zeitgenössischer, meist kulturkritischer Bezug sowie das Auftauchen von Adelssemantiken, also das gesamte Wortfeld ‚Adel᾿ und ‚Aristokratie᾿, einschließlich assoziierter Konzepte und kultureller Kontiguitäten. Über ein engeres Verständnis von Adel als sozialer Formation (im Sinne eines „Geburtsadels“) hinaus wird Adel entsprechend als kulturelles Konzept verstanden, das von den Diskursakteuren jeweils unterschiedlich gefüllt wurde. Als Orientierungshilfe sind jedem aufgeführten Artikel Schlag- und Stichworte zugeordnet, sowie ein längeres Zitat, durch das sich der Artikel im Aristokratismusdiskurs verorten lässt. Die Verschlagwortung spiegelt diskurstypische Themensetzungen und Deutungsmuster.
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<<Der>> Europäer August Wilhelm Schlegel
romantischer Kulturtransfer - romantische Wissenswelten
Unter den bedeutenden Autoren der deutschsprachigen Romantik ist August Wilhelm Schlegel trotz seines immensen Einflusses einer der am wenigsten erforschten, und dies, obwohl er immer wieder als Zentralgestalt der Vermittlung zwischen den nationalen...
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Unter den bedeutenden Autoren der deutschsprachigen Romantik ist August Wilhelm Schlegel trotz seines immensen Einflusses einer der am wenigsten erforschten, und dies, obwohl er immer wieder als Zentralgestalt der Vermittlung zwischen den nationalen Kulturen Europas sowie einer Komparatistik avant la lettre gesehen wurde. Er gilt als der wichtigste Übersetzer (Shakespeare, Calderón, Ariost u.a.) unter den deutschen Romantikern und hat mit seinen Berliner (1801-1804) und den Wiener Vorlesungen (1808) nicht nur im deutschsprachigen Raum gewirkt, sondern auch die Romantiker-Generationen in anderen europäischen Ländern und den USA nachhaltig beeinflusst. Als Grenzgänger zwischen ‚Poesie‘ und ‚Wissen‘ hat Schlegel neben seinen Übersetzungen und seinen weniger rezipierten literarischen Texten eine enorme Anzahl kritischer und literaturtheoretischer Arbeiten sowie, als Begründer der deutschen Indologie, sprachwissenschaftlicher Werk hinterlassen. Anhand des immer noch nicht textkritisch erschlossenen Œuvres, der weit verzweigten Korrespondenz und der einschlägigen Rezeptionszeugnisse analysiert der Band die Bedeutung A.W. Schlegels als europäischem Kulturvermittler zwischen Orient und Okzident.
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<<Eine>> Kulturpoetik des Adels in der Romantik
Verhandlungen zwischen "Adeligkeit" und Literatur um 1800
Spätestens seit der Französischen Revolution geriet ‚Adel‘ als politisches Konzept in die Defensive. In den literarischen Texten wie auch in den Lebensläufen zahlreicher Autoren der Romantik ist der Adel dennoch erstaunlich präsent. Analysen zu...
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Spätestens seit der Französischen Revolution geriet ‚Adel‘ als politisches Konzept in die Defensive. In den literarischen Texten wie auch in den Lebensläufen zahlreicher Autoren der Romantik ist der Adel dennoch erstaunlich präsent. Analysen zu Texten von Novalis, Tieck, Kleist, Brentano, Eichendorff u.a. erweisen, dass Bedeutungsaspekte von ‚Adel‘ wie ‚Spiel‘, ‚Anökonomie‘, ‚Rittertum‘, ‚Genealogie‘ (dem Adel zugeschriebene Praktiken also) zur Realisierung romantischer Transzendentalpoesie beitragen. An der Schwelle moderner Autorschaft bewegen sich zudem die Romantiker zwischen einem Adel der Geburt und einem Aristokratismus der Distanz zum literarischen Markt.Kulturhistorische und literaturwissenschaftliche Fragestellungen werden verschränkt zu einer ‚Kulturpoetik‘, einem „Studium der kollektiven Erzeugung unterschiedlicher kultureller Praktiken und d[er] Erforschung der Beziehungen zwischen ihnen“ (Stephen Greenblatt): In ihrer Summe konfigurieren literarische und andere neue Entwürfe von ‚Adel‘ „soziale Energie“ noch im Zeichen des sozialen Abstiegs und des langsamen Abschieds von einer jahrhundertealten Kultur.
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