Up until now, our knowledge on the consumption patterns of recipients of Unemployment Benefit II, the means tested basic security system for employable persons in Germany, is rather restricted. This comes somewhat as a surprise, since analyses of consumption are highly relevant for setting benefit levels. In order to close this gap, in our paper we will first concentrate on the amount and structure of benefit recipients' consumption spending. Afterwards we will analyze consumption poverty. We will compare the risk of several recipient subgroups to become poor in comparison to that observed for the general population. Doing so, we can show that recipients that are unable to draw on any financial resources besides benefit payments also face a particularly high risk of being consumption-poor. Detailed analyses show that their consumption of goods covering basic needs like food, housing, or clothes is much less restricted than their consumption of goods and services relevant for social or cultural participation. For reasons of comparison, we also focused on the reference population that is used for calculating benefit levels. Analyzing this group's composition, we found that about 80 percent of the households in this population either depend on payments by the state, or by social insurance, or rely on the liquidation of savings and private transfers as their main source of income. Moreover, all households in this population are income poor and about half of them are also in consumption poverty. Trotz der hohen konzeptionellen Bedeutung, welche die Analyse von Konsumausgaben bei der Festlegung der SGB-II-Regelsätze hat, liegen bisher kaum Forschungsergebnisse über den Konsum der Leistungsempfänger selbst vor. Ausgehend von dieser Forschungslücke analysieren wir im vorliegenden Beitrag zunächst den Umfang und die Struktur der Konsumausgaben von SGB-II-Leistungsempfängern. Anschließend vergleichen wir auf Basis konsumbasierter Armutsmaße das Armutsrisiko unterschiedlicher Leistungsempfängergruppen mit dem der übrigen Bevölkerung. Dabei zeigt sich, dass insbesondere SGB-II-Leistungsempfänger ohne zusätzliche Erwerbstätigkeit (Nicht-Aufstocker) ihren Konsum deutlich einschränken müssen. Dies schlägt sich allerdings nicht nur im geringeren Umfang ihrer privaten Konsumausgaben nieder, sondern in der Folge auch im erhöhten Risiko, konsumarm zu sein. Die zu beobachtenden Konsumrestriktionen betreffen dabei weniger grundlegende Bedürfnisse wie Nahrung, Wohnung oder Bekleidung, sondern vor allem den Bereich der sozialen und kulturellen Teilhabe, wo sich besonders deutliche Ausgabenbeschränkungen feststellen lassen. Bei der vergleichenden Betrachtung der zur Berechnung der SGB-II-Regelsätze herangezogenen Referenzpopulation haben wir zudem festgestellt, dass insgesamt etwa 80 Prozent der zur Referenzpopulation gehörenden Haushalte sich entweder primär über direkte staatliche Leistungen bzw. Leistungen der Sozialversicherungen finanzieren oder hauptsächlich von Vermögensauflösungen und privaten finanziellen Transfers leben. Zudem sind alle zu dieser Population gehörenden Haushalte einkommensarm und in etwa die Hälfte davon ist darüber hinaus auch konsumarm.
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