CfP/CfA Publikationen
Von der Neuen Frau zu Transgender und Queer: Transformationen von Geschlechtsidentitätsdiskursen. Testi e Linguaggi
Deadline Abstract:
25.06.2021
Deadline Beitrag:
30.12.2021
Die Nummer für das Jahr 2022 von Testi e Linguaggi (Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik des Dipartimento di Studi Umanistici, Universität Salerno, Verlag Carocci, Rom; peer rewied) ist dem Thema "Von der Neuen Frau zu Transgender und Queer: Transformationen von Geschlechtsidentitätsdiskursen" gewidmet. Termin für die Einreichung der Themenvorschläge mit Abstrakt (max. 300 Wörter; in deutscher Sprache): bis spätestens 25.6.2021. Antwort der Radaktion bis 10.7.21; Abgabe der Beiträge bis 30.12.21. Kontaktadresse: snienhaus@unisa.it
1929 erschien eine Aufsatzsammlung unter dem Titel: „Die Frau von Morgen wie wir sie uns wünschen“, die auch einen Artikel von Robert Musil enthielt: „Die Frau gestern und morgen“: „Was man die Neue Frau nennt, ist ein etwas verworrenes Gebilde; es besteht mindestens aus einer neuen Frau, einem neuen Mann, einem neuen Kind und einer neuen Gesellschaft. Ich muss gestehen, dass ich darüber hätte nachdenken sollen, bevor ich die Aufgabe übernahm, über sie zu schreiben; es ist nicht einmal ganz sicher, ob die neue Frau wirklich existiert oder ob sie sich nur vorübergehend für eine hält.“ Schon in diesen einleitenden Sätzen hebt Musil einige zentrale Probleme des Diskurses der Zwischenkriegszeit um eine neue Definition der Frau hervor: Gibt es die Neue Frau wirklich oder ist sie nur eine Illusion, eine Folge der kurzlebigen Faktoren der Mode? Wenn sich die Rolle der Frau ändert, sollte sich dann nicht auch die des Mannes, der Familie und schließlich der Gesellschaft im Allgemeinen ändern?
Seit etwa Anfang des 20. Jahrhunderts werden die traditionellen Definitionen der Rollen von Frauen und Männern in Frage gestellt: Der Mythos der Neuen Frau wird geboren, mit kurzen Haaren, Hosen und am Steuer eines Autos. Frauen wollten nicht mehr auf das Haus verwiesen werden und wollten die sozialen Räume betreten, die den Männern vorbehalten waren: Sport, Arbeit, Kultur. Ab den 1920er Jahren entwickelte sich die Frauenliteratur, die eine andere, autonome und freie Rolle der Frau in der modernen Gesellschaft forderte und die sexuelle Identität neu definierte. Unterbrochen durch den Weltkrieg und eine lange konservative Nachkriegszeit, gewann der Diskurs Ende der 1960er Jahre wieder an Kraft. Die feministische Bewegung öffnete sich einem neuen Diskurs über das Geschlecht, der alle seine gewohnten Festlegungen in Frage stellte und der bis in die Gegenwart, bis zu den Phänomenen Transgender und Queerness, zu einer immer größeren Liquidität der geschlechtlichen Identität führte.
Forschungsgebiete
Veröffentlicht am: 21.05.2021
Letzte Änderung: 07.06.2025, 19:30
Vorgeschlagene Zitierweise:
"Von der Neuen Frau zu Transgender und Queer: Transformationen von Geschlechtsidentitätsdiskursen. Testi e Linguaggi " (CfP/CfA Publikationen), avldigital.de, veröffentlicht am: 21.05.2021. https://avldigital.de/de/vernetzen/fachinformationen/call-for-papers/von-der-neuen-frau-zu-transgender-und-queer-transformationen-von-geschlechtsidentitatsdiskursen-te