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Welt in Weimar. Goethes »Römische Elegien« und die augusteische Dichtung


Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit Johann Wolfgang Goethes Römischen Elegien (1795). Mit dem Gedichtzyklus stellt sich Goethe explizit in die Gattungstradition der augusteischen Liebeselegie (insbesondere Properz und Ovid). Zudem sind die Elegien von der Literaturgeschichte als lyrischer Auftakt der Klassik diskutiert worden. Das Projekt nimmt diese Aspekte zum Ausgangspunkt und konzentriert sich auf drei Fragestellungen, die in der Forschung bislang noch unzureichend untersucht sind. Erstens soll geklärt werden, wie das augusteische Rom, das mehrmals als Referenzpunkt in den Elegien aufgerufen wird, für den modernen Zyklus aktualisiert wird. Zweitens analysiert die Studie den ironischen Umgang mit dem Mythos und das Spiel mit Gattungen, Topoi und Figuren in den Elegien. Drittens beschreibt die Arbeit die Neupositionierung der lyrischen Autorität Goethes auf dem gerade entstehenden »literarischen Feld« (Bourdieu). Vor dem Imaginationsraum Rom, der Hauptstadt der Welt, entwirft Goethe – so die These – ein lyrisches Schreiben, das auf die (Selbst-)Konstitution als eine Art ›Weltautor‹ hinausläuft. Im produktiven Aufgreifen der augusteischen Zeit läge so ein Gründungsmoment der Goethezeit.

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Johann Wolfgang von Goethe

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Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZfL)

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Jakob Gehlen

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Created by: Redaktion avldigital.de
Published on: 17.05.2019
Last change: 06.06.2025, 17:46