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Kulturgeschichte des Diebstahls: Ein Gründungsmythos

Das DFG-Projekt zur Kulturgeschichte des Diebstahls als Gründungsmythos untersucht im Rahmen eines Disziplinen übergreifenden philologischen, kulturwissenschaftlichen und philosophischen bzw. kulturphilosophischen Ansatzes ausgewählte Texte der Literatur, der Mythologie, der Philosophie und der Theologie auf die These hin, dass in Erzählungen des Stehlens oder in der metaphorischen Verwendung des Diebstahls eine Handlung beschrieben wird, mit der eine Kultur, ein Diskurs oder ein Individuum begründet wird. Die Gesetzesüberschreitung und das Schuldigwerden im Diebstahl stellen zusammen mit dem erlangten Diebesgut den Beginn einer freien Autonomie und gleichzeitig ihrer normativen Traditionsbildung dar: Mit ihm wird eine Tradition begründet, die nicht radikal mit dem Bestohlenen bricht, sondern ihn im Bewusstsein hält. So kann im Diebstahl eine Figur des Anfangs untersucht werden, die eine Ambiguität und Unsicherheit kultureller Identität bewahrt.
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Themes, motifs, thematology

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Eberhard Karls Universität Tübingen
Deutsches Seminar
Date of publication: 12.12.2018
Last edited: 12.12.2018