Digitales Treffen des Arbeitskreises Kulturwissenschaftliche Zeitschriftenforschung
In den letzten Jahren lässt sich eine Konjunktur von Zeitschriftenforschung beobachten, die methodisch neue Wege geht. Intellektuellen- und ideengeschichtliche, medien- und wissensgeschichtliche Perspektiven geraten dabei in einen produktiven Dialog. Der 2017 gegründete Arbeitskreis Kulturwissenschaftliche Zeitschriftenforschung bietet dem geteilten Interesse am Gegenstand ›Zeitschrift‹ ein Forum, in dem sich Forschende aus verschiedenen Fachgebieten über Fragestellungen und Analysekategorien austauschen und verständigen. ›Zeitschrift‹ verstehen wir dabei als einen Gattungsbegriff, mit dem die Elemente der Periodizität, der Programmatik und des ›intellektuellen Gesellungszusammenhangs‹ (sociabilité intellectuelle) angesprochen werden. Als Zentral- und Klammerbegriff kann er Kultur- und Theoriezeitschriften ebenso umfassen wie graue Literatur, wissenschaftliche Zeitschriften und digitale Publikationsorte.
Das nächste Treffen des Arbeitskreises kulturwissenschaftliche Zeitschriftenforschung findet am Dienstag, 18. Februar, 10 bis 14 Uhr, online statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich über den Zoom-Link einzuwählen. Neben einer kurzen Vorstellungsrunde, in denen aktuelle Projekte mit Zeitschriftenbezug vorgestellt werden können (max. 5 Min pro Person), um so die direkte Vernetzung zu ermöglichen, wollen wir uns bei diesem Treffen über die Zukunft und Pläne des Arbeitskreises austauschen.
Wir wollen die Zeitschrift als ein spezifisches Medium begreifen, das seinen eigenen kulturellen, politischen und epistemischen Horizont ausbildet. Anstatt die in der Zeitschrift verhandelten Objektfelder – Gegenstände, Themen, Debatten – immer schon vorauszusetzen, wollen wir primär danach fragen, wie das Medium seine Objektfelder hervor- und zur Darstellung bringt. Dies berührt zum einen die Frage der Zirkulation und des Transfers von Wissen zwischen verschiedenen intellektuellen und ästhetischen Feldern. Zum anderen müssen im Medium der Zeitschrift die Rollen jeweils neu bestimmt werden: Wer schreibt? Wer sind und was wollen die Zeitschriftenmacher*innen? Wer sind die Adressat*innen? Und wie konstituiert sich die Relation der beiden Pole? In Abgrenzung von einer nationalhistorischen ›Zeitschriftenkunde‹ und von rein kommunikations-, bibliotheks- oder buchwissenschaftlichen Ansätzen wollen wir Zeitschriften als zentrale Arenen der intellectual history untersuchen – als ›Begegnungsstätten‹ (François Dosse) und ›conceptual laboratories‹ (François Cusset), Orte der Herstellung von Konsens und Dissens, der programmatischen Strenge oder des Eklektizismus.
Der Arbeitskreis Kulturwissenschaftliche Zeitschriftenforschung ist ein interdisziplinäres Netz von Forschenden, die sich mit der Geschichte und Theorie des Publizierens in Zeitschriften beschäftigen.
TEILNAHME
Eine Teilnahme ist online via ZOOM
ORGANISATION
Morten Paul, KWI
VERANSTALTER
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises Kulturwissenschaftliche Zeitschriftenforschung.