Dissertation
Autor*in: Quintus Immisch

Imaginationen der Nacktheit. Der nackte Körper in Literatur und Kultur der Moderne

Von der Mythologie bis zur Pornographie ist der nackte Körper eines der produktivsten Elemente der Kulturgeschichte: in zahlreichen Figuren, Formeln, Tropen, Erzählungen und Narrativen verbindet sich die Nacktheit mit Vorstellungen von Wahrheit und Authentizität, Schönheit und Begierde, kann aber auch Illusion und Groteske, Angst, Ekel und Wahnsinn bebildern. Das Dissertationsprojekt möchte anhand ausgewählter Textbeispiele aus dem 18. bis 20. Jhd. untersuchen, inwiefern Nacktheit zum einen auf diskursiver Ebene Vorstellungen von der ‚Natur‘ des Menschen hervortreibt und verhandelt; zum anderen soll – ausgehend von der textilen Metaphorik des ‚Textes‘ – aufgezeigt werden, inwiefern die sich antonymisch zum ‚Text‘ verhaltende Nacktheit als poetologische Reflexionsfigur fungiert. Steht damit einer nackten Natur die bekleidete Kultur gegenüber, sollen so im Blick auf beide Ebenen und deren Wechselwirkungen die Umrisse einer modernen Kulturgeschichte der Nacktheit sichtbar werden.

Einrichtungen

Eberhard Karls Universität Tübingen/Aix-Marseille Université
Deutsches Seminar

Forschungsgebiete

Literatur aus Deutschland/Österreich/Schweiz, Französische Literatur, Literaturtheorie, Literatur und Kulturwissenschaften/Cultural Studies
Beitrag von: Quintus Immisch
Datum der Veröffentlichung: 17.06.2020
Letzte Änderung: 25.11.2021