Conferences, Congresses

Gegenwart und Zukunft europäisch-jüdischer Literaturstudien in einem veränderten Europa / Presence and Future of European Jewish Literature Studies in a Changing Europe

Beginning
18.11.2019
End
20.11.2019

Rechtspopulistische Strömungen, darunter Parteien mit offen rassistischen, auch antisemitischen Parolen, haben in den vergangenen Jahren in nahezu allen europäischen Ländern Zulauf erhalten und die öffentlichen politischen Diskurse sowie vielerorts auch das soziale Klima tiefgreifend verändert. Fortschreitender Abbau der Rechtsstaatlichkeit, Einschränkungen der Freiheit von Presse und Wissenschaft, Forderungen nach einer radikalen Umkehr der Gedenkkultur und die Zunahme von antisemitischen Gewaltverbrechen prägen heute die Gegenwart etlicher Länder der Europäischen Gemeinschaft.

Die Konferenz zielt darauf, die europäisch-jüdischen Literaturstudien kritisch nach ihrer Funktion, ihren Aufgaben und ihrer spezifischen Leistungsfähigkeit in der Herausforderung durch diese Gegenwart zu befragen. Expert/inn/en aus sieben Ländern werden in Beiträgen konzeptioneller Art sowie in Lektüren konkreter Fallbeispiele Stärken, Versäumnisse, aber auch neue Chancen europäisch-jüdischer Literaturstudien diskutieren und ihren gesellschaftlichen Ort im Horizont der aktuellen Entwicklungen zu schärfen versuchen.

Internationale Konferenz, 18. – 20. November 2019,

RWTH Aachen University, Gästehaus Melaten

Montag, 18. November 2019

13h00 Begrüßung

Prof. Dr. Gabriele Gramelsberger (Prodekanin für Forschung der Philosophischen Fakultät)

Prof. Dr. Stephan Braese (Ludwig-Strauss-Professur für Europäisch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte)

Prof. Dr. Alfred Bodenheimer (Präsident der Gesellschaft für europäisch-jüdische Literaturstudien)

Chair Judith Müller

13h30 Thomas Meyer (München): „… gar keine Zeit gehabt, eine neue Tradition zu bilden.“ Überlegungen zu den europäisch-jüdischen Literaturstudien

14h15 Mona Körte (Bielefeld): Ethos des Lesens. Zur Gegenwart und Zukunft deutsch-jüdischer Literaturstudien

15h00 Kaffeepause

Chair Alfred Bodenheimer

15h15 Olaf Terpitz (Graz): Literarische Produktion und Europäisch-jüdische Literaturstudien. Ausgewählte Beobachtungen und Betrachtungen

16h00 Nicolas Berg (Leipzig): Geschichtsliteratur. Über den Zwischenraum zweier Fächer – und warum er für die Jüdischen Studien so bedeutsam ist

16h45 Kaffeepause

17h00 Primus-Heinz Kucher (Klagenfurt): Jüdische Literatur & Kultur der Gegenwart in Österreich: Status quo und Perspektive zwischen (Re)vival, (Un)Zugehörigkeit und marginalisiertem Gedächtnis

19h00 Abendessen

Dienstag, 19. November 2019

Chair Doerte Bischoff

9h30 Petr Anténe (Olomuc): Jewishness as a Lesson in Humanity: Self-Acceptance and Empathy in Howard Jacobson’s „The Finkler Question“

10h15 Hans Kruschwitz (Aachen): Vertiginös-nauseale Kreise? Zu Krachts Kritik des liberalen Nachkriegsdiskurses in ‚Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten‘

11h00 Kaffeepause

11h15 Birgit M. Körner (Basel): „Jüdischer Humor“ als Gradmesser jüdischer Existenzerfahrung in Europa

12h00 Hans-Joachim Hahn (Zürich, Aachen): „Potentiale der Uneinigkeit“ – Popvisionen europäisch-jüdischer Literaturstudien. Ein Plädoyer für „radikale Vielfalt“ und mehr Gegenwartsbezug

12h45 Mittagspause

Chair Hans-Joachim Hahn

14h30 Judith Müller (Basel): Kleine Literatur mit großer Zukunft? Europa und die hebräische Literatur gestern und heute

15h15 Eugenia Prokop-Janiec (Kraków): Research on Polish-Jewish Literature – Paradigms and Challenges

16h00 Kaffeepause

16h30 Rahel Stennes (Berlin): Strategien der jüdischen Selbstermächtigung im völkisch-antisemitischen Diskurs der 1920er Jahre. Mit einem Einblick in „An den Wassern von Babylon. Ein fast heiteres Judenbüchlein“

17h15 Abraham Rubin (Jerusalem): The Poetics and Politics of Eugen Hoeflich’s Pan-Asianism

19h00 Abendessen

Mittwoch, 20. November 2019

Chair Stephan Braese

9h30 Luisa Banki (Wuppertal): Jenseits des Bindestrichs. Zur Transkulturalität deutschsprachiger jüdischer Gegenwartsliteratur

10h15 Galili Shahar (Tel Aviv): Europe, Jewish Nachlässe, the Islam. Paths of Escape

11h00 Kaffeepause

11h15 Jonathan Skolnik (Amherst): Jewish Writing and the Place of Refuge: Olga Grjasnowa’s ‚Gott ist nicht schüchtern‘

12h00 Abschlusspodium mit Doerte Bischoff, Alfred Bodenheimer, Stephan Braese, Judith Müller u.a.

12h45 Ende der Veranstaltung

organisiert von Prof. Dr. Stephan Braese (s.braese@germlit.rwth-aachen.de), Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft der RWTH Aachen, in Kooperation mit Prof. Dr. Alfred Bodenheimer und Judith Müller, MA, Gesellschaft für europäisch-jüdische Literaturstudien e.V. (http://www.association-ejls.eu/), gefördert durch die Axel Springer Stiftung

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Fields of research

Literature and cultural studies, Literature of the 20th century, Literature of the 21st century
Europäisch-jüdische Literaturstudien

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RWTH Aachen
Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft
Gesellschaft für europäisch-jüdische Literaturstudien e.V.
Date of publication: 11.11.2019
Last edited: 11.11.2019