Graduiertenkolleg 1733 "Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung", Universität München
Die Literatur bietet ein noch wenig konsultiertes Archiv für die Reflexion von Globalisierungsprozessen, und die Philologien besitzen deshalb noch kaum ausgelotete Kompetenzen für deren Analyse. Das Graduiertenkolleg leistet einen Beitrag dazu, diese Kompetenzen sichtbar zu machen, aus einer von der Antike bis zur Gegenwart reichenden historischen Perspektive. Im Zentrum der Untersuchung steht die Interaktion der Literatur mit erdumspannenden Dynamiken: einerseits die Transformation von Funktionen der Literatur in historisch variablen Medienverbünden (etwa durch den veränderten Status von Büchern in Zeiten der globalen Kommunikationsgesellschaft des Internets); andererseits die Verfahren, mit denen die Literatur solche Prozesse darstellt, modelliert, reflektiert, kritisiert sowie nicht zuletzt mitgestaltet. Dabei bildet die Nation nur eine mögliche Bezugsgröße, die durch die traditionelle Aufteilung der Literaturwissenschaft in Nationalphilologien überbetont wurde. In die Untersuchung werden neben literarischen Texten im engeren Sinne auch die narrativen oder figuralen Dimensionen in anderen Texten (Reiseberichte, Essays etc.) einbezogen.