Anthologieserie. Systematik und Geschichte eines narrativen Formats
Seit Beginn der 2010er-Jahre erlebt das Format der Anthologie als TV-Serie eine Renaissance. Von „American Horror Story“ (2011-) über „True Detective“ (2014-) bis „Weird City“ (2019) entsteht eine Vielzahl von Serien, die sich dieser Form verschreiben und tradierte Gattungskonventionen neu aushandeln. Die Tagung setzt sich zum Ziel, das Phänomen des Seriell-Anthologischen einer Revision zu unterziehen. Dabei widmet sie sich unterschiedlichen anthologischen Serien aus systematischer und historischer Perspektive. Im Fokus stehen Fragen der Begriffsdefinition, des Zusammenhangs zwischen semantischen Weltmodellen und ihrer anthologisch-seriellen Vermittlung sowie der Übersetzung des anthologischen Erzählens in verschiedene Medienformate.
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 28.02.-01.03.2019
Schlossplatz 34, 48143 Münster
Raum VSH 118
Gefördert aus Mitteln der Thyssen-Stiftung
Programm
Donnerstag, 28.02.2019
14.30-15.30 Uhr Registrierung
15.30-16.00 Uhr Begrüßung und Einführung
16.00-16.45 Uhr Dirk Rose (Innsbruck): Anthologien als Medienformate. Überlegungen zu einer Systematisierung
16.45-17.30 Uhr Ilona Mader / Nicole Mattern (Koblenz): Anthologien im Medienwechsel. Offene vs. abgeschlossene Serialität in Literatur, Theater, Film und Computerspiel
17.30-18.00 Uhr Kaffeepause
18.00-18.45 Uhr Gudrun Weiland (Berlin): Anthologische Formen seriellen Erzählens in Heftromanliteratur des frühen 20. Jahrhunderts
18.45-19.30 Uhr Philipp Pabst / Felix Schallenberg (Münster / Jena): „Good Evening!“ Frühe Anthologieserien im amerikanischen Fernsehen
Ab 20.15 Uhr Gemeinsames Abendessen
Freitag, 01.03.2019
09.30-10.15 Uhr Sven Grampp (Erlangen-Nürnberg): Walt Disney's Disneyland als Avantgarde. Zur Archäologie der Anthologieserie
10.15-11.00 Uhr Martin Hennig (Passau): Von Tales from the Crypt bis American Horror Story. Genrefunktionen und Erzählformen der Horror-Anthologie
11.00-11.30 Uhr Kaffeepause
11.30-12.15 Uhr Raphael Krause (Leipzig): Format zwischen den Formaten. Serielles Erzählen im Tatort
12.15-13.00 Uhr Christian Hißnauer (Berlin): Zwischen Anthologie und Serie. Produktionspraktische Bedingungen und eine neue serielle Ästhetik. Das Erfolgsmodell Tatort
13.00-14.30 Uhr Mittagspause
14.30-15.15 Uhr Moritz Baßler (Münster): Anthologisches in True Detective (2014-2015)
15.15-16.00 Uhr Kilian Hauptmann (Passau): Das anthologische Prinzip und die serielle Poesis von Geschichte. Zur Tradierung von Normen in Anthologieserien seit 2010 am Beispiel von Fargo (2014-)
16.00-16.15 Uhr Kaffeepause
16.15-17.00 Uhr Philipp Ohnesorge (Münster): "The Future is Still Human". Narrative Möglichkeitsräume eines anthologischen Verfahrens zwischen Ideologie und Utopie in Electric Dreams (2017)
17.00-17.30 Uhr Abschlussdiskussion