CfP/CfA Publikationen
Klima im Wandel der Zeit. Der literarische Kanon aus Perspektive des Ecocriticism
Deadline Abstract:
15.09.2025
Deadline Beitrag:
31.03.2026
Sammelband-Projekt
Deadline für Abstracts: 15. September 2025
Zu-/Absagen: 30. September 2025
Deadline fertige Beiträge: 31. März 2026
Extremwetterlagen, Hitzewellen, Hochwasser und klimabedingte Naturkatastrophen prägen gegenwärtig nicht nur politische, soziokulturelle und wissenschaftliche Diskurse, sondern schlagen sich auch literarisch nieder. Die derzeitige Konjunktur der sogenannten Climate Fiction zeigt etwa eindrücklich, auf welche Weise Umweltveränderungen, Naturgewalten und die Fragilität menschlicher Lebensräume erzählbar werden. Umwelt- und Klimaereignisse sind aber natürlich keineswegs ausschließlich zeitgenössische Motive: Bereits in der Literatur der Frühen Neuzeit, der Aufklärung und des Realismus finden sich eindrückliche Schilderungen von Naturkatastrophen, extremen Witterungsverhältnissen, Dürre, Flut oder Hitze- und Kälteperioden. Man denke beispielhaft an entsprechende Darstellungen im Werk von Andreas Gryphius, Johann Wolfgang von Goethe (z.B. Faust II), Jeremias Gotthelf (Die Wassernot im Emmental) oder Theodor Storm (Der Schimmelreiter).
Der Sammelband widmet sich insofern der Frage, wie Klassiker der deutschsprachigen Literaturgeschichte (Epik, Lyrik, Dramatik) unter dem Vorzeichen aktueller Klimaerfahrungen neu gelesen werden können. Ziel ist es, literarische Frühformen (ca. 1500–1900) von klimatischen Veränderungen, Umweltkrisen oder Wetterkatastrophen in ihrer zeitgenössischen Relevanz zu erschließen – und zugleich nach ihrer Bedeutung für gegenwärtige Diskurse zu fragen. Welche Werke gewinnen heute im Kontext der Klimakrise neue Aufmerksamkeit – etwa durch Neuauflagen, didaktische Kontexte oder mediale Bezugnahmen? Welche Narrative, Figuren oder poetologischen Verfahren lassen sich als Vorläufer der zeitgenössischen Climate Fiction verstehen? Welche Perspektiven auf Klima und Klimaveränderungen stehen im (männlich geprägten) deutschsprachigen literarischen Kanon im Fokus – und welche Beiträge weiblicher Autorinnen treten daneben (wieder) hervor? Welche Stimmen auf strukturelle Betroffenheit, Ungleichheit oder Widerstand werden dabei sichtbar gemacht (oder auch ausgeblendet)? Und welche Beiträge kann Literatur vergangener Epochen zum heutigen Ecocriticism oder zur gesellschaftlichen Klimadebatte leisten?
Diesen und hieran anschließenden Fragen möchten wir aus einer germanistischen Perspektive nachgehen. Bei Interesse senden Sie bitte bis zum 15. September 2025 ein kurzes Abstract (max. 500 Wörter) samt einer kurzen Bio-Bibliographie (ca. 150–300 Wörter) an Dr. Marcella Fassio (marcella.fassio@germanistik.uni-halle.de) und JProf. Dr. Katharina Fürholzer (fuerholzer@uni-koblenz.de). Wir freuen uns auf Ihre Beitragsvorschläge!
Forschungsgebiete
Organisation
Universität KoblenzMartin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Lizenz:
Diese Anzeige wird unter den Bedingungen von Creative Commons CC0 1.0 Universell bereitgestellt.
Vorgeschlagene Zitierweise:
"Klima im Wandel der Zeit. Der literarische Kanon aus Perspektive des Ecocriticism" (CfP/CfA Publikationen), avldigital.de, veröffentlicht am: 27.06.2025. https://avldigital.de/de/vernetzen/fachinformationen/call-for-papers/klima-im-wandel-der-zeit-der-literarische-kanon-aus-perspektive-des-ecocriticism