Reparation in an Era of Irreparability? Theoretical Approaches
Vom 4. bis 6. Juni 2025 widmet sich die erste Jahrestagung des Käte Hamburger Kollegs CURE theoretischen Zugriffen auf kulturelle Praktiken der Reparation. Die internationale Tagung findet im Innovation Center auf dem Campus der Universität des Saarlandes (Gebäude A 2.1) statt. Eröffnet wird sie am Mittwoch, 4. Juni, um 18.00 Uhr, mit Grußworten und einer Keynote von Rukmini Bhaya Nair (Indian Institute of Technology Delhi).
Das 21. Jahrhundert scheint eine besondere Epoche der Irreparabilität zu sein, geprägt von tiefgreifenden Schäden und Verletzungen, die u. a. aus dem Kolonialismus, Kriegen oder der Klimakrise resultieren. Damit im Wissen um diese Irreparabilität eine Zukunft gestaltet werden kann, ist ein neues Verständnis kultureller Praktiken notwendig. Die Tagung stellt das aktuelle Jahresthema „Theorie“ des Käte Hamburger Kollegs CURE in den Mittelpunkt und fragt nach den theoretischen Grundlagen einer reparativen Funktion kultureller Praktiken: Mit welchen Medien, Paradigmen oder Konzepten lassen sich diese Praktiken angemessen beschreiben? In welcher Beziehung stehen sie zueinander? Welche reparativen Funktionen können kulturelle Praktiken in individueller und kollektiver Perspektive erfüllen? Auf welche Weise verändern sie unser Verhältnis zur Vergangenheit und wie können sie zu einem zukünftigen Zusammenleben beitragen? Die Vortragenden der Tagung, die u. a. aus dem Senegal, Kanada, Gabun, Frankreich und der Türkei nach Saarbrücken kommen, gehen diesen Fragen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven nach. In den Beiträgen werden Theorien der Reparation z. B. in Bezug auf das reparative Potenzial von Klängen, auf Psychotherapie in postkolonialer Perspektive oder auf Träume als Bearbeitung irreparabler Erfahrungen vorgestellt. Zu den Vortragenden gehören auch mehrere der Fellows, die aktuell am Käte Hamburger Kolleg CURE forschen.
Den Auftakt der Tagung bildet eine Keynote von Rukmini Bhaya Nair. Sie zählt zu den herausragenden Kulturwissenschaftlerinnen und Linguistinnen der Gegenwart. Unter dem Titel „Story Boxes & Speech Bots: Decolonizing our Narratives, Repairing our Conversations“ spricht sie in ihrem Vortrag darüber, wie Sprache und Gespräch in dekolonialer Perspektive repariert werden können.
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Um Anmeldung per E-Mail wird gebeten an: kontakt@khk.uni-saarland.de
Tagungskonzeption:
Julien Jeusette / Markus Messling / Hendrik Rungelrath / Laurens Schlicht / Christiane Solte-Gresser / Hannah Steurer
Fragen beantwortet:
Anna Warum, kontakt@khk.uni-saarland.de