Campus Novels - Universitätsromane: Die Universität als literarisches Motiv

Romane über das Universitätsmilieu finden sich neuerdings nicht nur in ihren angestammten anglo-amerikanischen Kontexten, sondern auch in deutschen Variationen – eine interessante Gelegenheit zum Vergleich der Universitätskulturen und der unterschiedlichen Traditionen literarischer Komik. Die Gattung gilt als Forum der Autoritäten- und Institutionenkritik und Vehikel der Auseinandersetzung um Bildungspolitik in satirischer Form, oft mit selbstironischen Akzenten. Auffällig ist die häufige Kreuzung mit dem Genre des Kriminalromans und des Schlüsselromans. Problematisch erscheint der genretypische Einsatz von Klischees und von stock figures, besonders im Hinblick auf gender (männlicher Gelehrter und weibliche Studentin, auch umgekehrt; homosexuelle Subkulturen o.ä.). Grundsätzlich wäre nach der literarischen Brechung lebensweltlicher Stereotypen bzw. nach der Bedienung identifikatorischer Lektüreeinstellungen zu fragen. Da das Genre nicht auf die soziokulturellen Problemstellungen reduziert werden sollte, gilt ein besonderes Augenmerk dem intertextuellen Spiel mit den Methoden der modernen Literaturwissenschaft. Hierbei könnten auch Texte berücksichtigt werden, die nicht zum Gattungszentrum der Campus Novel gehören, aber durch ihre literaturtheoretischen Spielereien für eine Kritik der akademischen Szene sorgen. || Aus einem Seminar an der LMU München hervorgegangene Web-Präsentation.
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Fields of research

Themes, motifs, thematology

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Creater

Erika Greber
Danica Krunic (Konzeption und Gestaltung Webpräsenz)
Date of publication: 12.12.2018
Last edited: 12.12.2018