›Wort‹ und ›Stein‹ – Differenz und Kohärenz kultureller Ausdrucksformen
›Wort‹ und ›Stein‹ stehen als Medien des kulturellen Gedächtnisses bzw. als Ausdrucksformen der Künste auf vielfältige Art in spannungsreichen Beziehungen zueinander. Sie können in einen Wettstreit treten hinsichtlich der Verbürgung ›kultureller Unvergeßlichkeit‹; sie können sich aber auch verbünden wie etwa in der in steinerne Denkmäler eingeschriebene ›Monumentalschrift der Hieroglyphen‹ im pharaonischen Ägypten.
›Wort‹ und ›Stein‹ markieren somit als mediale Ausdrucksformen diametral entgegengesetzte Pole eines begrifflichen Feldes, auf dem Fragen der Vergänglichkeit bzw. der Zeitenthobenheit ebenso verhandelt werden wie die der kommunikativen Reichweite oder der Wirkmacht von ›Zeichen‹ im weitesten Sinne. Die Tagung wird dieses Spannungsverhältnis unter verschiedenen disziplinären und systematischen Perspektiven in den Blick nehmen, die von der Ägyptologie und der Archäologie über die Kunstwissenschaften bis zu Literatur-, Sprach- und Zeichentheorie reichen.
Ort: Neuer Senatssaal, Universität zu Köln, Albertus- Magnus-Platz (Hauptgebäude), 50923 Köln // Internationales Kolleg Morphomata, Weyertal 59, 50937 Köln (Rückgebäude, 3. Stock)
Konzept: Dietrich Boschung (dietrich.boschung[at]uni-koeln.de) // Ludwig Jäger (l.jaeger[at]uni-koeln.de)
Kontakt: Thierry Greub (tgreub[at]uni-koeln.de)
Die Veranstaltung ist öffentlich. Gäste sind herzlich willkommen.
Weitere Informationen finden Sie im anghängten Flyer oder auf der Homepage von Morphomata.
Programm
Mittwoch, 16. Oktober (Neuer Senatssaal)
18.00 K e y n o t e von Jan Assmann (Konstanz) Schrift und Stein: Der ›monumentale‹ Diskurs in der altägyptischen Kultur
Donnerstag, 17. Oktober
Hierarchie und Paragone
09.00 Begrüßung
09.15 Christoph Berns (Hamburg) ‘Beautifying what was known before’ – Antike Dichtung und Skulptur in Joseph Spence’ Polymetis
10.00 Elisabeth Décultot (Halle-Wittenberg) Übersetzen. Winckelmanns Arbeit an der Sprache
10.45 Kaffeepause
11.15 Friedrich Vollhardt (München) Visible Gebilde. Grenzbestimmungen der Künste in Lessings ‚Laokoon‘
12.00 Katharina Lorenz (Gießen) Skulpturen im Digitalen: Zum Umgang mit Materialität im Horizont der Transformation
12.45 Mittagspause
Flüchtigkeit und Dauer
14.00 Werner Eck (Köln) Über den Tag hinaus: Petrifizierte Ehrungen
14.45 Alain Schnapp (Paris) Ruinen – Die Verflüchtigung der Form
15.30 Kaffeepause
16.00 Christian Kunze (Regensburg) Skulpturen mit literarischem Potenzial: die Löwin des Arkesilaos und das Kentaurenpaar von Papias und Aristeas
16.45 Martin Dinter (London) Sound and Fury: Intermedial Strategies in the Statuary of Ancient Epigram
Freitag, 18. Oktober
Wechselwirkung und Bezugnahme
09.00 Dietrich Boschung (Köln) Das Bild als Namen
09.45 Christiane Vorster (Bonn) Und das Wort ward Stein – Sinnstiftung durch Ergänzung
10.30 Kaffepause
11.00 Andreas Kablitz (Köln) Gemeißelt in imaginären Stein. Dantes Inschrift des Höllentors
11.45 Ludwig Jäger (Aachen/Köln) Wort und Stein. Zeichentheoretische Überlegungen im Anschluss an Hegel