CfP/CfA events

Fritz Hüser Sommerakademie »Pause« (Dortmund)

Beginning
25.07.2022
End
29.07.2022
Abstract submission deadline
26.06.2022

Format

Vom 25.–29. Juli 2022 richtet das Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt die zweite »Fritz Hüser Sommerakademie« aus, diesmal zum Thema »Pause«. Junge Wissenschaftler:innen in der Studienabschlussphase, Promovierende und Post-Docs aus den Literatur-, Sprach-, Kultur-, Film-, Kunst- und Medienwissenschaften sind eingeladen, über eigene Zugriffe auf das Thema miteinander und mit international etablierten Spezialist:innen zu diskutieren. Die Sommerakademie ist ein auf intensiven Austausch setzendes Format. In Form von Impulsvorträgen stellen die Teilnehmer:innen ihre Forschungsvorhaben und -fragen im Plenum vor, außerdem werden in kleineren Gruppen eigene Texte der Teilnehmer:innen sowie von ihnen eingesandte einschlägige Texte diskutiert.

Untersuchungsgegenstand

Die gegenseitige Bedingung von Lohnarbeit und Pause ist nicht nur eine rechtliche: Die Erholungspause soll der Regenerierung der Arbeitskraft dienen, wie Grünanlagen und Freizeitangebote in Arbeiter:innen-Siedlungen des frühen 20. Jahrhunderts ebenso zeigen wie Yoga-Angebote in zeitgenössischen Start-ups. Gerade vor dem Hintergrund der Entgrenzung von Arbeit seit der Einführung und Massenverbreitung von Internettechnologien verändert sich das Verhältnis von Arbeit und Pause noch einmal – und damit auch das Verhältnis von (schöpferischem) Tun und (schöpferischem) Nichtstun.

Strukturen, Räume und Bedingungen der Arbeit und der beruflichen Kommunikation sind eng an Strukturen, Räume und Bedingungen des Pausierens gebunden, werden von ihnen mitgeprägt und vice versa. In der Arbeitssoziologie gilt die Pause deshalb als eines der ältesten Forschungsgebiete und gemeinsam mit der Freizeit und der Muße als mögliche Negativfolie der Arbeit. Untersuchungen, die die Pause aus philosophischer, volkswirtschaftlicher, soziologischer, sprachwissenschaftlicher oder politischer Perspektive in den Blick nehmen, reproduzieren häufig dieses Konzept der Wechselbeziehung von Arbeit und Pause. Dadurch laufen sie Gefahr, die Rolle der Arbeit zu überhöhen und Praktiken der Freizeit und des Pausierens auf Nichtarbeit zu reduzieren. Ausnahmen stellen etwa Gedankenexperimente von Fourier, Lafargue, Gramsci, Chomsky, Gorz, Rifkin oder Graeber dar, oft angelehnt an die Marx’sche Aussage, das „Reich der Freiheit [beginne] erst da, wo das Arbeiten […] aufhört“.

Vor diesem Hintergrund sollen im Rahmen der Sommerakademie Fragen nach Ausformungen, Manifestationen, Ästhetiken, Stilen, Rhetoriken und Poetiken der (Darstellungen von) Pause(n) gestellt werden; Fragen nach Reflexionen über die Pause als organisatorische, kulturelle und symbolische Praxis, die sich in andere Bereiche einschreibt, die es zu legitimieren oder delegitimieren und deren Reichweite es zu vermessen gilt; aber auch Fragen nach den Zusammenhängen zwischen Pause und anderen Formen der Auszeit, wie Muße, Müßiggang, Faulheit, (schöpferisches) Nichtstun, Feierabend, Unterbrechung, Streik oder Verweigerung. Besondere Beachtung sollen (gesellschafts-)politische Formen, Schreib- und Darstellungsverfahren der Pause, des Pausierens finden.

Mentor:innen

Iuditha Balint (Fritz-Hüser-Institut Dortmund)

Stephanie Heimgartner (Ruhr-Universität Bochum)

Wolfgang Ullrich  (Leipzig)

Heide Volkening (Universität Greifswald)

Stipendien

Vergeben werden Stipendien in Höhe von 775,- Euro (für Stipendiat:innen aus Deutschland) und 1.775,- Euro (max., für Stipendiat:innen aus dem Ausland), die auch die anfallenden Kosten für Reise, Unterbringung und Verpflegung abdecken.

Arbeitssprache

Arbeitssprache ist Deutsch, Bewerbungen sind jedoch auch aus dem nichtdeutschsprachigen Raum sehr willkommen.

Bewerbungen

Bewerber:innen werden gebeten, bis zum 26. Juni eine kurze Skizze ihres Projektes (max. 1800 Zeichen) und einen knappen Lebenslauf (max. 2 Seiten) an Iuditha Balint (ibalint@stadtdo.de) zu senden. Über das Ergebnis des Auswahlverfahrens werden die Bewerber:innen bis spätestens zum 30. Juni informiert.

Ort und Zeit

Die Sommerakademie findet vom späten Nachmittag des 25. bis zum Mittag des 29. Juli in Dortmund statt.

Organisation

Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt

www.fhi.dortmund.de

Kontakt

Dr. Iuditha Balint: ibalint@stadtdo.de

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Fields of research

Textual criticism, editing, codicology, Literature and cultural studies, Literature and media studies
Arbeit

Links

Contact

Institutions

Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt (FHI)

Addresses

Dortmund
Germany
Date of publication: 17.06.2022
Last edited: 17.06.2022