In diesem dritten Band spüren wir dem Charakter von Goethes Beziehung zu Anna Amalia in Bezug auf seinen Aufenthalt in Rom nach. Einen kontrastierenden Schlüssel dazu bildet seine Liebesbeziehung zu Faustine. Ihre Identität ist mit diesem Buch ein gelüftetes Geheimnis. Unglaublich, Goethe wollte seine römische Liebste sogar ernsthaft heiraten, während er vernahm, dass Anna Amalias Anreise nach Rom alsbald bevorstand: `Luna kommt mit ihrem Rossegespann.Im Hinblick auf die Fürstin weist alles auf eine Intimbeziehung am Beginn von Goethes Weimarer Zeit. Goethe reute nicht, was geschah, sondern was es bedeutet. Und es kostete ihn in der Folge unsägliche Mühe, seine Persönlichkeit in diesem Zusammenhang eigenständig zu behaupten. Von der Italienreise nach Weimar zurückgekehrt, verfasste er in neuer Weise und Ergänzung des bisherigen seinen autobiographischen Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre. Dieser gibt uns eine weitere Gelegenheit Goethes Doppelverhältnis in Weimar zu Charlotte von Stein und Herzogin Anna Amalia zu entschlüsseln. Wir erfahren, wer Mignon und Philine tatsächlich sind und was sie beinhalten. Mit den bisherigen Erkenntnissen ergibt sich eine interessante Interpretation auf das Bild- und Gestaltungsprogramm in Anna Amalias Tiefurt, den Parkgestaltungen, dem Römischen Haus und Goethes Wohnhaus am Frauenplan. Das Unsichtbare im Sichtbaren zeigt in verbundenen Kunstlinien bemerkenswerte Zusammenhänge auf. Goethe und Anna Amalia spiegeln in den Gestaltungskonzeptionen ihre gegenseitige Beziehung zueinander wider. Die zeitgenössische Kunst in Weimar erscheint in einer völlig neuen, inhaltlichen Perspektive
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