Kausalität als Autorität in mittelhochdeutscher Erzählliteratur : Oder: Clemens Lugowski als mediävistische Autorität?
Clemens Lugowski fiel am 26.Oktober 1942 vor Lenigrad, achtunddreißigjährig. Bei allen zeitgebundenen Verfehlungen (...) ist wohl unbestreitbar, daß er eine der außergewöhnlichen Begabungen seines Faches darstellte. (...) Seine Dissertation „Die Form...
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Clemens Lugowski fiel am 26.Oktober 1942 vor Lenigrad, achtunddreißigjährig. Bei allen zeitgebundenen Verfehlungen (...) ist wohl unbestreitbar, daß er eine der außergewöhnlichen Begabungen seines Faches darstellte. (...) Seine Dissertation „Die Form der Individualität im Roman. Studien zur inneren Struktur der frühen deutschen Prosaerzählung“ (gedr. 1932) (...) erfuhr verhaltene Zustimmung und erregte vielfach Befremden (...) auf Grund der – eigens für dieses Buch entwickelten – Begrifflichkeiten, auf die (...) [Jens Haustein] ausführlich zu sprechen kommt. (...) Die Begriffswelt Lugowskis ist, (...) [so Haustein], für den Mediävisten dienlich, als sie für eine Analyse der erzählerischen Differenzen zwischen mittelalterlichen Erzählwerken einsichtsfördernd herangezogen werden kann, also über ihren bislang und auch von Lugowski selbst vielleicht zu stark betonten diachronen Nutzen hinaus auch eine sinnvolle synchrone Verwendung finden sollte.
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Über mediävistische Literatur- und Kulturwissenschaft
Was die altgermanistische Fachidentität wo nicht zu gefährden droht, da doch neu zu bestimmen nahe legt, das lässt sich am einfachsten unter jenem gängigen Stichwort 'Kulturwissenschaft' fassen, welches überhaupt in den Programm- und...
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Was die altgermanistische Fachidentität wo nicht zu gefährden droht, da doch neu zu bestimmen nahe legt, das lässt sich am einfachsten unter jenem gängigen Stichwort 'Kulturwissenschaft' fassen, welches überhaupt in den Programm- und Legitimierungdebatten solcher akademischen Fächer eine zentrale Rolle spielt, die man einmal ohne weiteres die Geisteswissenschaften nannte. Dabei scheint durchaus umstritten zu sein, ob mit 'Kulturwissenschaften' ein Bruch mit den Traditionen der Deutschen Philologie angesagt ist oder im Gegenteil deren neuerliche Stabilisierung.
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"Lebt Artus noch zu Karydol, So stünd es in der welte baß" : von der Aktualität des Vergangenen in höfischer Versepik des ausgehenden Mittelalters
The nostalgic yearning for the ideal knightly world given by thirteenth-century vernacular courtly epics is supposed to be the vanishing point of the literature of the do called late medieval knightly romantic. The article examines this assumption....
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The nostalgic yearning for the ideal knightly world given by thirteenth-century vernacular courtly epics is supposed to be the vanishing point of the literature of the do called late medieval knightly romantic. The article examines this assumption. It passes through a number of fifteenth- and early sixteenth-century German text, thus showing the variety of forms in which they adapt the narrative and ideological patterns of the literary tradition. In doing so the article stresses that the texts of Hugo von Montfort, Augustin von Hammerstetten, Püterich von Reichertshausen and in particular of Hermann von Sachsenheim, Ulrich Fuetrer, and Emperor Maximilian I find different ways of irony, allegorization, historization etc. to bring out the gap between the literary examples of the past and the claims of the late medieval present and at the same time to bridge it.
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Hochschulreform und disziplinärer Wandel : Mutmaßungen über Zustand und Zukunft der Altgermanistik
Überall gibt es dieselben fatalen Homogenisierungsbewegungen quer zu den disziplinenspezifisch höchst unterschiedlichen Formen der Erkenntnisproduktion und -reproduktion. Und es gibt sie selbstverständlich auch im Außenverhältnis des...
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Überall gibt es dieselben fatalen Homogenisierungsbewegungen quer zu den disziplinenspezifisch höchst unterschiedlichen Formen der Erkenntnisproduktion und -reproduktion. Und es gibt sie selbstverständlich auch im Außenverhältnis des Wissenschaftssystems: Ein plastisches Beispiel hierfür ist die grassierende Forderung nach Stärkung der Praxisbezüge von Forschung und Lehre. Im Klartext wird da ja gerade die Entdifferenzierung der Funktionsspezifikationen der Universität gegenüber anderen gesellschaftlichen Teilbereichen (sowie die Verknappung der für die Transfers zwischen ihnen akzeptablen Zeiträume) verlangt.
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Buchmuseum. Vom Umgang der Bibliothek mit der Magie der Schrift
Was (…) prädestiniert in besonderer Weise gerade die 'musealen Bestände' und was die Frage ihrer öffentlichen Präsentation oder Repräsentation zum Konfliktfeld übergreifender Auseinandersetzungen? (…) [Auf diese Frage versucht Peter Strohschneider...
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Was (…) prädestiniert in besonderer Weise gerade die 'musealen Bestände' und was die Frage ihrer öffentlichen Präsentation oder Repräsentation zum Konfliktfeld übergreifender Auseinandersetzungen? (…) [Auf diese Frage versucht Peter Strohschneider eine Antwort, die auf die These zuläuft,] daß sich die Musealisierung von Schriften und Büchern (…) als paradoxe Bearbeitungsform einer Paradoxie verstehen lasse, welche die Bibliothek grundsätzlicher charakterisiert, insofern sie ein Speicher auch von einstmals hierarchischer Schrift ist. Im Hintergrund steht hierbei die Annahme, es gehöre zu den Momenten des Paradoxen, „daß es zu Situationen der Ununterscheidbarkeit führt, zu Situationen der Oszillation zwischen zwei Polen“ (Elena Esposito: Paradoxien als Unterscheidungen von Unterscheidungen. In: Hans Ulrich Gumbrecht. K. Ludwig Pfeiffer (Hrsg.): Paradoxien. Dissonanzen. Zusammenbrüche. Situationen offener Epistemologie, Frankfurt a.M. 1991. S. 37.): zu Bewegungen also, die sich nicht stillstehen lassen und die daher gerade in institutionellen Übergangsphasen sich anbieten als Medien der Artikulation der Veränderungsprozesse selbst.
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