Workshops, Seminare

Schreibweisen der Gegenwart: Lesen / Schreiben

Beginn
30.06.2017
Die Möglichkeiten der Digital Humanities haben die alte Frage nach dem Lesen als Kulturtechnik neu aufgeworfen. Verfahren computergestützter Lektüre versprechen einen anderen Blick auf Texte und provozieren grundlegende Reflexionen auf das Verhältnis von Lesen und Schreiben. Vor diesem Hintergrund wird sich der Workshop einerseits neuen digitalen Praktiken der Lektüre bzw. der Analyse von Texten widmen. Andererseits sollen Texte untersucht werden, die Lektürevorgänge inszenieren, soll die Aufmerksamkeit auf das gelenkt werden, was als „Leseszene“ begriffen werden kann.

Im ersten Teil des Workshops („Digitales Lesen“) werden aktuelle Forschungsarbeiten aus dem Bereich der Digital bzw. Computational Humanities vorgestellt und diskutiert. Im zweiten Teil („Leseszenen“) werden diesen Formen der digitalisierten Lektüre close readings von Texten an die Seite gestellt, die auf jeweils spezifische Weise Fragen des Lesens thematisieren oder evozieren. So soll in mehrfacher Hinsicht nach gegenwärtigen Praktiken und Medien der Lektüre sowie nach ihrer Selbstreflexion gefragt werden: Welche Möglichkeiten eröffnen die Leseszenen der digitalen Literaturwissenschaft? Wie beschreiben sie sich? Und wie verhalten sich Praktiken des distant readings zu solchen des close readings? Mit welchen Phantasmen der Lesbarkeit korrespondieren sie jeweils?

Am Ende des Workshops steht eine Lesung: Julia Zange liest aus ihrem neuen Roman, in dem nicht zuletzt das Lesen und Schreiben im Rahmen von Social Media eben das provoziert, was der Titel des Romans benennt: Realitätsgewitter.

Wissenschaftliche Leitung:
 Prof. Dr. Eckhard Schumacher / Elias Kreuzmair M.A. (Universität Greifswald)

Programm:

1. Digitales Lesen

13:00 – 13:15 Uhr Elias Kreuzmair (Greifswald)
Schreibweisen der Gegenwart: Begrüßung / Einleitung: „Digitales Lesen“

13:15 – 14:15 Uhr Burkhard Meyer-Sickendiek (Berlin)
Rhythmicalizer. Ein digitales Werkzeug zur Analyse freirhythmischer Hörgedichte

14:15 – 15:15 Uhr Thomas Weitin (Darmstadt)
Schreibstil im Zeitalter literarischer Massenproduktion: Der Deutsche Novellenschatz von Paul Heyse und Hermann Kurz (1871-1876)

2. Leseszenen

15:45 – 16:00 Uhr Eckhard Schumacher (Greifswald)
Einleitung: „Leseszenen“

16:00 – 17:00 Uhr Hanna Engelmeier (Frankfurt am Main)
Wiedersehen in Howards End: Inge Viett. Leseszenen 1952 – 1992 – 2013

17:00 – 18:00 Uhr Bernhard Metz (Berlin)
Unser Schreibzeug; unsere Lektüren. Digitale Schreib-/Leseszenen

3. Lesung

18:30 – 20:00 Uhr Julia Zange (Berlin): Realitätsgewitter
Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Digital Humanities
Computational Humanities, Technik des Schreibens

Links

Ansprechpartner

Prof. Dr. Eckhard Schumacher

Einrichtungen

Universität Greifswald
Datum der Veröffentlichung: 12.12.2018
Letzte Änderung: 12.12.2018