Ökologische Einbildungskraft Der Haushalt der Natur im Spiegel von Literatur und Wissensgeschichte
Ökologische Einbildungskraft
Der Haushalt der Natur im Spiegel von Literatur und Wissensgeschichte
Tag der Wissenschaftsgeschichte der RWTH Aachen
Freitag, 22. November 2019
09:30 bis 18.30 Uhr
Veranstaltungsort:
Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft der RWTH Aachen
Kármán-Auditorium, Raum 213
Eilfschornsteinstraße 15
52062 Aachen
Veranstalter:
Aachener Kompetenzzentrum für Wissenschaftsgeschichte (AKWG), RWTH Aachen
Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dr. phil. Dominik Groß und Julia Nebe, M.A.
Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin Uniklinik RWTH Aachen
In Kooperation mit:
Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft, RWTH Aachen
Prof. Dr. phil. Monika Fick und Prof. Dr. phil. Caroline Torra-Mattenklott
Die Herausbildung der Ökologie als wissenschaftlicher Disziplin in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte nicht nur eine naturgeschichtliche Empirie voraus, die es ermöglichte, Relationen zwischen Organismen und ihrer konkreten Umgebung zu beschreiben, sondern auch ein Repertoire an Metaphern und Modellen zur Interpretation dieser Relationen. Die Begriffs- und Imaginationsgeschichte von ökologischen Konzepten wie denen des Organismus, des Haushalts (oeconomia) oder des Milieus reicht zurück in die Naturphilosophie des 18. Jahrhunderts und ist eng verflochten mit religiösen, gesellschaftstheoretischen und ästhetischen Diskursen. Privilegierte Medien ökologischer Imagination sind seit dem 18. Jahrhundert die Literatur und die bildenden Künste.
Anknüpfend an aktuelle Diskussionen des Ecocriticism befasst sich die Tagung mit historischen Konstellationen, in denen Ökologie, Literatur und Kunst in fruchtbaren Austausch miteinander treten. Im Zentrum der Vorträge stehen Imaginationen von Wasserwelten: als Beispiele und Modelle für Ökosysteme (Seen und Aquarien), als Gegenstand technischer Beherrschung (Flussbegradigung), als kulturhistorisch bedingte und politisch aufgeladene Sehnsuchtsbilder (Rheinlandschaften), als Dystopien der Umweltzerstörung (Müllstrudel im Ozean) und als literarische Tropen für eine Aushandlung des Verhältnisses zwischen Mensch und Natur (Flussreisen). Zur Diskussion steht dabei nicht zuletzt die Frage nach den Möglichkeiten einer Verbindung von Ästhetik und Umweltethik.
Tagungsprogramm
9.30 Dominik Groß, Monika Fick, Caroline Torra-Mattenklott (Aachen)
Begrüßung und Einführung
10.00-11.00 Astrid Schwarz (Cottbus)
Der See als Mikrokosmos um 1900
11.00-12.00 Sybille & Uwe Heidenreich (Hockenheim)
Die Korrektion der Natur. Zur Imaginationsgeschichte der Rheinbegradigung
Kaffeepause
12.15-13.15 Wulf Kellerwessel (Aachen)
Fiktionale Texte, literarische Erkenntnis und diskursethische Umweltethik
Mittagspause
14.45-15.45 Martin Bartelmus & Sergej Rickenbacher (Aachen)
„Trees, trees, millions of trees …“ Wie die Ökologie vom Boot aus imaginiert wird (Conrad, Müller, Schweitzer)
15.45-16.45 Mareike Vennen (Berlin)
Im Meer und im Aquarium. Visionen aquatischer Umwelten zwischen Gleichgewicht und Exzess
Kaffeepause
17.00-18.00 Sabine Wilke (Seattle)
Endstation Meer oder Die unendliche Fahrt zum Müllstrudel. Zur kulturellen Imagination von Ölkulturen
18.00-18.30 Abschlussdiskussion
Kontakt:
Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin
Uniklinik RWTH Aachen
Wendlingweg 2, Gebäude MTI 2
52074 Aachen
Julia Nebe, M.A.
Tel.: 0241 80-89061
Fax: 0241 80-82466
www.medizingeschichte.ukaachen.de, www.akwg.rwth-aachen.de
Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft der RWTH Aachen
Kármán-Auditorium, Raum 213
Eilfschornsteinstraße 15
52062 Aachen
Tel. 0241 80-96079
Prof. Dr. Monika Fick
Prof. Dr. Caroline Torra-Mattenklott