Hochschulinstitute

Professur für Literaturwissenschaft und Westeuropäische Literaturen, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder

Wir verstehen die Bezeichnung ‚Lehrstuhl für Westeuropäische Literaturen‘ als Aufforderung zur Auseinandersetzung mit Darstellungsweisen insbesondere (aber keinesfalls nur) in literarischen Texten. Das macht eine kritische Haltung in Studium, Lehre und Forschung notwendig. Das was gesagt wird, ist abhängig davon, wie es gesagt wird – diese rhetorische Einsicht ist grundlegend für literaturwissenschaftliches Arbeiten. Mit der Analyse des komplexen Zusammenspiels rhetorischer, ästhetischer, medialer und materieller Praktiken, Strategien und Verfahren plädieren wir auch für ein Gegen-den-Strich-lesen der Tradition, für die Erforschung der Mechanismen von Kanonisierungen und für die philologisch sorgfältige Arbeit an einem ‚anderen Kanon‘. Das Attribut ‚westeuropäisch‘ definiert weniger einen eng abgesteckten Gegenstandsbereich, benennt eher eine oft unausgesprochen bleibende Perspektive auf Literatur, Ästhetik und Kultur. Das erfordert eine gleichermaßen komparatistische und kulturtheoretische Reflexion. Literaturwissenschaften kulturwissenschaftlich zu betreiben bedeutet für uns Grenzen einzureißen: Literatur verstehen wir als einen nie eindeutig bestimmbaren Gegenstand. Das Frankfurter Modell der Literaturwissenschaften kann sich auf seinen besonderen Standort mit Baumgarten und Kleist als Gründungsfiguren berufen. Als Grenzgänger stehen diese beiden Namen für ein immer wieder aktuelles Moment der Krise ein. Wissensordnungen zwischen Philosophie und Literatur, Wissenschaft und Kunst, Denken und Darstellung werden so produktiv in Bewegung gesetzt.
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Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Kulturwissenschaftliche Fakultät
Professur für Literaturwissenschaft und Westeuropäische Literaturen
Datum der Veröffentlichung: 12.12.2018
Letzte Änderung: 12.12.2018