Graduiertenkollegs

Graduiertenkolleg "Automatismen. Kulturtechniken zur Reduzierung von Komplexität.", Universität Paderborn


Automatismen sind definiert als Abläufe, die sich einer bewussten Kontrolle weitgehend entziehen. Die Psychologie kennt Automatismen im individuellen Handeln, die Soziologie untersucht Prozesse der Habitualisierung und der Konventionalisierung, Ökonomen haben den Markt als einen Automatismus beschrieben. Automatismen bringen - quasi im Rücken der Beteiligten - neue Strukturen hervor; dies macht sie interessant als ein Entwicklungsmodell, das in Spannung zur bewussten Gestaltung und zu geplanten Prozessen steht. Automatismen scheinen insbesondere in verteilten Systemen wirksam zu sein. Automatismen sind technische bzw. quasi-technische Abläufe, gleichzeitig stehen sie in Spannung zum Konzept des technischen Automaten. Das Graduiertenkolleg will Dissertationsprojekte versammeln, die Automatismen im Feld der Medien, der Informationstechnik und der Kultur untersuchen, und zwar materialanalytisch, mit den Mitteln der Theorie oder der ingenieurmäßigen Konstruktion. Das Graduiertenkolleg ist interdisziplinär angelegt: Auf Seiten der Betreuerinnen und Betreuer sind Kultur- und Sozialwissenschaften, Medienwissenschaften, Literatur- und Filmwissenschaft sowie die Informatik beteiligt; konstitutiv ist der Brückenschlag zwischen Kulturwissenschaft und Informatik.

Adresse

Deutschland , 33098 Paderborn , Warburger Str. 100
Beitrag von: Redaktion avldigital.de
Veröffentlicht am: 12.12.2018
Letzte Änderung: 06.06.2025, 17:46