100 Jahre Neue Sachlichkeit. Musik – Literatur – Bildende Kunst – Film, Mannheim
100 JAHRE NEUE SACHLICHKEIT
Musik – Literatur – Bildende Kunst – Film
Eine Kooperation der Kunsthalle Mannheim, der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim und der Universität Mannheim
Organisation:
Johann Holten und Inge Herold, Kunsthalle Mannheim
Panja Mücke, Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim
Thomas Wortmann, Universität Mannheim
Eine ganze Epoche mit einem einzelnen Begriff zu prägen, gelingt nur äußerst selten. Dem jungen Mannheimer Kunsthallen-Direktor Gustav F. Hartlaub ist mit seiner Ausstellung »Neue Sachlichkeit« 1925 genau das geglückt. Über seine kunsthistorische Bedeutung hinaus ist der Begriff zum Synonym für den kulturellen Aufbruch der 1920er-Jahre geworden – und für die in Kunst, Architektur und Literatur zu beobachtende Rationalität und sachliche Präzision, die als Reaktion auf die großen politischen und sozialen Umwälzungen dieses Jahrzehnts gelten kann. Hundert Jahre später widmet die Kunsthalle Mannheim dem Phänomen »Neue Sachlichkeit« eine große Ausstellung, die sowohl die damalige Leistung würdigt, sie aber auch kritisch hinterfragt und ergänzt, vor allem um das Schaffen von Künstlerinnen, war doch in der Ausstellung von 1925 keine einzige Frau vertreten.
Flankierend zur Ausstellung findet aus Anlass des Jubiläums findet vom 16. bis 18. Januar 2025 ein öffentliches, interdisziplinäres und internationales Symposion zum Thema »100 Jahre Neue Sachlichkeit. Musik – Literatur – Bildende Kunst – Film« statt. Tagungsorte sind die Kunsthalle Mannheim, die Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mannheim sowie die Universität Mannheim.
Die Konferenz schließt an die thematische Ausrichtung der Ausstellung an, weitet den Fokus aber noch einmal. Ziel der Konferenz ist es, Konzepte der Neuen Sachlichkeit für die kunsthistorischen Wandlungen in Malerei und Graphik ebenso zu beleuchten wie zeitgenössische, neusachliche Tendenzen in Musik, Literatur und Film. Dazu werden Expert*innen zur Neuen Sachlichkeit aus der Literatur- und Musikwissenschaft, aus der Kunstgeschichte und der Filmwissenschaft zu einem Dialog eingeladen.
PROGRAMM
Donnerstag, 16. Januar 2025 – Kunsthalle Mannheim
14.30-15.00 Uhr: Eintreffen & Anmeldung
15.00-15.30 Uhr: Johan Holten, Inge Herold, Panja Mücke und Thomas Wortmann: Begrüßung und Einführung
Sektion I – Moderation Johann Holten und Inge Herold
15.30-16.15 Uhr: Anja Richter, Chemnitz: European Realities. Realismusbewegungen der 1920er und 1930er Jahre in Europa
16.15-17.00 Uhr: Lynette Roth, Boston: Unschärferelation: Künstlerinnen und die Neue Sachlichkeit
17.00-19.00 Uhr: Pause & Gelegenheit zum Ausstellungsbesuch
Abendvortrag in der Kunsthalle Mannheim
19.00 Uhr: Nathan Sznaider, Tel-Aviv-Yaffo: »Die Neue Unsachlichkeit«
Freitag, 17. Januar 2025: Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, N7, 18 – Raum 407
Sektion II – Moderation: Irmtraud Hnilica, Hagen
09.30-10.15 Uhr: Sabina Becker, Freiburg: Sachlichkeit: Kulturelles Paradigma und Lebensgefühl der 20er Jahre
10.15-11.00 Uhr: Nils Grosch, Salzburg: Nach einem Jahrhundert: Imaginationen der Musik der Weimarer Republik
11.00-11.30 Uhr: Kaffeepause
Sektion III – Moderation Panja Mücke
11.30-12.15 Uhr: Tobias Bleek, Düsseldorf: »Wie ein Tornado …« – Musik zwischen Jazzfieber und (Neuer) Sachlichkeit
12.15-13.00 Uhr: Luitgard Schader, Frankfurt am Main: Vom Verhältnis des Produzenten zum Konsumenten. »Neue Sachlichkeit« bei Paul Hindemith
13.00-14.30 Uhr: Mittagspause
Sektion IV – Moderation: Thomas Wortmann, Mannheim
14.30-15.15 Uhr: Patrick Mertens, Heidelberg: Musiktheater der Neuen Sachlichkeit im Mannheim der 1920er-Jahre
15.15-16.00 Uhr: Maren Lickhardt, Siegen: Neu Sehen, Sachlich Flirten, im Kontext von Unterhaltungsmagazinen der Weimarer Republik
16.00-16.30 Uhr: Kaffeepause
16.30-17.15 Uhr: Julia Bohnengel, Heidelberg: Erker, Terrasse, Comptoir. Elemente neusachlicher Bildästhetik in Gabriele Tergits „Effingers“
Abendvortrag in der Kunsthalle Mannheim
19:00 Uhr: Florian Illies, Berlin: Wann wird Distanz zur Teilnahmslosigkeit? Moralische Fragen an die Künstler der Neuen Sachlichkeit – und an ihre heutigen Liebhaber
Musikalisches Rahmen-Programm von Studierenden der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Präsentiert werden Paul Hindemiths Kurzoper »Hin und zurück« (Regie: Prof. Andreas Baesler, Musikalische Leitung: Prof. Cosima Osthoff) und Songs von Kurt Weill (Einstudierung: Prof. Timothy Sharp).
Samstag, 18. Januar 2025 – Universität Mannheim, Schloss, Fuchs-Festsaal
Sektion V – Moderation: Julian Sieler, Mannheim
09.30-10.15 Uhr: Claudia Öhlschläger, Paderborn: »Antlitz der Zeit«. Zum Stellenwert des Physiognomischen in der Neuen Sachlichkeit
10.15-11.00 Uhr: Richard Langston, Chapel Hill: Über einige Pathologien des Gemeinwesens: Queere Räumlichkeiten bei Pabst, Metzner und MacPherson
11.00-11.30 Uhr: Kaffeepause
11.30-12.15 Uhr: Peter Scheinpflug, Mannheim: 100 Jahre Neue Sachlichkeit! Was ist geblieben im (deutschen) Film?
12.15-13.00 Uhr: Abschlussdiskussion
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Prof. Dr. Thomas Wortmann
Neuere deutsche Literatur und qualitative Medienanalyse
Seminar für Deutsche Philologie
Universität Mannheim
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wortmann@uni-mannheim.de