Konferenzen, Tagungen (Vor Ort)

Studientag der AVL: "Guilty (dis)pleasures. Wertungsdiskurse der Literatur und Kultur im 21. Jahrhundert"


Veranstaltungsdatum:

27.06.2025-27.06.2025

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und in seinem Buch Wut und Wertung liefert Johannes Franzen eine Reihe von Beispielen für derartige Konflikte. Aber warum ist das eigentlich so? Und: Handelt es sich dabei um ein unwichtiges Detail, weil Kunst ohnehin ‚nur‘ zur Unterhaltung und als Freizeitbeschäftigung existiert? Welche Rolle spielen Kunst allgemein und Literatur im Besonderen für die Gesellschaft?

Auch wenn man auf den ersten Blick meinen könnte, dass die Einschätzung von Literatur und Kunst vollkommen subjektiv ist, weil es keine transparenten, allgemeingültigen Kriterien zu geben scheint, zeigt das Konzept der guilty pleasures, dass Rezipient*innen sehr wohl wissen, womit sie sich eigentlich besser nicht beschäftigen sollten. Wer oder was bestimmt, welche Bücher gelesen werden sollten und wie kommt ein Kanon zustande? Welche Autoritäten nehmen für sich in Anspruch zu entscheiden, was Kunst ist und was ‚weg‘ kann?

Kanon, Markt, Machtverhältnisse, Kulturbetrieb, kulturelles Kapital, Urheber*innenschaft – all dies sind Komponenten eines Geflechts, dessen Komplexität durch Digitalisierung und social media erhöht wird. Zudem ist zu fragen, ob die Prozesse von Produktion und Rezeption in allen Medien in gleicher Weise verlaufen, ob sich Muster erkennen lassen und inwiefern alle Medien vom digitalen Wandel betroffen sind. Literatur, Film, Serie, Computerspiel, Hörspiel, Reality-TV, Gemälde, Musik usw. können identitätsstiftend wirken und in Wechselwirkung mit gesellschaftlichen Entwicklungen treten.

Gerade in jüngster Zeit sind Versuche seitens der Politik erkennbar, Einfluss auf kulturelle Produktion zu nehmen. Gleichzeitig unterwerfen sich Kunstschaffende teilweise den (An)Forderungen ihrer Rezipient*innen. Darüber hinaus stehen Urheber*innen unter verstärkter Beobachtung – sei es hinsichtlich ihrer Arbeitsweisen (beispielsweise das Nutzen von Künstlicher Intelligenz beim Schreiben) oder ihrer politischen Überzeugungen, Lebensweisen und ihres Selbstverständnisses.

Der Studientag der Allgemeinen Literaturwissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal wird sich Fragen und Themen rund um dieses Gebiet widmen.

Programm:

10:30 Uhr Ankunft

10:40 Uhr Begrüßung und Vorstellung der Referierenden 

10:45 Uhr Kristin Hennicke: Zwischen Produktbewertung und Literaturkritik. Ein Vergleich der Rezensionsplattformen Amazon und LovelyBooks. 

11:15 Uhr Dr. Franziska Ascher/Rebekka Anke/Christian Becher: Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten. Wertungsdiskurse des Computerspiels. 

11:55 Uhr Mittagspause

12:45 Uhr Pia Reh: #Booktok – eine neue Art der Literaturkritik? 

13:15 Uhr Emilia Stryj: Sind Fanfictions problematisch? – mit besonderem Blick auf Copyright 

13:45 Uhr Kaffeepause

14:15 Uhr Offenes Gespräch mit Johannes Franzen 

15:00 Uhr Abschluss der Veranstaltung

 

Der Studientag findet in den Räumlichkeiten der Ev. Studierendengemeinde Wuppertal (Oberer Grifflenberg 158, 42119 Wuppertal) statt.

Veranstaltungsort

Wuppertal, Deutschland

Organisation

Bergische Universität Wuppertal, Allgemeine Literaturwissenschaft

Kontakt

Lara Ehlis

Dieser Beitrag ist mit anderen Ressourcen von avldigital.de vernetzt

Forscher*innen-Profile
Beitrag von: Lara Ehlis
Veröffentlicht am: 20.06.2025
Letzte Änderung: 20.06.2025, 16:04

Lizenz:
Diese Anzeige wird unter den Bedingungen von Creative Commons CC0 1.0 Universell bereitgestellt.

Vorgeschlagene Zitierweise:
"Studientag der AVL: "Guilty (dis)pleasures. Wertungsdiskurse der Literatur und Kultur im 21. Jahrhundert"" (Konferenzen, Tagungen), avldigital.de, veröffentlicht am: 20.06.2025. http:/avldigital.de/de/vernetzen/fachinformationen/events/studientag-der-avl-guilty-displeasures-wertungsdiskurse-der-literatur-und-kultur-im-21-jahrhundert