Wissenschaftliche Mitarbeiter*in DFG-Forschungsgruppe „normal#verrückt“ (Promotionsstelle), Ruhr-Universität Bochum
Beschreibung
Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist eine der führenden Forschungsuniversitäten in Deutschland. Als reformorientierte Campusuniversität vereint sie in einzigartiger Weise die gesamte Spannbreite der großen Wissenschaftsbereiche an einem Ort. Das dynamische Miteinander von Fächern und Fächerkulturen bietet den Forschenden wie den Studierenden gleichermaßen besondere Chancen zur interdisziplinären Zusammenarbeit.
Am Germanistischen Institut ist an der Professur für Neugermanistik, insbesondere für Literatur des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart (Prof. Schäfer) ab 1.10.2021 die Stelle als
wissenschaftlicher Mitarbeiter (m/w/d)
in Teilzeit (25,88 Std. / Woche) für die Dauer von 3 Jahren zu besetzen. (Best.-Nr.: 682110 - Wiss. Mitarbeiter (m/w/d) 25,88 Std./Woche 3 Jahren | stellenwerk (stellenwerk-bochum.de))
Die Professur für Neugermanistik, insbesondere Literatur des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart (Prof. Armin Schäfer) ist Teil einer neu eingerichteten DFG-Forschungsgruppe „normal#verrückt“. Die Forschungsgruppe untersucht die Erosion einer Semantik des Wahnsinns, wie sie seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts mit einer Normalisierung, aber auch einer verstärkten Psychiatrisierung von psychischen Störungen einherging. Sie nimmt hierzu die Psychiatrie jenseits ihrer Institutionen in den Blick – von der antipsychiatrischen Bewegung über Frauengesundheitshäuser bis hin zur Outsider-Art, um die Deutungsschemata von „normal“ und „verrückt“ einer historischen Analyse zu unterziehen.
In dieser Forschungsgruppe leiten Cornelius Borck und Armin Schäfer das Teilprojekt „Alterität und Störung in Psychiatrie und Literatur seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts“. Das Teilprojekt untersucht Austauschbeziehungen, geteilte Problemstellungen, Missverständnisse und Verwerfungen im Verhältnis von Psychiatrie und Literatur aus epistemologischer, literaturwissenschaftlicher und psychiatrie-historischer Perspektive. Das Teilprojekt vergleicht die fachinterne, psychiatriekritische Diskussion durch die Rezeption der Ethnopsychiatrie in Deutschland und im Anschluss an die Übernahme der internationalen Krankheitsklassifikation mit den Aushandlungen um neue literarische Darstellungsweisen von psychischer Alterität.
Die an der RUB ausgeschriebene Stelle zur wissenschaftlichen Qualifikation (Promotion) soll die österreichische Literaturzeitschrift Freibord erschließen. Die Zeitschrift legte einen Schwerpunkt auf Veröffentlichungen zeitgenössischer Texte und brachte Autor:innen in einen Dialog mit Texten der klassischen Moderne sowie der historischen Avantgarden, die ihrerseits eine Auseinandersetzung mit Psychiatrie und Wahnsinn führten. Insbesondere hat die Zeitschrift eigene literarische Texte psychiatrieerfahrener Akteur:innen und Autor:innen veröffentlicht.
Anforderungsprofil
Der Bewerber (m/w/d) verfügt über ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Germanistik (M.A. oder vergleichbar) oder in einem verwandten Fach mit sehr gutem Abschluss. Erwartet werden ausgeprägtes Interesse an interdisziplinärer Arbeit, gute Englischkenntnisse sowie die Bereitschaft zur Benutzung von Archivbeständen, auch im Rahmen von Dienstreisen. Sie arbeiten im wissenschaftlichen Team und können an die oben knapp skizzierte Themenstellung anknüpfen, sind mit der selbständigen Durchführung von komplexen Forschungsaufgaben vertraut und finden auch Wege zu schwer zugänglichen Quellenmaterialien. Sie arbeiten insbesondere auch mit dem an der Universität Lübeck bei Prof. Cornelius Borck angesiedelten Promotionsvorhaben zusammen, das die Netzwerke, Themen und Diskurse der deutschsprachigen Auseinandersetzung mit der Ethnopsychiatrie und Transkulturellen Psychiatrie im Kontext der zeitgenössischen Theorie-Diskussion in der Psychiatrie rekonstruiert.
Fahrtkosten, Übernachtungskosten und der Verdienstausfall für Vorstellungsgespräche werden leider nicht erstattet.
Voraussichtlich werden die Vorstellungsgespräche jedoch im Sinne des Infektionsschutzes digital stattfinden. Ihre aussagekräftige Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnis(sen) senden Sie bitte bis zum 05.07.2021 (Eingangsdatum) ausschließlich in einem Gesamtdokument als eine PDF-Datei an armin.schaefer@rub.de sowie an sekretariat-ndl2@rub.de.
Für Rückfragen steht Ihnen Prof. Armin Schäfer (armin.schaefer@rub.de) zur Verfügung.
Wir wollen an der Ruhr-Universität Bochum besonders die Karrieren von Frauen in den Bereichen, in denen sie unterrepräsentiert sind, fördern und freuen uns daher sehr über Bewerberinnen. Auch die Bewerbungen geeigneter schwerbehinderter und gleichgestellter Bewerber und Bewerberinnen sind herzlich willkommen.
RUB-Web: Seiten Datenschutzinformationen
Informationen zur Erhebung personenbezogener Daten bei Bewerbungsverfahren (ruhr-uni-bochum.de)
- Kontaktdetails
- Hochschule / Einrichtung Ruhr-Universität Bochum
- Institut / Einrichtung Germ. Institut, Neugermanistik II
- Standort Universitätsstr. 150
- 44801 Bochum, Deutschland
- Kontaktperson Herr Prof. Dr. Armin Schäfer
- E-Mail armin.schaefer@rub.de