Konferenzen, Tagungen
Buchstäblichkeit. Literatur und Liminalität IV
Veranstaltungsdatum:
01.12.2017-02.12.2017
… der Vater aber liebt,
Der über allen waltet,
Am meisten, daß gepfleget werde
Der feste Buchstab, und Bestehendes gut
Gedeutet. Dem folgt deutscher Gesang.
(Hölderlin, Patmos)
Häufig ist der Glaube im Spiel, wenn auf wörtlicher Auslegung bestanden wird – dort nämlich, wo es um heilige Texte geht. Das Beharren bestimmter protestantischer Gruppen auf dem vermeintlich sicheren Fundament der wörtlichen Lektüre steht historisch am Ursprung des Begriffs „Fundamentalismus“. Die Tatsache, dass Fundamentalisten unter Umständen bereit sind, diese Art der Lektüre mit Gewalt durchzusetzen, deutet sowohl auf den enormen Wert, der dem wörtlichen Sinn zugeschrieben wird, als auch auf seine Instabilität. Eine kulturelle Allianz zwischen Wörtlichkeit und Aktion bzw. Gewalt zeichnet sich ab – wohingegen die Allegorie traditionell der Kontemplation, ja der melancholischen Passivität zugeordnet wird. Der wörtliche Sinn ist eifersüchtig und ausschließlich, denn es kann immer nur einen geben; der allegorische dagegen grüblerisch und handlungshemmend, denn er führt zur verwirrenden Vervielfältigung der Bedeutungen.
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Links
https://www.uni-frankfurt.de/46516805/avlhttps://avldigital.files.wordpress.com/2017/11/buchstaeblichkeit_literatur_und_liminalitaet_handzettel.pdf
https://wwwfr.uni.lu/recherche/flshase/identites_politiques_societes_espaces_ipse/research_instituts/institut_fuer_deutsche_sprache_literatur_und_fuer_interkulturalitaet
Forschungsgebiete
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Veranstaltungsort
Frankfurt am Main, DeutschlandOrganisation
Goethe-Universität Frankfurt am MainVeröffentlicht am: 12.12.2018
Letzte Änderung: 06.06.2025, 18:56
Vorgeschlagene Zitierweise:
"Buchstäblichkeit. Literatur und Liminalität IV" (Konferenzen, Tagungen), avldigital.de, veröffentlicht am: 12.12.2018. https://avldigital.de/de/vernetzen/fachinformationen/events/buchstablichkeit-literatur-und-liminalitat-iv-1