CfP/CfA Publikationen

treibhaus. Jahrbuch für die Literatur der fünfziger Jahre 19 (2023): Amerika

Deadline Abstract
31.07.2022
Deadline Beitrag
31.12.2022

Die Begegnung mit der US-amerikanischen Literatur und Lebensart bescherte Schriftstellerinnen und Schriftstellern in Deutschland und Österreich nach zwölf Jahren der Abstinenz von der Weltliteratur bahnbrechende neue Erfahrungen. Die Werke von Pearl S. Buck, John Dos Passos, T. S. Eliot, William Faulkner, Ernest Hemingway, Patricia Highsmith oder Upton Sinclair gewannen formal wie inhaltlich großen Einfluss, Schauspiele von L. E. Watkins oder Thornton Wilder standen ganz oben auf den Spielplänen der Theater. Die Verlage in der DDR verfolgten mit Autoren wie Phillip Bonosky, Lloyd L. Brown, John O. Killens, Albert Maltz oder Alexander Saxton ihre eigene Richtung. Von der Vorgeschichte der Gruppe 47 im Kriegsgefangenenlager Fort Kearney bis zur Lizenzierung von Verlagen und Zeitungen trugen die amerikanischen Kulturoffiziere zum Neustart der westdeutschen Literatur bei. Eine zentrale Rolle spielten die Amerikahäuser mit ihren Bibliotheken und Kulturangeboten (von denen zuletzt Uwe Timm in seinem Roman Ikarien 2017 erzählt hat). Zur ‚Reeducation‘ publizierten die amerikanischen Besatzer in ihren Gebieten die Neue Zeitung, deren Feuilleton die Leserschaft mit aktueller deutschsprachiger wie internationaler Literatur versorgte. Für eine breite Leserschaft stellte das konservative Magazin Reader's Digest eine Mischung von Buchauszügen und Artikeln in deutscher Übersetzung bereit.

In beiden Landesteilen wie in Österreich verbreiteten die emigrierten Autorinnen und Autoren (Vicki Baum, Bertolt Brecht, Oskar Maria Graf, Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, Mascha Kaléko, Siegfried Kracauer, Erika Mann, Heinrich Mann, Klaus Mann, Thomas Mann, Ludwig Marcuse, Franz Werfel, Carl Zuckmayer) ihre Wahrnehmungen des Gastlandes. 1959 veröffentlichte Wolfgang Koeppen, der 1951 im Roman Tauben im Gras die Besatzungszeit in München ambivalent geschildert hatte, seine Reiseeindrücke (Amerikafahrt).

Beide Aspekte bereiten die umfassende kulturelle Aufnahme US-amerikanischer Populärkultur und Lebensart in den sechziger Jahren vor; sie bieten eine Fülle von Themen.

Erbeten werden Beiträge im Umfang von maximal 20 Seiten à 2800 Zeichen; Abgabe der Exposés bis Ende Juli 2022, Abgabe des Beitrags: 31.12.2022.

Zuschriften richten Sie bitte an die Herausgeber Günter Häntzschel, Sven Hanuschek, Ulrike Leuschner c/o Prof. Dr. Sven Hanuschek / Ludwig-Maximilians-Universität / Department für Germanistik, Komparatistik, Nordistik, Deutsch als Fremdsprache / Schellingstr. 3 / 80799 München, oder an sven.hanuschek@lmu.de.

Quelle der Beschreibung: Information des Anbieters

Forschungsgebiete

Literatur aus Nordamerika, Literatur aus Deutschland/Österreich/Schweiz, World Literature/Weltliteratur

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Ansprechpartner

Einrichtungen

Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)
Department I - Germanistik, Komparatistik, Nordistik, Deutsch als Fremdsprache
Datum der Veröffentlichung: 22.04.2022
Letzte Änderung: 22.04.2022