Vortragsreihen

FremdVerstehen: Übersetzung und Kulturtransfer

Beginn
02.11.2023
Ende
01.02.2024

35. Wintervortragsreihe, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Donnerstags 18:15-19:45 Uhr, hybrid, Kapuzinergasse 2, 85072 Eichstätt, Raum KAP 209, per Zoom und im Livestream

Information: www.ku.de/wintervortragsreihe

Anmeldung für Teilnahme in Zoom: wintervortragsreihe@ku.de

Live-Stream: YouTube (Kanal @unieichstaett)

Die Eichstätter Wintervortragsreihe der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt setzt sich in diesem Jahr mit den Phänomenen Übersetzung und Kulturtransfer interdisziplinär auseinander und behandelt sie aus übersetzerischer, anglistischer, klassisch philologischer, translationswissenschaftlicher, fremdsprachendidaktischer, kulturgeschichtlicher und kulturwissenschaftlicher Perspektive.

In einer globalisierten Welt mit multikulturellen Gesellschaften spielen Übersetzungen eine zentrale Rolle. Sie erlauben die internationale Rezeption von literarischen und Sachtexten, ermöglichen damit Verständigung und leisten Kulturtransfer. Kulturtransfer ist ein bewusst gesteuerter Prozess der Akkulturation, der durch Übernahme und Modifikation fremden Kulturguts neue Bedeutungen schafft. Die aktuelle Forschung wertet das kreative Potential des Übersetzens auf und hebt die Leistung von Übersetzer/-innen hervor. Wie Lawrence Venuti immer wieder betont hat, transformiert eine Übersetzung ihren Ausgangstext, indem sie ihm eine Interpretation einschreibt, die für ihr Zielpublikum verständlich und interessant ist. Mit dem Aufkommen von KI-Schreibassistenten sind es zunehmend auch nicht-menschliche Akteure, die übersetzen. 

Was bedeuten KI-Tools wie DeepL für die Kunst des Übersetzens? Ist Übersetzen weiblich konnotiert, wie Lori Chamberlain postuliert hat? Wie könnte eine gendersensible Übersetzung aussehen? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Übersetzung und Adaption? Sind Übersetzer/-innen auch Autor/-innen? Wie vermeiden Übersetzungen Exotismus und tragen zum Fremdverstehen bei? Helfen Übersetzungen beim mehrsprachigen Sprachenlernen?

Mit Vorträgen zu Übersetzen und KI, Kulturtransfer und Globalgeschichte, zu 'glokalisierenden' Erzählungen von Netflix und Co., Autorschaft und Übersetzung in der Romantik, afrikanischer Literatur und Kultur in Europa, zum mehrsprachigen Sprachenlernen und zu intersektionalem Kulturtransfer in deutschsprachigen Antikenübersetzungen bietet die diesjährige Ringvorlesung einen interdisziplinären Überblick zu den Themen Übersetzung und Kulturtransfer.

Programm

Do 2.11.2023: Prof. Dr. Dirk Siepmann (Universität Osnabrück) (Zoom): Übersetzen und KI

Do 16.11.2023: Prof. Dr. Stefan Freund (Bergische Universität Wuppertal): Die Übersetzung aus dem Lateinischen als Kulturtransfer. Ein paar translatologische Vorüberlegungen

Do 30.11.2023: Prof. Dr. Matthias Middell (Universität Leipzig) (Zoom): Kulturtransfer und Globalgeschichte. Wie hat sich das Konzept des Kulturtransfers seit seiner ersten Formulierung 1985 weiterentwickelt?

Do 07.12.2023: Prof. Dr. Eckart Voigts (Technische Universität Braunschweig): Adaptieren, Übersetzen, Aneignen – Die 'glokalisierenden' Erzählungen von Netflix & Co.

Do 14.12.2023: Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink (Universität des Saarlandes): Afrikanische Literaturen und Kulturen in Europa. Kulturtransfer und FremdVerstehen zwischen Exotismus und postkolonialer Wortergreifung (18.-21. Jahrhundert)

Do 11.01.2024: Dr. Maddalena Fingerle (Zoom) (Ludwig-Maximilians-Universität München): lingua madre/Muttersprache. Herausforderungen der deutschsprachigen Übersetzung

Do 18.01.2024: Prof. Dr. Angela Sanmann (Université de Lausanne, Schweiz):Dichterin der Dichterin? Zum Verhältnis von Autor:innenschaft und Übersetzung in der Romantik

Do 25.01.2024: Prof. Dr. Raphael Berthele (Université de Fribourg, Schweiz): Echte und falsche Freunde. Zum Einfluss sprachlicher Ähnlichkeiten auf mehrsprachiges Sprachenlernen

Do 01.02.2024: Jennifer Hagedorn (Julius-Maximilians-Universität Würzburg): „ein Spiegel dieses gantzen lebens“. Intersektionaler Kulturtransfer und Normativität in den deutschsprachigen Antikenübersetzungen des 16. Jahrhunderts.

Organisation: Prof. Dr. Isabelle Stauffer, Lisa Baumgartner, Veronika Born, Kerstin Dierolf

Die Reihe wird gefördert durch die Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät, die Maximilian-Bickhoff-Universitätsstiftung, die Eichstätter Universitätsstiftung, die Eichstätter Universitätsgesellschaft e. V., die Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Eichstätt e. V. und Mensch in Bewegung.

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Literatur aus Deutschland/Österreich/Schweiz, Nordafrikanische Literatur, Digital Humanities, Mehrsprachigkeitsforschung/Interlingualität, Interdisziplinarität, Intermedialität, Übersetzung allgemein, Übersetzungstheorie

Ansprechpartner

Einrichtungen

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU)
Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät
Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft
Beitrag von: Isabelle Stauffer
Datum der Veröffentlichung: 13.10.2023
Letzte Änderung: 13.10.2023